Ich habe mich nicht verabschieden können...
Meine Oma liegt im Sterben und ich habe sie seit Jahren nicht mehr gesehen, obwohl ich eine tolle Kindheit mit ihr hatte und sie nur 30 km von mir entfernt wohnte...aufgrund unserer Familienverhältnisse hatten wir seit 6-7 Jahren keinen Kontakt mehr mit ihr wegen meines Vaters. Zuletzt, als es ihr schon sehr schlecht ging und ins Krankenhaus musste, hatte sie meinen Vater + Schwester getroffen, ich war nicht dabei, weil ich es schon nicht ertragen konnte, sie leiden zu sehen. Und jetzt ist sie spätestens morgen tot... ohne, dass ich mich je verabschieden konnte.
Wie wird man mit sowas fertig? :( Zu ihrer Beerdigung bin ich auch noch verhindert... dabei habe ich sie wirklich gemocht, auch wenn es schwierig war...
5 Antworten
Ich kenne deine Situation sehr gut. Meine oma verstarb auch im Mai. Der kontakt zu ihr war auch nicht mehr sehr gut. Und obwohl ich wusste dass sie nicht mehr lange zu leben hatte, habe ich mich nicht bei ihr gemeldet: Weil ich einfach zu feige war. :( Und glaube mir das bereu ich mehr als alles andere. so nutzte ich die Chance mich bei der beerdigung von ihr zu verabschieden: hab dafür die arbeit sausen lassen, meine chefin verstand es. Also geh zu deiner Oma, sie lebt noch, sie wird sich freuen. Du wirst es bereuen wenn du es nicht tust, das kannst du mir glauben!
Ich habe noch nie erlebt, dass der Termin für eine Beerdigung bekannt war, bevor jemand überhaupt verstorben ist. Außerdem ist man sowohl in der Schule als auch am Arbeitsplatz entschuldigt, wenn man zur Beerdigung der Großmutter will.
Du schreibst, du konntest sie nicht leiden sehen und ihr ging es sehr schlecht. Weiter unten schreibst du von Koma. Bist du sicher, dass sie nicht nur mit Medikamenten ruhig gestellt ist? Mein Vater war auch nicht mehr bei Bewusstsein und hat trotzdem noch auf Händedruck reagiert. Es ist immer einen Versuch wert.
Irgendwie kann ich die Geschichte nicht so ganz glauben.
Wie alt ist die Oma? Ich wundere mich, dass man einen alten Menschen hirntot an Maschinen angeschlossen hält. Das macht nicht wirklich Sinn.
Wie auch immer, du könntest Abschied nehmen von ihr, bevor sie wirklich tot ist. Eine warme Hand ein letztes Mal zu halten ist immer besser als eine kalte oder es gar nicht zu tun.
Sie ist noch nicht mal tot und du weißt schon das du zur Beerdigung nicht hingehen kannst ?
Wie wäre es denn wenn du dich sofort auf den Weg zu ihr machst .
Wenn man sich nicht verabschieden konnte , ist das ein ganz schlimmes Erlebnis , das du auch nicht wirklich verarbeiten kannst .
Also gib dir einen Ruck .
Das ist aber sehr traurig das Du nicht zu Deiner Oma durftest- wie alt bist Du denn ? Und zur Beerdigung ( der Termin kann ja noch garnicht bekannt sein, weil sie noch lebt !! ) gehst Du auch nicht hin? Ich hoffe Deine Omi hat noch andere, liebevollere Enkelkinder, die bei ihr sind.
Siehe die Antwort unten. Ich weiß nicht, ob du das kennst, wenn die halbe Familie zerstritten ist. Aber bei meiner Oma hätte ich mich damals nicht mehr blicken lassen müssen, weil mein Vater die Beziehung zu ihr kaputt gemacht hat. Und ich bin eben sehr weit weg für die nächsten Wochen, weshalb ich nicht zu ihr kann. Es ist mir bewusst, dass ich schlecht gehandelt habe..
Warte mal. Sie ist noch nicht tot? Geh sie sofort besuchen! Es ist auch schön für deine Oma, um jemanden zu haben, die ihre Hand beim Sterben festhalten kann. Viel Liebe :)
Fahr trotzdem hin , wer weiß vielleicht spürt sie es ja das du da bist .
Naja, aber trotzdem kannst du sie noch einmal sehen und ihr sagen, wie gern du sie hast. Auch wenn es nichts mehr bringt, sollte man ihr wenigstens noch alles sagen können, bevor sie ganz tot ist und unter der Erde liegt...
Ich bin die nächsten Wochen 700km entfernt von hier und sie wird zeitnah beerdigt in diesem Zeitraum. Sie ist hirntot, wird nur noch von Maschinen am Leben erhalten und reagiert auf nichts mehr. Man darf nur mit Mundschutz in den Raum...sie ist also quasi-tot.