Ich habe furchtbare Angst vor dem Tod?
Im Vorhinein möchte ich anmerken, dass ich sehr jung bin.
Ich kann es mir einfach nicht vorstellen irgendwann mal in einem Sarg zu liegen und gefressen zu werden, während mein Körper jahrelang großes verbracht hat & so elendig endet.. Glaubt ihr an das Schwarz nach dem Tod? Ich glaube ich brauche jemanden zum Reden. Das Thema beschäftigt mich sehr, langsam nerve ich meine Mutter denke ich damit... Aber es belastet mich sehr. Alt zu werden und vielleicht alleine zu sterben, zu verwesen... Was passiert denkt ihr nach dem Tod? Wie kann ich die Angst überwinden & positiver denken, damit umgehen?
29 Antworten
Ja, ich bin auch noch (relativ) jung und habe auch Angst davor.
Ich bin überzeugter szientistisch-rationalistischer Atheist, glaube daher nicht an die Existenz einer vom Körper unabhängigen "Seele" und somit auch nicht an eine wie auch immer geartete Weiterexistenz nach dem Tod.
Dass man Angst davor hat, ist etwas, das in unseren Genen liegt. Die Lebewesen auf der Erde sind durch Evolution entstanden. Eine Spezies, der die Angst vor dem eigenen Ableben fehlt, würde sich nicht lange halten.
Ich weiß, dass es ein natürlicher Prozess ist, dass ich es letztlch nicht verhindern können werde und, ehrlich gesagt, die Alternative, eine ewige Existenz, wäre doch auch nicht das Wahre, oder?
Der griechische Philosoph Epikur von Samos (341 - 270 v. u. Z.) schrieb in einem Brief an Menoikeus: "Das schauerlichste Übel also, der Tod, geht uns nichts an, denn solange wir existieren, ist der Tod nicht da, und wenn der Tod da ist, existieren wir nicht mehr."
Das entspricht ein bisschen meiner Einstellung. Meine Hoffnung ist es, dass ich schnell und in einem Augenblick sterben werde, in dem ich überhaupt nicht damit rechne. Dann habe ich bis zu diesem Zeitpunkt ohne nennenswerte Angst gelebt und wenig später werde ich mich an der Tatsache, dass ich tot bin, bereits nicht mehr stören können. ;-)
Die wenigsten empfinden meine rationale Herangehensweise als trostspendend. Ich habe schon eine Menge Kritik dafür bekommen, auch auf dieser Plattform. Schön, dass einmal jemand damit d'accord geht. :-)
Und dann gerade Du. Hätte Dich eigentlich anders eingeschätzt, so kann man sich täuschen. :-)
Liebes nicht menschliches wesen, ich achte deine logische argumentation sehr. Ich selber habe in meinem leben dermassen viel irrationales erlebt, dass ich logisches denken zwar achte, letztendlich aber nicht als mein ratgeber in den wichtigsten angelegenheiten meines lebens haben möchte. Ich glaube an wunder, ich glaube an das scheinbar unmögliche, weil ich es schon so oft erlebt habe. Es mag sein, dass mein logisches denken dabei zu wenig logisch war, sonst hätte ich vielleicht dahinter den logischen ablauf der geschehnisse erkannt, dennoch bin ich zur ansicht gelangt, dass mit logik die wirklich wichtigen dinge nicht zu ergründen sind, und bin zufrieden damit. Wer weiss was liebe ist? Wer weiss was nach unserem leiblichen tod kommt? Wer kann mit sicherheit sagen, was der sinn seines lebens ist? - ich habe beschlossen mein logisches denken sinnvoll zu gebrauchen, verneige mich aber vor dem geheimniss des unergründlichen, vor gott.
Vielleicht geht es dabei auch um die unterschiedliche wahrnehmung von etwas. Ich bin mir bewusst, dass ich dir damit etwas unterschiebe, was möglicherweise nicht der wirklichkeit entspricht, aber ich sehe das etwa so: Der rational denkende mensch sieht eine Birke. Er sagt, das ist eine Birke, sie ist so und so gross, deshalb so und so alt, ihre blätter sind grün, ihre rinde ist weissbraun, sie ist gesund. Ich sage aber vielleicht: das ist ein schöner baum, der wind weht durch seine blätter, die blätter rascheln geheimnisvoll, der baum möchte noch lange leben, er wird sicher nachkommen haben, der baum ist lebenshungrig. Wer hat recht? Beide haben recht!
@NHB
So, des kriegst aba zrück. >:-)
Zunächst fand ich, dass du ungewöhnlich >:-) einfühlsam geschrieben hast. Und dann gerade du. Hätte dich eigentlich anders bzw. rationaler eingeschätzt. Schön, dass auch du mal Gefühl zeigst. ;-)
Naja, und das mit Epikur sehe ich konkret so. Das mit der Angst stimmt auch. Das alles finde ich absolut tröstend. Und ja, eine ewige Existenz würde ich jetzt absolut als nicht tröstend empfinden.
Du hast hier einfach super geschrieben. Und einige Andere sahen das auch so. Du warst hier meiner und auch anderer Ansicht nach weniger rational, als du selbst annimmst.
Und den Kommentar dazu von Patrickson verstehe ich überhaupt gar nicht.
Liebe Grüße an dich! :-)
Wieso denn nicht?
In meinen Augen ist dies die plausibelste und rationalste Einstellung, die man zu diesem Themenkomplex haben kann und ich bin nunmal ein sehr rational denkender Mensch.
Obwohl? Bin ich wirklich ein Mensch? Meinem Namen nach zu urteilen ja nicht. ;-)
Mit "schnell" meinte ich nicht "bald", sondern "wenn es passiert, soll es schnell gehen". Vielleicht hat das zum Missverständnis geführt. Ansonsten meine ich das, was ich geschrieben habe, im wahrsten Sinne des Wortes todernst.
Dass man Angst davor hat, ist etwas, das in unseren Genen liegt.
In welchen Genen ? Wieviele Völker soll ich dir nennen, die keine Angst vor dem Tod hat ? und den Tod als Begrüßung ansehen...und gefeiert wird ... Ich weis das unsere "Zivilisierte" Welt das nicht verstehen kann, denn der Tod wird als Todfeind betrachtet, obwohl jeder weis das er unumgänglich ist...Wer meint denn nun die Naturgesetze zu verstehen, etwa unsere Naturwissenschaftler ? Nein sie sind allesamt weit davon entfernt...
Wer meint denn nun die Naturgesetze zu verstehen, etwa unsere Naturwissenschaftler ?
Natürlich, wer denn sonst?
Die Naturgesetze versteht vllt. nur die Natur, doch wir müssen mehr tun, als nur die Augen, auf das wesentliche zu richten..
Der Tod ist mein freund! Wäre er mein Feind, so wäre das unausweichliche mein Feind! Ich kämpfe nicht gegen windmühlen! Der Tod ist mein Freund! Er läuft immer neben mir: Er ist mein Freund! Dadurch kann ich leben, weil ich keine Angst habe vor Freunden!
Er nimmt Dir Deine Freunde, Verwandten (ok, zugegebenermaßen auch Deine Feinde) ... und irgendwann Dein Leben.
Inwiefern ist er "freundlich gesinnt"?
Wenn Du keine Angst vor dem Tod hast, was hindert Dich daran, von der nächsten Klippe/Brücke/whatever zu hüpfen?
In meinen Augen ist die Angst vor dem Tod der einzige Grund, warum Du überhaupt lebst. Hätten Lebewesen diese Angst nicht, würden sie vermutlich bevorzugen, so schnell wie möglich zu sterben, schließlich kann das Leben ziemlich anstrengend sein.
Wenn Du keine Angst vor dem Tod hast, was hindert Dich daran, von der nächsten Klippe/Brücke/whatever zu hüpfen?
Das würde leider gar nichts ändern ( habe mich davon bereits selbst schon überzeugt )... gut, wir glauben zwar an den eigenen freien Willen , doch es kommt nur so, wie es kommen muss , da es schon passiert ist , entweder so oder so nicht ...., steht bereits fest...Und es steht deshalb fest , weil wir den "Zufall" als irgendwelche Eventualitäten ausschließen können,...denn Zufall ist nur das zu fallende Ergebnis, was wir ( und unsere Herrn Gelehrten ) nicht berechnen können ...( sonst könnten sie in die Zukunft sehen )...
Hätten Lebewesen diese Angst nicht, würden sie vermutlich bevorzugen, soschnell wie möglich zu sterben, schließlich kann das Leben ziemlich anstrengend sein.
Schau dir doch mal die ganzen Lebewesen auf dem Planeten an ,... sehen die Tiere oder die Naturvölker ängstlich aus...?
( Man nennt es auch das Land des Lächelns ;) ganz im Gegensatz zu zivilisierte Ballungsgebiete , die von der Angst und dem Zweifel bestimmt werden ( Ob das Geld reicht, ob sie den Arbeitsplatzt behalten , ob ihre Familie gesund ist u.u.u..
Den Glauben haben sie schon verloren , das einzige was noch lebt, ist ein Fünktchen Hoffnung...
"das einzige was noch lebt, ist ein Fünktchen Hoffnung..."
...im Schwimmbad des Konsums ;)
Wenn ich weiss, dass ich morgen um 8 uhr eine wichtige prüfung habe, wieso soll ich jetzt schon dorthin rennen?!!!
Du hast Angst vor der Angst, nicht vor deinem Tod, den hast Du dir ausgesucht weil es kein Entrinnen gibt, Sterben gehört zum Leben.
Nähre diesen Gedanken nicht mehr, es wird eine Weile dauern, dann verschwindet die Angst wieder.
Akzeptiere das Du vergänglich bist, beschäftige Dich mit einer Lebensbejahenden Aufgabe, das Leben ist zu kurz um Trübsal zu Blasen.
Nährst Du die Angst vor dem Tod weiter, wird dieser Gedanke zum Selbstläufer, dann hast Du ein großes Problem, tue dir dass nicht an.
Es gibt mittlerweile spezielle Urnen, die bepflanzt werden können. Aus deiner Asche wächst dann langsam ein kleiner Baum, während sich die Urne selbst kompostiert.
Auch nach unserem Tod sind wir weiterhin Teil dieses großen natürlichen Kreislaufes, wir nehmen nur eine andere Rolle ein. Während wir leben, ernähren wir uns von Tieren und Pflanzen. Wenn wir sterben, dann tauschen wir die Plätze und wir ermöglichen ihnen das Leben. Es geht nichts verloren, nichts ist umsonst.
Ich mein, wie war das mit dem ''Ewigen Kreis'' aus König der Löwen?
Mir gefällt die Vorstellung.
Für diesen "Kreislauf" brauchst Du gar nicht auf den Tod zu warten. Auch wenn sich die Lebensdauer von Zellen je nach Gewebetyp stark unterscheidet, werden menschliche Zellen im Mittel nur ca. 14 Tage alt. Alte Zellen werde abgebaut und verstoffwechselt. Neue Zellen werden aus organischer Materie gebildet, die Du über die Nahrung aufgenommen hast. Die Materie, die zu einem gegebenen Zeitpunkt in Deinem Körper "gebunden" ist, bleibt also ohnehin nicht die selbe, selbst während Deines Lebens.
Der Kohlenstoff "fließt ständig durch Dich hindurch". Die Atome sind immer andere. Deswegen funktioniert die Radiocarbonmethode zur Altersbestimmung von Fossilien von Lebewesen. Während der Organismus lebt, steht er im Stoffaustausch mit seiner Umgebung. Er nimmt Kohlenstoff über die Nahrung auf und scheidet Kohlenstoff über den Atem und andere Stoffwechselprodukte aus. Das Isotopverhältnis eines lebenden Organismus entspricht daher dem seiner Umgebung. Nachdem der Organismus verstorben ist, kommt der Stoffaustausch zum erliegen. Die radioaktiven Isotope zerfallen und die stabilen Isotope bleiben. Daher kannst Du anhand der Isotopenverhältnisse das ungefähre Alter eines Fossils bestimmen.
Der Kohlenstoffkreislauf ist also ständig in Bewegung. Die Stoffwechselprodukte von Tieren sind erstaunlich guter Dünger für Pflanzen, weswegen man Felder auch mit Gülle und Mist düngt. Umgekehrt sind viele pflanzliche Erzeugnisse erstaunlich gute Nahrung für Tiere. Tiere brauchen Sauerstoff zum Leben, während Kohlenstoffdioxid für sie ein Abfallprodukt ist. Bei Pflanzen ist es exakt umgekehrt. Es ist ein ständiges Hin und Her und letztlich profitiert jede Seite von der anderen. ;-)
Neue Zellen werden aus organischer Materie gebildet, die Du über die Nahrung aufgenommen hast.
Da habe ich gleich mal einen Gegenbeweis...
Ja wir sollten nicht alles glauben , was uns unsere Schulweißheit erzählt...
"Der Mensch lebt nicht vom Brot allein" ... aber die meisten von uns verarbeiten tatsächlich das Brot zu Körperzellen
Ich denke nicht das nach dem Tod alles vorbei ist und das man einfach weg ist. Es gibt so viele Theorien und dir da dann die schlechteste auszusuchen macht für mich keinen Sinn. Ich bin selber noch sehr jung, aber die Frage beschäftigt mich auch schon lange und ich hatte viel Angst deswegen. Es gibt so viele Sachen die wir nicht verstehen und die über unserer Vorstellungskraft liegen. Ich glaube zwar nicht an ein Leben nach dem Tod, aber daran das noch irgendwas ist. Videos zum Thema Nahtoderfahrung haben mir da auch schon sehr weitergeholfen. Ich glaube das man dann einfach hingeht wo man hergekommen ist quasi "nach Hause". Viele berichten das es das schönste Gefühl der Welt ist und das sie pure Liebe gespürt haben. Also es gibt so viele Möglichkeiten und es ist eine Entscheidung an was man denken will. Die Vorstellung das wir da alle zusammen durchgehen hilft mir auch sehr. Es hätte bestimmt schon jeder mal einem Moment in dem er dachte das kann kein Zufall sein das mir das passiert ist. Mein Vater hat mich auch immer beruhigt wenn ich ihn auf das Thema angesprochen habe. Er hat keine Angst vorm Tod (er meditiert viel) und ist richtig ruhig. Er sagt mir immer das alles miteinander verbunden ist und das ich hier eine Aufgabe habe und mich die "Göttin" in ihrer Hand hält so wie alle anderen Lebewesen. Unsere Energie kann ja auch nicht verloren gehen. Also ich hoffe das hat irgendwem weitergeholfen. Schönes Leben euch <3
Ich verstehe dich sehr gut , denn wenn man noch jung ist und gerade seinen Verstand einsetzt um zu be/greifen was der Tod bedeutet, stößt das natürlich nur auf vollkommendes Unverständnis...
Auch deine Angst rührt daher , weil wir in dieser Gesellschaft dieses Thema "Tod" möglichst weit weg schieben und eine Tabugrenze ziehen, anstatt dies schon frühzeitig in das leben offiziell zu integrieren...
Wir sind seit unseren ersten Atemzug bestimmt zu sterben und das tun wir bereits jede Sekunde..., nur du merkst es nicht weil, dein Verstand ( Ego ) dich daran hindert...
Versuche dir folgendes vorzustellen , nämlich das du jede nacht stirbst und jeden Tag wenn du aufwachst neu gebohren wirst... genau das wird sein auch wenn du gestorben bist, denn den Tod gibt es nicht und hat es nie gegeben ...Die Angst davor beinflusst unser ganzes Leben , ...doch das leben ist nur für das Erkennen unserer unsterblichen Seele verantwortlich...
Es gibt keine Realität...nur deine Projektionen zu einer Realität... und das sind deine Gedanken die alles verwirklichen... Ändere dein Denken und dein Universum wird sich zum guten wandeln...
Wunderbar und trostspendend geschrieben!