Ich fühle mich beobachtet, bin ich paranoid?
Guten Tag, undzwar habe ich ein Problem.
seit etwas längerem habe ich einige Probleme wenn ich alleine bin.
ich fühle mich beobachtet, wenn ich alleine bin, wenn ich abends auf die Toilette muss, verschiebe ich es oftmals auf den nächsten Tag, da ich am Spiegel vorbei muss. Schlafen ist sehr schwer, liege ich zur Wand, fühle ich mich beobachtet, liege ich mit dem Gesicht zum Raum, traue ich mich nicht die Augen zu öffnen, da ich Angst habe, es würde etwas im Raum stehen.
ich kann abends keine Musik hören, jedenfalls nicht mit Kopfhörern, da ich ich ansonsten Angst habe, jemand würde im Raum sein und ich würde es nicht mitbekommen wegen der Musik. Zudem bilde ich mir auch ein, dass jemand zu mir spricht, aufgrund der Stimmen in der Musik, was auch ein Grund ist, weshalb ich nicht mit Musik schlafen kann.
ich kann mir keine Horrorfilme anschauen, geschweige denn irgendwas in dem es irgendwie in Richtung Geister geht, dumm gesagt, doch ich konnte mir abends nichtmal den ersten Teil von Harry Potter anschauen, da dort Geister, Bilder die sich bewegen etc zu sehen sind.
wenn ich was in der Wohnung höre, sei es bloß ein kleines knacken, rast mein Herz und ich bin wie versteinert
Sollte ich damit zum Arzt gehen? Da ich aufgrund von Depressionenen momentan sowieso bereits krank geschrieben bin oder kann es sein, dass es bloß eine Phase ist?
LG
2 Antworten
Da ich aufgrund von Depressionenen momentan sowieso bereits krank geschrieben bin oder kann es sein, dass es bloß eine Phase ist?
Ich kannte mal jemanden, der mir gesagt hatte, dass dieser wegen Depressionen in Behandlung war und dann eine Psychose bekommen hatte, weil seine Anti-Depressiva überdosiert worden sind.
Das habe ich vom bio-chemischen Wirkungsmechanismus mal nachgeschlagen und es könnte daher tatsächlich sein, dass eine von einer Überdosierung mit Anti-Depressiva verursachte Psychose voliegen könnte:
Im Gegensatz zu den Neuroleptika, die alle nach einem relativ ähnlichen Muster funktionieren, gibt es bei den Antidepressiva mehrere Untergruppen. Die derzeit am häufigsten verschriebenen sind die sogenannten selektiven Serotoninwiederaufnahmehemmer (SSRI).
Quelle: https://www.tagesspiegel.de/themen/geist-und-seele/psychopharmaka-keine-wunderpillen/13429798.html
Und Psychosen werden durch zu viel Dopamin und/oder Serotonin ausgelöst, so dass eine Überdosierung mit Anti-Depressiva durchaus eine Psychose verursacht.
Es könnte aber auch sein, dass bereits vor der Einnahme von Medikamenten eine Psychose vorlag, die dann als eine Depression falsch diagnostiziert worden ist.
Denn gerade zu Beginn einer Psychose können die Patienten noch gut in der Lage sein ihren Verfolgungwahn gegenüber einem Psychiatier erfolgreich zu verheimlichen, so dass selbst ein Facharzt in diesem Bereich nur die psychotischen Symptome erkennt, die auch bei einer Depression standardmäßig auftreten.
In manchen Fällen von Psychose kann es aber auch sein, dass die depressiven Symptome schneller auftreten als die typischen Symptome einer Psychose. Was besonders bei schleichend einsetzenden Psychosen der Falle sein kann. Während akute Psychosen zuerst von Wahnvorstellungen oder Halluzinationen begleitet werden, bevor die depressions-ähnlichen Symptome auftreten.
Es könnte aber auch eine Depressionen in Kombination mit einer Psychose vorliegen. Was in der Fachsprache auch als Komorbidität bezeichnet wird!
Du solltest das also keineswegs einfach so als Phase abtun, sondern Dich in weitere stationäre Behandlung begeben. Denn es handelt sich aller Wahrscheinlichkeit nach um einen aktuen Notfall:
Neuroleptika sollen diesen Extremzustand beenden. Wie schnell das geschieht, hängt unter anderem von der Dosis ab. Wie lange Neuroleptika gegeben werden sollten, lässt sich nicht eindeutig sagen. Fest steht, dass Patienten, die eine Psychose erlebt haben, oft lange Zeit brauchen, bis sie wieder als gesund gelten. Die Psychose selbst dauert in der Regel mehrere Wochen, die Rückfindung in ein selbstbestimmtes und angstfreies Leben mehrere Monate oder Jahre.
Quelle: https://www.tagesspiegel.de/themen/geist-und-seele/psychopharmaka-keine-wunderpillen/13429798.html
Dein Problem wird daher aller Wahrscheinlichkeit nach auf 3 mögliche Diagnosen hinaus laufen:
- eine durch ein überdosiertes Anti-Depressivum ausgelöste Psychose
- eine als Depression falsch diagnostizierte Psychose
- oder eine Komorbidität aus Psychose und Depression
Ich würde es nicht als Phase abtun, sondern psychologische oder psychiatrische Hilfe suchen und in Anspruch nehmen.
Alles Gute für dich!