Ich fühle mich beim Gebet nicht mit Gott verbunden?
Hallo bin m16 und moslem und hatte kurze Zeit mit beten angefangen, aber das Problem war, dass ich mich nicht mit Gott verbunden gefühlt habe und habs immer weiter versucht aber irgendwie klappt das nicht ich weiß nicht woran es liegt. Ich glaube an Allah keine Frage sogar fest aber das mit dem Beten klappt irgendwie nicht und bin nie konzentriert beim Gebet weil ich viele andere sachen im Kopf habe und denke immer Allah nimmt eh nicht mein Gebet an weil ich viel sündige. Hattet ihr das auch oder habt ihr tipps und bitte vernüftige antworten und versetzt euch in meine Lage hinein
8 Antworten
Im Namen Allahs des Allerbarmers des Barmherzigen
Es gibt mehrere Wege wie du dich mit Allah verbunden fühlen kannst.
An die unermessliche Größe Desjenigen zu denken, vor Dem man im Gebet steht:
So ruft sich der Betende die unermessliche Größe und Erhabenheit des Schöpfers ins Bewusstsein. Gleichzeitig erkennt er, wie schwach und hilflos er doch eigentlich ist. Und er weiß, dass er nun vor seinem Herrn stehen und mit Ihm ein vertrauliches Gespräch führen wird. Ein Gespräch voller Hingabe, Ergebenheit und Niedergeschlagenheit vor Allah. Er erinnert sich an die Belohnung, die Allah im Jenseits für die Gläubigen vorbereitet hat, und denkt an die Strafe, die Allah für die Beigeseller bestimmt hat. Und er führt sich vor Augen, wie er im Jenseits vor Allah stehen wird.
Wenn sich der Gläubige während des Gebets all das in Erinnerung bringt, dann wird er sicherlich zu denen gehören, die Allah in Seinem edlen Buch damit beschrieben hat, dass sie davon überzeugt sind, dass sie ihrem Herrn begegnen werden.
Allah, der Erhabene sagte:
Es (das Gebet) ist freilich schwer, nur nicht für die Demütigen, die daran glauben, dass sie ihrem Herrn begegnen werden, und dass sie zu Ihm zurückkehren. (Sure 2 al-Baqara Vers 45-46) Wenn der Betende daran denkt, dass Allah, der Erhabene ihn gerade hört, ihm alles gewähren und ihn sicher erhören wird, dann wird er Demut im Gebet entwickeln. Und je intensiver er sich das bewusst macht, desto stärker wird seine Demut sein.
Die Bewegungsabläufe des Gebets vollständig und in einer ruhigen und entspannten Weise ausführen:
Der Prophet (Allahs Segen und Friede auf ihm) hat immer in der Verbeugung und in der Niederwerfung eine ruhige und entspannte Stellung eingenommen, sodass er jedem Knochen und Wirbel die Möglichkeit gab, zur Ruhe zu gelangen. Und er befahl jemanden, der das Gebet auf eine schlechte Weise verrichtet hatte, in allen Bewegungsabläufen des Gebets eine ruhige und entspannte Stellung einzunehmen. Allahs Gesandter (Allahs Segen und Friede auf ihm) verbot Eile und Hektik im Gebet und verglich diese Tat mit dem Picken eines Rabens auf dem Boden.
Der Prophet (Allahs Segen und Friede auf ihm) sagte: „Der schlimmste Dieb ist derjenige, der von seinem Gebet stiehlt.“ Darauf fragten sie (die Gefährten): „O Gesandter Allahs, wie kann jemand von seinem Gebet stehlen?“ Er sagte: „Indem er die Verbeugung (rukūʿ) und die Niederwerfung (suǧūd) nicht vollständig ausführt.“ (Aḥmad Hadith Nr. 22642)
Derjenige, der in seinem Gebet keine ruhige und entspannte Stellung einnimmt, der kann auch keine Demut im Gebet haben. Denn die Hektik entzieht die Demut und das Picken wie ein Rabe entzieht die Belohnung.
Alle Ablenkungen und störenden Faktoren entfernen:
So sollte man nicht vor einem Gegenstand beten, der den Betenden im Gebet beschäftigen könnte, wie etwa Bilder oder andere Ablenkungen. Ebenso sollte der Betende nicht in der Nähe von Stimmen und Geräuschen beten, die ihn während des Gebets ablenken könnten. Außerdem darf man sich nicht zum Gebet begeben, während man ein Bedürfnis hat, zur Toilette zu gehen. Genauso gilt, dass man nicht hungrig oder durstig beten darf, wenn Essen und Trinken bereitstehen. All das muss beachtet werden, damit der Betende seine Gedanken sammeln und sich auf das Wichtigste konzentrieren kann; und das ist das Gebet und das vertrauliche Gespräch mit seinem Herrn.
Sich richtig auf das Gebet vorbereiten:
Das beinhaltet, dass man sich früh auf das Gebet vorbereitet. Für Männer gilt, dass sie sich frühzeitig in die Moschee begeben sollen. Außerdem sollte man die freiwilligen Sunna-Gebete verrichten, die es vor dem Pflichtgebet gibt. Man sollte schöne und angemessene Kleidung für das Gebet tragen. Auch sollte man in Ruhe und Gelassenheit zum Gebet gehen.
Denke an den Tod häufig nach. Auch während des Gebets. Das stärkt deinen Iman und die Verbindung zu Allah wird gestärkt. Stelle dir vor es ist dein letztes Gebet wo du alle Kraft gibst um Allah näher zu kommen.
Hallo Monkey29
Das islamische gebet ist wie eine Meditation.. lass dich von der Melodie leiten... Das wudhu Ritual soll bereits die Vorbereitung sein - mach es immer auch wenn du glaubst du brauchst es nicht! Mach es nicht schnell! Konzentriere dich auf das Tun... Lass alles andere los für den Moment - wenn du sehr gemütlich betest, dauert das Pflichtgebet inkl wudhu 10 Minuten - wirklich jeder kann 10 Minuten warten.. warscheinlich wird es nichtmal auffallen das du kurz weg warst..
Lass alles mal stehen... Der TV rennt dir nicht davon - und mehr als die Wiederholung nach der Werbung verpasst du auch nicht von deinem Film.. du wirst nicht verhungern und nicht verdursten in dieser Zeit... Nachrichten auf dem Handy sind später noch da.. du darfst loslassen..
Verurteile dich nicht für deine abschweifungen... Beginne erstmal rechtzeitig zu erkennen wenn du abschweifst mit den Gedanken und ohne Verurteilung wie "Mist, ich bin schonwieder woanders mit dem Kopf" kehrst du zurück zum geschehen - zu dem was du tust.. zur Aussprache des Wortes, den Klang, die gesungene Melodie des quran, oder sei es gerade dir die Nase zu putzen beim wudhu
Übe achtsam zu sein!
Den körperlichen Teil des Gebets kannst du mir Atemtechniken des Yoga verbinden - es wird deinem wohlbefinden zutun wenn du passend zu den Bewegungen atmest und nicht versuchst Luft in eine gedrückte Brust zu pressen..
Erlaube dir zu entspannen!
Mit das einzig sinnvolle im Monotheismus ist das Vertrauen in Gott - denn dieses nimmt dir die Ängste... Wir haben keine Angst allein im dunkeln zu sein - wir haben Angst nicht alleine zu sein... Doch wenn du vertrauen in Gott hast, was bleibt dann? Dann kannst du dir sicher sein nicht alleine zu sein... Und du kannst dir sicher sein das dies dir kein Unheil will... Du kannst dir sicher sein, als wäre ein starker Freund bei dir - du brauchst keine Angst haben...
Diese Verbundenheit wenn du dir erlaubst ernsthaft zu entspannen und ganz in dem Moment und bei deinem handeln zu leben und dem Klang des quran zu lauschen während du ihn rezitierst, ist wie die Gewissheit über diesen Freund bei dir, wenn du allein im dunkeln bist
Sieh dir mal auf Netflix "Headspace - eine Meditationsanleitung" an - es wird dir eine sehr große Hilfe für dein gebet sein :)
LG,
Lacrimis
Das kommt vor (Mt.6,6-7).
Also aus meiner Sicht, die ist christlich, gibt es da zwei Aspekte:
Wer schuldig ist vor Gott und das weiß, muss das erst bereuen und zugeben, und um Verzeihung bitten, bevor es weitergeht.
Also nicht irgendeine definierte Standardverehrung darbringen, sondern direkt mit Gott sprechen, so wie zu einem Vater oder Vorgesetzten.
Außerdem gibt es auch noch so etwas wie eine Ablenkung oder Einflüsterung, einen bösen Einfluss, der Menschen davon abhält zu beten. Etwas, das uns von Gott fernhalten will.
Einem Christen würde ich jetzt sagen, bitte Gott um den Geist, und vertraue auf Jesus als deinen Retter, Jesus ist der Weg zum Vater. Aber das hilft ja nichts bei Menschen, die das Konzept eines gleichzeitig im Plural und im Singular existierenden Gottes ablehnen.
Aber bereuen, sich entschuldigen und versprechen sich mehr Mühe zu geben dürfte im Islam auch ok sein, und das hilft immer.
Ich finde das Beten von festgelegten Gebeten und das mehrfache Wiederholen durchaus hilfreich. Die Gebetsvorschriften im Islam gefallen mir. Im Wechsel Stellen aus der Schrift zu rezitieren und Gott in festen Formeln anzurufen, ist für mich sinnvoll und angemessen.
Machen wir im Gottesdienst doch auch so, also geht es auch zu Hause, wenn man allein ist. Damit öffnet sich bei mir der Geist für das Gespräch. Das freie Sprechen mit dem Vater ist das schönste überhaupt. Wenn das gelingt, ist es ein Geschenk.
Im Alltag wechseln doch auch Standardformeln mit freiem Sprechen ab in der Kommunikation.
Die Vorstellung, dass nur eine `korrekte´ Ausführung des Gebetes zum Erfolg führt, lehne ich allerdings als quasi magische Praktik ab. Wichtiger als die Form ist immer der Inhalt, da hast du völlig recht.
Im Namen Allahs des Allerbarmers des Barmherzigen
Angemessene Konzentration (Khushu') ist die Quintessenz des Gebets. Ein Gebet ohne Konzentration ist wie ein Körper ohne Seele.
Im Folgenden zwei Dinge, die dabei helfen, Konzentration zu entwickeln:
1. Sich darum bemühen, über das, was man sagt und tut nachzudenken, über die Bedeutungen des Qur`ans nachzudenken sowie über Dhikr und Du`a, die gesagt werden; im Kopf behalten, dass ein Gespräch mit Allah geführt wird, als ob man Ihn sehen würde. Denn wenn der Diener im Gebet steht, spricht er zu seinem Herrn und Ihsan bedeutet Allah so zu dienen, als ob man Ihn sehen würde, wobei man weiß, dass, auch wenn man Ihn nicht sehen kann, Er einen sieht.
Wenn man die Süße des Gebets erfährt, wird man mehr davon wollen. Dies ist abhängig von der Stärke des Iman – und es gibt viele Mittel, den Iman zu stärken. Daher sagte der Prophet (sallAllahu alayhi wa sallam): „Von den Dingen dieser Welt, sind mir Frauen und Parfüm lieb geworden und meine Freude ist im Gebet.“ Gemäß einem anderen Hadith sagte er: „Lass uns Ruhe finden, oh Bilal, im Gebet.“ und er sagte nicht: „Lass uns eine Pause einlegen.“
2. Sich darum bemühen, die Dinge, die während des Salah eine Ablenkung sein könnten, zu entfernen und nicht über unwichtige Dinge nachzudenken. Waswas beeinflusst jede Person anders, denn es hat mit den Zweifeln, Wünschen und dem Ausmaß, in dem der Einzelne mit anderen Dingen verbunden ist oder indem er andere Dinge fürchtet, zu tun.
Hinsichtlich der Einflüsterungen, die ein solches Ausmaß erreichen, dass die Person unangemessen über Allah denkt, so sind dies üble Einflüsterungen vom Schaytan. Allah sagt (in ungefährer Bedeutung):
{وَإِمَّا يَنزَغَنَّكَ مِنَ الشَّيْطَانِ نَزْغٌ فَاسْتَعِذْ بِاللَّـهِ ۖ إِنَّهُ هُوَ السَّمِيعُ الْعَلِيمُ}
„Und wenn dich vom Satan eine Eingebung aufstachelt, dann suche Zuflucht bei Allah, denn Er ist ja As-Sami‘ und Al-‘Alim.“ (Surah Fussilat 41:36)
Einige der Sahabah beschwerten sich über Waswas, wodurch sie belästigt wurden. Daher kamen einige der Gefährten des Gesandten Allahs (sallAllahu alayhi wa sallam) zum Propheten (sallAllahu alayhi wa sallam) und sagten zu ihm: „Wir finden bei uns selbst Gedanken, die zu schrecklich sind, um sie auszusprechen.“ Er sagte: „Habt ihr tatsächlich solche Gedanken?“ Sie antworteten: „Ja.“ Er sagte: „Dies ist ein klares Zeichen des Iman.“ (Muslim, Nr. 132, aus dem Hadith von Abu Hurayrah)
Al-Nawawi sagte in seinem Kommentar zu diesem Hadith: „Die Worte des Propheten (sallAllahu alayhi wa sallam) `Dies ist ein klares Zeichen des Iman.`, bedeuten, dass das Empfinden dieser Einflüsterungen als etwas Schlechtes ein deutliches Zeichen von Iman ist, denn wenn man sich nicht traut, es zu äußern und man sich davor fürchtet und es nicht aussprechen mag, dann ist nur noch das Denken übrig. Dies ist das Zeichen desjenigen, der perfekten Iman erreicht hat und der frei von Zweifeln ist.“
Und es wird gesagt, dass die Bedeutung ist, dass der Schaytan nur zu denjenigen flüstert, bei denen er verzweifelt, denn er ist nicht in der Lage, sie zu verführen. Was den Kafir anbelangt, so kann er ihm auf jede erdenkliche Art erscheinen und ist nicht auf Einflüsterungen beschränkt, vielmehr kann er mit ihm spielen, wie immer er möchte. Darauf basierend ist die Bedeutung des Hadith, dass die Ursache von Waswas reiner Iman ist oder dass Waswas ein Zeichen von reinem Iman ist.
Die Tatsache, dass man dies hasst und dass das Herz davor zurückschreckt ist Ausdruck des Iman. Das Einflüstern trifft jeden, der sich Allah zuwendet, sei es durch das Sagen von Dhikr oder anders. Es ist unvermeidlich, daher muss man standhaft und geduldig sein und beharrlich mit Gebet und Dhikr weitermachen und nicht aufgeben, denn auf diese Art wird man die Falle des Schaytan umgehen.
{إِنَّ كَيْدَ الشَّيْطَانِ كَانَ ضَعِيفًا}
„Gewiss, die List des Satans ist schwach.“ (Surah An-Nisaa' 4:76)
Immer, wenn eine Person sich Allah zuwenden möchte, kommen durch die Einflüsterungen andere Gedanken in ihren Kopf. Der Schaytan ist wie ein Bandit: Immer, wenn jemand sich auf Allah zu bewegt, blockiert er den Weg. Daher antwortete einer der Salaf als ihm gesagt wurde, dass die Juden und Christen sagten: "Wir haben kein Waswas.": „Sie sagen die Wahrheit, denn was sollte der Schaytan mit einem Haus tun, das bereits in Trümmern liegt?“
Shaykh al-Islam Ibn Taymiyyah, rahimahullah
Fatawa Shaykh al-Islam Ibn Taymiyyah, 22/605 und 608
Ich lehne das formelhafte beten strickt ab. Es ist meistens nur Geplapper. Mit Gott kann man reden und er versteht. Leere Litaneien herunterzuplappern ist unkonkret und macht wenig Sinn.