Ich erzähle viel, fühle mich hinterher schlecht?


28.08.2020, 20:35

Ich fühle mich schlecht, weil andere dann (fast) alles über mich wissen

7 Antworten

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Durch die Schilderung deiner Probleme wirst du an diese erinnert?

Wäre zumindest meine Vermutung dazu.

Du denkst über dich selbst nach, findest Erkentniss und schlußendlich macht dich diese Erkentniss traurig und verzweifelt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Laie mit Interesse an Psychologie

wuffiwuff123 
Beitragsersteller
 28.08.2020, 17:51

Nein, nicht wegen Problemen. Ich habe dann Schuldgefühle, weil ich so viel von mir preisgegeben habe

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Destranix  29.08.2020, 08:57
@wuffiwuff123

Nicht eher Schuldgefühle, weilö du die anderen nicht zu Wort hast kommen lassen?

Die Unterscheidung wäre mir schon wichtig, da ich zum Nachvollziehen von Schuldgefühlen wegen dem Preisgeben von zu vielem über einen selbst erst nachdenken müsste. Warum sollte man sich da schuldig fühlen? Wem gegenüber besteht diese Schuld? Evtl., da man den anderen quasi zwingt, sich mit dem Erzählten zu beschäftigen?

Unter einem anderen Beitrag lese ich folgendes:

Nicht wirklich. Man könnte es aber eventuell später gegen mich richten

Eine Angst, die viele Menschen haben, selbst ich manchmal. An sich lässt sich dieser aber beikommen, schlicht, indem man zu dem steht, was man ist. Nicht zwingend zu dem, was man getan hat, sodnern eben zu dem was man im Moment ist.

Das nimmt jeglichen Angriffspunkt. Bei vergangenen schlechten Tat lässt sich schlicht sagen, man war ein anderer Mensch, wenn dies denn zutrifft. Andernfalls steht man zu seinen Maken. jeder Mensch hat solche, niemand ist perfekt.

Bei Dingen, die einem peinlich sind, oder die man liebt, muss man schon vorsichtiger sein. Aber auch hier hilft es nicht, diese zu verstecken, sobald sie ans Licht kommen.

Ich selbst würde im Falle, dass etwas peinliches mich betreffendes ans Licht kommt keineswegs zurückschrecken, sondern versuchen, volle Breitseite zu zeigen. Ein jeder mensch hat Peinlichkeiten und viele können nichts dafür. Dazu zu stehen hilft im Zweifelsfalle anderen, sich in ähnlichen Situationen passend zu verhalten.

Wenn ans Licht käme, welche Dinge ich liebe, wäre das für mich schon schwerer. Ich selbst würde vermutlich dennoch vielen psychischen Atatcken standhalten, das kann anderen Personen aber ganz anders gehen.

Ich stelle mir dabei aber auch theoretische Horrorszenarien vor, die weit von dem entfernt sind, was ich im reellen Leben für wahrscheinlich halte oder anderen Personen zutraue. An sich lässt sich gegen die meisten psychischen Attacken dahingehend gut vorgehen, die Variation der Atatcken, die mir einfiele, ist aber zu groß, um einzelne hier anzusprechen.

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Destranix  29.08.2020, 09:18
@wuffiwuff123
Das ist ja mein ganzes Problem. In dem Moment bin ich so „glücklich“ und vergesse diese wichtigen Aspekte. Hinterher bereue ich es so sehr. Mache aber immer wieder dasselbe

Wie oft mir das schon so gegangen ist.

Im letzten Jahr sogar gleich mehrere Male.

Ich habe glücklicherweise eine Chatgruppe gefunden, in der ich mir Personen reden kann, die dieselben Vorlieben haben wie ich, da habe ich im Zweifelsfalle einen ort zum reden, wo nichts auf mich zurückfällt, da die Personen im Chat auf der ganzen Welt verteilt sind.

Abera uch hier auf Gf habe ich schon Dinge preisgegeben im Rausch eines Glücksgefühls.

Schlußendlich habe ich hier sogar eine Person gefunden, die inbezug auf eine bestimmte Sache, scheinbar sehr ähnlich Gefühle hatte. Zwar scheint diese Person charakterlich doch anders zu sein, aber dennoch war es wohl die erste Person, die mich dahingehend tatsächlich verstand.

Im reellen Leben weiß eigentlich niemand von meinen Vorlieben. Eine Person vielleicht durch zufall, aber das wäre vermutlich die Person, der ich das am ehesten auch so erzählen würde.

Und obwohl ich an sich oft bereit dazu bin, zu dem zu stehen, was in mir ist, besonders dann, wnen ich glücklich bin, geht mein Puls dennoch extrem rach in die Höhhe, wenn jemand davor ist, das herauszufinden und ich fange teilweise sogar an zu Lügen.

An sich scheine ich aus so sehrd arauf ausgerichtet zu sein, diese Dinge nur solchen Leuten mitteilen zu wollen, die ähnlich für diese Empfinden. So mache ich beispielsweise oft Anspielungen darauf und Summe quasi durchgehend Melodien vor mich hin, teilweise sogar Zitate, das aber immer derart subtil, das nur jemand, der ähnliche Vorlieben hat, wüsste, woher diese stammen.

Interessanterweise las ich mal einen Artikel in der zeitung dazu, der schilderte, was Geheimnisse für uns Menschen bedeuten. Ich kann mich an dessen Inhalt zwar nicht erinnern, doch an sich kann ich mir durchaus vorstellen, dass gewisses zunehmend weniger Wert wäre, wenn andere davon wüsste.

Das ist dieselbe Problematik wie bei dre Erfüllung von innigen Wünschen. Man sehnt sich nach dieser unermesslich, bis es zu dieser kommt.

"Happy is what happens, when all your dreams comes true"

Das an sich stimmt schon. Doch um dauerhaft glücklich zus ein benötigt man nach der Erfüllung neue Wünsche gleicher stärke, die erfüllt werden können. Schlußendlich läuft unendliches Glück und Alles Streben des Menschen nur auf das Unbekannte heraus, denn jeder hat eine Grenze, aber der er nicht mehr weiß, was er sich wünschen würde.

(P.S.: Das englische Zitat stammt aus einer anderen Vorliebe meinerseits, nicht die, von der ich im Text sprache. Doch ich musste das einfach anbringen, vieles in den Texten dieses Musicals ist schlicht die blanke Wahrheit und passt perfekt zu dem, was ich hier philosophiere)

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Ein solches Gespräch erwartet Gegenseitigkeit.
Es kann vorkommen, daß man sich öffnet, das ist eine gute Sache.
Vielleicht versuchst Du Deinen Gesprächstpartner einzubinden und zu Fragen, ob das ok ist. Oder Du gibst die Möglichkeit seine Ansicht mit einzubringen.
Damit gewinnt ein Gespräch an Ausgeglichenheit und damit an Qualität.
Wenn Du (einen) gute(n) Freunde hast, kannst Du das tun, da kannst Du erwarten, daß Du im Ernstfall ein Stopp-Signal bekommst.

Dazu kommt Deine Selbstachtung, im Moment der Öffnung genießt Du, daß Dir jemand zuhört.

Dreh das ganze um und stell Dir als Vision vor, wie ein Gespäch verlaufen soll, das ein anderer mit Dir führen möchte.
Du kannst solche Gespräche vorbereiten und vorher überlegen, wie und wo Du Dich
begrenzt.

Viel Erfolg auf Deinem Weg

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Das klingt für mich nach TMU, too much Information.

Es ist ok, wenn Du beim ersten Kennenlernen von Dir erzähltest, aktuelles Tagesgeschehen, Urlaubspläne, Interessen.

Details zu Deinem Privatleben oder Probleme kannst Du dann erzählen, wenn Du die Person besser kennst und einschätzen kannst, ob sie Dich mag.

Wenn Du jedem Fremden Deine persönliche Geschichte mit allen schmerzhaften Details erzählt, überforderst Du Dein Gegenüber.

Es ist ein Unterschied, sich in einem anonymen Forum über aktuelle Schwierigkeiten auszutauschen, oder einer Person, die Du gerade kennengelernt hast und die Dir sympathisch ist, Deine Lebensgeschichte zu erzählen.

Alles Gute für Dich,

Giwalato

Ich glaube du verlierst dadurch die Kontrolle über die Meinungsbildung der anderen Personen über dich, wenn du zu viel erzählst. Viel gesprochenes gibt meistens einen ganz anderen Eindruck, als es erlebt zu haben. Man kann sich damit selbst in ein schlechtes Licht rücken.
Eine Person die du noch nicht richtig kennst kann nicht so leicht eingeschätzt werden, wie sie die von dir erfahrenen Informationen verwaltet oder bewertet.

Könnte es daran liegen, dass nur "dein Kopf" redet, dein Herz aber unerfüllt bleibt?
Könnte es sein, dass du nur dich selbst wahrnimmst und nicht wie sich dein Gegenüber fühlt? Interessiert dich was in deinen Gesprächspartnern vor sich geht? Schaust du ihn/sie an beim Gespräch?


wuffiwuff123 
Beitragsersteller
 28.08.2020, 19:22

Mir geht es eigentlich nicht darum. Ich fühle mich Schlecht, weil ich so viel über mich erzählt habe - die anderen mehr (bzw alles) über mich wissen.

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Reigel  29.08.2020, 16:04
@wuffiwuff123

Wenn es dir schlecht geht wenn Andere dich kennen, heißt es, dass du dich selbst ablehnst. (Würdest du eine gute Meinung von dir haben, müsste es dir gut gehen wenn Andere etwas über dich wissen.) Du hast also ein Selbstwertproblem. Gewöhnlich geht das auf die Kindheit zurück.

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