Ich bin so menschenscheu geworden, das ich mich total zurückgezogen habe.

14 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Du bist ganz sicher nicht die/der einzige, der darunter leidet. Auch ich gehe viel weniger raus, seitdem mich die Menschen auch einmal bis in die Grundfesten meiner Weltanschauung enttäuscht hatten. Das Problem dabei ist, dass nicht DU krank bist, sondern diese Welt in der wir leben müssen !!! Es bringt also nichts, wenn wir, die wir noch normal empfinden uns einreden krank zu sein, sondern wir müsssen da raus und versuchen, so vielen Menschen wie möglich klarzumachen, dass da was verkehrt läuft !


wovo1961 
Beitragsersteller
 25.03.2010, 09:13

Da hast Du einfach Recht. Nur zu leicht wird immer gesagt, Du musst Dir professionelle Hilfe holen, obwohl andere dieses weitaus nötiger hätten. Wenn ich außerhalb meines Wohnortes bin, fällt es mir nicht ganz so schwer, auf Menschen zu zu gehen. Aber ich mag einfach keine großen Menschenansammlungen mehr. Man sieht ja auch hier bei GF, wie da schon die Meinungen auseinander gehen.

1
Vagabundo  25.03.2010, 09:25
@wovo1961

Es zeugt eigentlich nur von Deiner feinen Sensibilität und Deinem Sinn für Menschlichkeit. Lass' Dir von niemandem einreden, dass Du krank wärst. Die Tasache, dass Dich eine kranke Welt verstört ist der beste Beweis, dass DU noch normal bist ! Aber wie auch immer, müssen Menschen wie Du damit leben und dürfen sich nicht ganz zurückziehen. Ich gehe inzwischen auf die Menschen zu und mache sie darauf aufmerksam, wie ich das alles empfinde und habe damit schon viele zum Nachdenken bewegen können. Und dieser Erfolg macht zuversichtlich. ;-)

1

Für mich hört sich das eher so als, als wärst du depressiv. Würde daher an deiner Stelle es mal mit psychotherapeutischer Hilfe versuchen. Kannst es ja auch stationär oder teilstationär versuchen, dort lernst du auch andere kennen denen es genauso geht und lernst dort auch wieder Lebensfreude wieder zu finden.

Grundsätzlich geht es vielen so. Ich habe Sozialarbeit und Sozialpäd. studiert und im Arbeitsleben muss ich immer wieder schlucken, dass selbst sozial eingestellte Betriebe und gar Einzelpersonen gar nicht so "sozial" sind und Zahlen und Gelder und die eigenen Ziele viel höher gesteckt werden. Man kann damit leben lernen, wenn man trotzdem sich treu bleibt und so weiter macht wie man es für richtig hält!


Gerdamaria  25.03.2010, 08:35

Also jetzt mal langsam, hier gleich mit einer stationären Therapie anzufangen! Damit wäre ich erstmal sehr vorsichtig!!

1
fantasiahope  25.03.2010, 08:38
@Gerdamaria

Warum nicht? War ja nur ein Vorschlag und kann sehr gut helfen! Depressionen können ziemlich schnell belastend sein und sind als Krankheit leider immer noch nicht anerkannt! Kann von der Ferne das Ausmaß nicht abschätzen. Aber wenn es schon solche Formen annimmt, ist es besser man schaut sich um was am besten hilft!

0
wovo1961 
Beitragsersteller
 25.03.2010, 08:53
@fantasiahope

Wenn man sich heute noch verändern will, dann muß man in viele verschiedene Richtungen gehen, was zeitlich oft unmöglich ist. An eine Therapie habe ich schon öfter gedacht, aber nicht stationär, sondern ambulant. Ich habe Tiere, die ich nicht verlieren möchte. Niemals ! In meinem Wohnort ist dieses aber unmöglich für mich.

0

Ich kann dich gut verstehen, aber das bringt dich auch nicht zurück ins Leben. Was ich aus eigener Erfahrung beitragen kann, ist einer der Hauptgründe, warum man nicht mehr klar kommt, das man zu viel für andere tut und nichts für sich selber. Schön das du für andere da bist, aber wann wirst du für dich da sein, wann wirst du deinen eigenen Belangen gerecht werden? Wann wirst du anfangen für dich einzustehen und deine Träume zu realiesieren? Du kannst es gut mit Menschen die benachteiligt sind, warum suchst du dir nicht einen Job, wo du diese Fähigkeiten gezielt einsetzen kannst, zbsp, in der Alterspflege, oder irgendwo im Sozialdienst? Auch ich bin diesen Ellebogenkämpfen aus dem Weg gegangen, weil ich das vollkommen blöd fand und weil ich nicht dafür geschaffen bin. habe aber trotzdem gelernt meine stärken und schwächen zu erkennen und sie einzusetzen. Du bist ein sehr kostbarer Mensch und hast so tolle eigenschaften, schau das du ihnen gerecht werden kannst, tue etwas für dich, lass dich nicht im Stich. Alles liebe dir, deine Sonyl


wovo1961 
Beitragsersteller
 25.03.2010, 08:56

Du hast lieb geschrieben und ich denke ähnlich.

0

Ich würde sagen, du hast 2 Möglichkeiten: Entweder du treibst deine Haltung ins Extrem - also bewusst gegen den Ellbogenstrom schwimmen und an den eigenen Werten festhalten - dann musst du es aber auch ertragen können, dass es eine ganze Reihe dummer Menschen gibt, die dich dafür auslachen oder versuchen, das auszunutzen. Du müsstest deine Fähigkeiten dann auch in einem anderen Licht sehen - also sagen, gut, ich kann das halt, nicht, ach, das geschieht mir nun schon wieder ... Oder du findest Wege und Mittel, rechtzeitig "stopp" zu sagen, nicht die andere Wange hinzuhalten, dich nicht ausnutzen zu lassen.

Grundsätzlich solltest du dir selbst die Frage beantworten, welche Funktion dieses "Hin- und Aushalten" für dich hat.

Ich muss zugeben das es mir ähnlich geht ich habe mich in den letzten 5-8 Jahren sehr zurückgezogen ich war früher immer offen für neue Menschen und bin auch ohne vor urteile auf sie zugegangen und habe mir nie Gedanken gemacht was sie über mich denken könnten! Heute ist es anders, ich gehe nur selten vor die tür, meide große Menschenaufläufe, selbst Familienfeiern sind für mich eine Herausforderung aber ich habe gelernt nach außenhin Selbstsicherheit und Fröhlichkeit vorzutäuschen! Aber mir geht es schlecht dabei! Ich habe eine Freundin sie versucht zwar mir beizustehen und mir halt zu geben auch in schwierigen Situationen aber innerlich zerbreche ich daran denn es ist wie schon erwähnt sehr schwer für mich, selbst bei ihr gibt es Momente da fühle ich mich unsicher ihr gegenüber! Meine Arbeit wird von Tag zu Tag schwieriger ich arbeite als koch in einer großen Kantine mit 25 Kollegen, es geht teilweise soweit das ich aggressiv meinen Mitmenschen gegenüber werde und das macht mir persönlich schon angst! Ich würde sehr gern wieder in mein altes leben zurück finden, ich habe es oft probiert und nicht geschafft!