Ich bin eine Gefahr für Andere im Straßenverkehr?
Ich habe fast 50 Fahrstunden und werde noch mehr haben. Ich habe immer noch Angst und fahre auch immer noch zu mittig. Mein Fahrlehrer meint, wenn ich Angst habe, bin ich nicht fürs Autofahren geeignet. Das verstehe ich ja, aber was soll ich denn machen? Ich bin ja auf ein Auto angewiesen. In der Stadt sind die Wohnungen zu teuer und der ÖPNV fällt öfters mal aus und verspätet sich.
Was kann ich machen, dass ich keine Gefahr mehr bin? Es wird auch einfach nicht besser. Selbst wenn ich irgendwie durch die Prüfung komme, werde ich immer noch Mist zusammenfahren.
Wovor genau hast du denn Angst?
Anderen das Auto kaputt zu fahren, einen Unfall zu bauen, vor Spurwechseln, vor dem Auffahren auf die Autobahn..
Und hast du den Führerschein jetzt geschafft habe nämlich heute meine erste fahrstunde und komplett alles verhauen und falsch gemacht was geht.
Ja. Ich habe ihn seit Ende Januar 2023.4920€, über 60 Fahrstunden, eineinhalb Monate vor Ablauf der Theorieprüfung bestanden und ein Mal Praktische durchgefallen. Aber ich habe ihn
12 Antworten
Du brauchst mehr Selbstbewusstsein. Du sprichst davon das du Angst hast und redest deine Ausbildung klein. Dir mangelt es also generell an Selbstbewusstsein. Vielleicht solltest du mal mit einem psychiologisch-geschulten Personal reden, das ist nicht schlimm.
Es bringt was wenn man mal in den Spiegel schaut, dann weiß man wie viel Abstand man noch hat. Nach einer Zeit sollte es aber automatisch gehen
aber was soll ich denn machen? Ich bin ja auf ein Auto angewiesen.
Regel Nr. 1: Mache dich niemals nur von einer einzigen Option abhängig. Habe immer einen Plan B!
Wenn das mit dem Autofahren nichts wird, musst du eben mit dem ÖPNV planen (ggf. mit Reserven für Unwägbarkeiten) oder dir eine Wohnung suchen, von der aus du mit dem Fahrrad oder zu Fuß zur Arbeit kommst.
Nur mal so: Du kommst bisher ja auch ohne Auto klar...
Mein Fahrlehrer meint, wenn ich Angst habe, bin ich nicht fürs Autofahren geeignet.
Das ist ein hartes Urteil, das ich so nicht unbedingt akzeptieren würde.
Aber es ist tatsächlich so, dass man die Dinge, vor denen man Angst hat, nicht gut macht. Wenn man dran denkt, dass Fehler passieren könnten, dann werden auch Fehler passieren - das nennt sich selbsterfüllende Prophezeihung.
Genauso, wie jemand garantiert beim ersten Fliegen Angst bekommen wird, wenn er vorher tagelang drüber nachdenkt, dass er bestimmt Flugangst haben wird. Hätte er es einfach ergebnisoffen auf sich zukommen lassen, hätte es ggf. nie ein Problem gegeben.
Und deshalb kann man tatsächlich allgemein sagen: Die Dinge, vor denen man Angst hat, sollte man nicht machen. Nicht, weil man irgendwie persönlich ungeeignet wäre. Sondern weil allein die Angst das Risiko, dass was Blödes passiert, krass erhöht.
Was kann ich machen, dass ich keine Gefahr mehr bin?
So naheliegend und doch so schwer: Keine Angst mehr haben.
Wieso solltest du anderen das Auto kaputt fahren, wenn du aufpasst wohin du fährst und bremst, wenn's knapp wird? Was sollte beim Auffahren auf die Autobahn schief gehen, wenn du dich einfach an die Prozedur hältst? Warum solltest du einen Unfall bauen, wenn du StVO-konform fährst?
Selbst wenn ich irgendwie durch die Prüfung komme, werde ich immer noch Mist zusammenfahren.
Da sind wir wieder bei der selbsterfüllenden Prophezeihung.
Wenn du schon im Voraus beschließt, dass du schlecht fahren wirst, dann wirst du das auch tun. Da ist aber nicht das Fahren oder dein Fahrkönnen dein Problem, sondern deine mentale Einstellung zu dem Ganzen.
Solange du es nicht wenigstens zu einem neutralen "ich werde ja sehen, wie es funktioniert" schaffst, solltest du die Fahrschule vielleicht wirklich aussetzen und erstmal andere Dinge angehen.
Vielleicht ist ein kleines, langsames Fahrzeug ("Mopedauto" bzw. "Leichtfahrzeug") die Lösung. Mit niedrigerer Geschwindigkeit ist viel mehr Reaktionszeit und die kleineren Abmessungen sind auch sehr hilfreich. Allerdings hätte ich selbst Angst davor, mit so einem kleinen Gefährt auf einer Bundesstraße zu fahren, aber auf einer ruhigen Landstraße ginge es vielleicht und im Stadtverkehr sowieso.
Manche Leute sind einfach ungeeignet zum Autofahren. Genauso wie manche nicht klettern, schwimmen oder Schach spielen können. Problematisch ist nur, dass jeder denkt, dass er ein Anrecht aufs Autofahren hätte und jeder, bestimmt auch du, einen Führerschein mit genügend Zeit und Geld irgendwie hinkriegt.
Dann fährst du auf Deutschlands Straßen, weil dir der ÖPNV zu unbequem ist und stellst eine ernste Gefahr für jeden anderen Verkehrsteilnehmer dar. Spitze!