Hund vom Mieter unter mir wird sehr oft angeschrien. Was tun?
Der Mieter unter mir schreit seinen Hund oft an "Hau ab!" und "Raus!". Manchmal höre ich den Hund auch jaulen - ich weiß nicht, ob er auch noch rumgezerrt wird. Zudem sehe ich den Mieter sehr selten mit dem Hund Gassi gehen, was aber nicht unbedingt was heißen mag, denn ich beschatte ihn ja nicht. Nur als ich ihn das letzte mal vor ein paar Monaten mit dem Hund draußen sah, zog der Hund wie irre an der Leine und der Typ konnte ihn kaum halten (---> vermute Bewegungsdrang, Defizit).
Was würdet ihr an meiner Stelle tun? Reden mit dem Mieter hat meines Erachtens wenig Sinn, Lieblosigkeit kann man nicht wegreden oder wegbefehlen oder wegdrohen. Unser Kontakt geht auch nicht über Grüßen hinaus. Andererseits ist das Tierheim in Berlin massiv überfüllt und ich weiß wirklich nicht, womit ich dem Hund mehr oder weniger schade. Ich kenne von früher auch Veterinärärzte, die wegen "so was" eh nichts tun würden - die waren allerdings nicht von hier. Wie seht ihr das?
8 Antworten
So blöd das jetzt auch klingt. Vermutlich geht es ihm im Tierheim noch schlimmer. So lange es bei "Hau ab und Raus bleibt, würde ich nichts machen. Selbst wenn ihm der Hund weggenommen wird, hat er vermutlich bald wieder einen neuen. Achte darauf, ob es sich "nur" um jaulen handelt oder um regelrechtes "Angstbellen", da hört man einen Unterschied. Vielleicht solltest du auch mal darauf achten, welches "Halsband" er hat. Wenn er ein "Stachelhalsband" trägt, dann zeige ihn an, dann hast du was in der Hand.
Ich würde versuchen, mit dem Mann zu reden, allerdings nicht so, dass du ihn mit Vorwürfen bombardierst oder ihm gleich drohst. Versuch es doch erst mal freundlich und stell dich einfach ahnungslos. Falls du Zeit dafür hast: sag ihm, dass du Hunde magst und ob du mit seinem Spazierengehen könntest, vielleicht freut er sich über das Angebot und der Hund hätte zumindest regelmäßig Auslauf und Bewegung. Wenn der Besitzer darauf eingeht, könntest du mit der Zeit langsam auf die anderen Dinge bzgl. Anschreien kommen. Auch, wenn man sich dabei wie ein Heuchler vorkommt, erreicht man für das Tier so am Ende mehr, als wenn man gleich mit der Tür ins Haus fällt. Dann macht der Besitzer nur dicht und man hat gar nichts gekonnt.
Du kannst dich natürlich auch an den Amtstierarzt bzw. das Veterinäramt wenden, allerdings dauert es dort in der Regel schon bei schweren und offensichtlichen Verstößen gegen das Tierschutzgesetz ewig, bis etwas getan wird (wenn überhaupt eingegriffen wird). Wenn der Hund jetzt also nicht völlig verwahrlost ist oder auf offener Straße wiederholt massiv misshandelt wird, kannst du dir eine Anzeige eigentlich sparen. "Nur", weil der Hund angebrüllt wird und du das Gefühl hast, der Hund kommt nicht häufig raus, wird niemand etwas machen (da könnte man auf jedem SV-Platz den Hundeführern reihenweise ihre Hunde wegnehmen...).
Danke für die Antwort, Biene und euch allen! In letzterem mit Vet gebe ich dir meiner früheren Erfahrung nach Recht, in ersterem sehe ich keine Lösung.
Wie gesagt ist der Hund meiner Beobachtung nach nicht leinenführig, das heißt, er ist kaum zu halten. Warum auch immer, ich vermute Bewegungsdefizit. Da wird er mir den Hund mit Sicherheit nicht mitgeben - selbst wenn ich Zeit hätte "ihm regelmäßig Auslauf und Bewegung" zu verschaffen, wie du sagst. Nicht aus Sorge um den Hund gäbe er ihn mir nicht mit, sondern weil er sofort entlarvt wäre durch das Verhalten des Hundes... Würde ich mir auch nicht zutrauen, mit ihm Gassi zu gehen, so wie ich ihn gesehen habe. Es ist kein kleiner Hund, sondern ein Rottweiler.
Ich sehe hier leider noch keine Lösung. Eine Verwarnung wird Null ausrichten, ein Eingreifen seitens Amtstierarzt vermutlich nicht passieren und wenn - welche Zukunft hätte der Hund dann angesichts der massiven Überfüllung hier im Tierheim und dann noch mit seiner Rasse? Man muss leider sehen dass die Lage in Berlin eine besondere ist - es wimmelt hier nur so vor Hunden. Nur: lassen kann ich es so auch nicht, ich bekomme das ja laufend mit...Gibt es nicht noch eine zündende Idee?
wenn der mieter unter dir so laut den hund anschreit, dass es bei dir oben zu hören ist, so ist das neben der tierquälerei auch noch ruhestörung, und das müsst ihr euch nicht gefallen lassen. sprich ihn einmal darauf an, und wenn er sich quer stellt, kannst du neben dem tierschutz auch euren vermieter über diese ruhestörung informieren. dann bekommt er da eine verwarnung.
hunde haben ein viel feineres gehör als menschen, und da fängt bei mir die tierquälerei bereits an, wenn ein hund dauernd angeschrien wird. aber das ist ansichts-sache.
frag ihn ob du ihn hin und wieder ausführen darfst. stellst du mißstände fest, ruf das veterinäramt an. viel glück!
Sprich den Besitzer ruhig mal auf das was Du gehört hast an. Stellt er sich quer, dann ruf mal beim Tierschutz an und informiere Dich was zu tun ist.
Wird der Hund angeschriehen, muss das nicht zwangsläufig als Tierquälerei ausgelegt werden.