Hund macht Teppiche kaputt, wenn er alleine ist. Was tun?

6 Antworten

Also, eines vorweg:

Es hat nichts mit dem Geschlecht zu tun, dass ein Hund etwas nach 2 Minuten vergessen hat. Das ist etwas, was alle Hunde gemeinsam haben - sie leben in der Gegenwart und können solche Situationen nicht verknüpfen.

Ich würde dazu raten, dass Du Dir einen geeigneten Hundetrainer zur Hilfe suchst und Deinem Hund das Alleinbleiben einfach erst einmal überhaupt beibringst, denn das hat er ja offensichtlich noch nicht verstanden. Sonst müsste er nicht irgendwas kaputt machen.

Wichtig ist auch eine geeignete Auslastung für Deinen Hund, denn wenn ein Hund müde ist, schläft er eher, wenn er allein ist, als dass er etwas kaputt macht.

Ihr habt das Alleinbleiben nicht richtig aufgebaut. Der Hund hat Stress, Verlassensangst. Deshalb gestaltet er die Wohnung um. Wenn du schimpft, weiß der Hund nur, daß du schlechte Laune hast, aber nicht, warum. Er kann es nicht auf sich und sein Verhalten beziehen. Mit Rüde oder nicht hat das gar nix zu tun. 

Da hilft nur 5 Schritte zurück. Alleinsein üben, mit ganz kleinen Minutenschritten anfangen und immer zurück sein, bevor derHund  jammert oder randaliert. Bevor er Stress bekommt.

Wenn du die Teppiche wegnimmst,wird er seinen Strass anderweitig abgeagieren, das ist keine Lösung.


Belladonna1971  02.11.2016, 06:25

Was macht Sie so sicher, dass es Verlassensangst ist? Wir dürfen Tiere nicht vermenschlichen / Projektionen übertragen. Langeweile und artferne Haltung können genauso gut Auslöser sein.

 Stress ist eine nicht artgerechte Haltung. BC und Teppich lässt auf Wohnung / Haus schließen. Toben und Tricks- wie unten von der Fragestellerin genannt - reichen nicht!!!! Ruhe aufzwingen ist der "vermenschlichte" Weg. Es sind keine Kinder!

Unsere betreuen eine kleine Schafherde, und sind für 3 Islandponyherden verantwortlich. Das leben ist draussen so schön- die wollen kaum ins Haus...

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Bitterkraut  02.11.2016, 11:20
@Belladonna1971

Es ist praktisch immer Verlassensangst. Und das hat nixhts mit Vermenschlichung zu tun,im Gegenteil. Einem Menschen kann man erklären, daß man bald wiederkommt, einem Hund, der ein Rudeltier ist, nicht. Wenn ein Rudeltiervon der Gruppe alleingelassen wird, bekommt es massiven Stress. 

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Das stimmt alles, was bisher geschrieben wurde. Man muss das Alleinsein echt üben. Am Anfang haben wir bei unserem Hund einfach mal die Zimmertür zu gemacht und sind mal 10 min im Zimmer neben an gewesen. Dann waren wir vor der Haustüre und haben dort ein bisschen gewartet und irgendwann sind wir ganz aus dem Haus gegangen. Am Anfang halt nur kurz, aber dann langsam steigernd immer länger.
Ausgelastet sollte er natürlich auch sein, dann schläft er und ist müde.
Es gibt auch ein Apfel-Bitter-Spray. Das schmeckt für Hunde ganz bitter. Bekannte von mir haben das benutzt und alles was der Hund angekaut hat, oder ankauen könnte haben sie damit eingesprüht. Dadurch hat der Hund natürlich nicht mehr überall rum genagt. Ist vielleicht nicht gerade die angenehmste Lösung für den Hund, aber bei meinen Bekannten hat es jedenfalls geholfen.
Viel Erfolg dabei;)

Hund macht Teppiche kaputt, wenn er alleine ist. Was tun?

Ganz einfach, lasst ihn nicht mehr alleine. Immerhin ist ein Hund ein Rudeltier (ein Gemeinschaftswesen), welches seine Bezugspersonen (ihr) immer um sich herumhaben will und muss. Wenn ihr nicht da seid, ist das Rudel (die Familie) nicht komplett und der Hund leidet darunter.

Klar, könnte man die Teppiche einfach wegräumen

Das macht den Hund auch nicht glücklicher und er würde schon etwas Anderes finden, woran er seinen Frust auslassen kann ;-)

Und alleine ist er auch nicht...

Seine Bezugspersonen, wie bereits erwähnt seid ihr das, fehlen trotzdem und das Rudel ist somit immer noch nicht komplett. Dass sich ein Hund in "Gesellschaft" eines Artgenossen befindet, ändert daran überhaupt nichts.

schimpfen bringt bei ihm nichts

Schimpfen bringt nie etwas! Und schon gar nicht bei einem Tier, welches die menschliche Sprache nicht verstehen kann (und nicht, weil er es wieder "vergessen" hat - das ist Schwachsinn!)

Also was kann man tun

Abgesehen davon, dass ihr euren Hund nicht alleine lassen solltet, habt ihr einen Border Collie, also einen Hütehund, der viel beschäftigt werden muss (körperlich und geistig). Außerdem muss das "alleine bleiben", wenn es schon sein muss, trainiert werden und sollte auch dann nicht über 4-5 Stunden hinausgehen.

Fazit: Er ist einfach frustriert, weil ihr ihn nicht genug auslastet und ihn dann auch noch "sich selbst" überlasst. Also, erfüllt die Bedürfnisse eures Hundes und gewöhnt ihn daran, mal ein paar Stunden alleine zu bleiben. Eine Hundeschule kann, nur mal so als Tipp, hilfreich dabei sein. Viel Erfolg.

Border C.!!!. Ich kenne leider nur wenige davon , die nicht früher oder später verhaltensgestört durch mangelnde artgerechte Beschäftigung sind. Die aus der Showlinie sind gemäßigter, trotzdem können ihre Arteigenschaften als Hütehundspezialist Nr. 1 durchbrechen. Es ist traurig, dass es für diese Hunde mit ihrer ursprünglich gezielten Eigenschaft, so wenig Verständnis und echte Alternativen gibt. Einem so sehr intelligenten Hund mit hohem Bewegungsdrang mit ausgezeichnetem Hüteverhalten ohne Hütearbeit gerecht zu werden, ist fast ein Verbrechen. So weit ist die Züchtung noch nicht, dass dieser Rasse ihre Energie und Willen genommen werden kann.

Was sollen diese Hunde mit ihrem inneren Druck zur Arbeit machen? Sie suchen sich was zur Abreaktion.

Dem Border Collie ist sein attraktives Äußere zum Verhängnis geworden. Man unterschätzt sein Leistungsvermögen. Was bei den meisten Rassen gelungen ist, sie als Familienhunde ohne spezifische Aufgaben zu züchten, ist beim Border noch nicht gelungen. 

Ich verstehe die Menschen nicht, die sich Hunde anschaffen, viel zuwenig davon verstehen und sich dann wundern, wenn was schief läuft. Man sollte sich generell vorher bewusst werden wofür ein Hund anschafft wird und ob man ihm gerecht werden kann. Die Optik ist das letzte entscheidende Kriterium.

Der teppichvernichtende Hund ist nun mal da. Deine Aufgabe wäre ihn so zu beschäftigen, dass er nicht mehr zu dieser Ausweichhandlung greifen muss. D.h. neben körperlicher Auslastung eine Menge Kopfarbeit, steigernd dem Alter entsprechend. Sei Dir bewußt, dass es zur Hütearbeit bisher noch keine richtig gute Alternative für einen Border gibt.