Hund im Hof halten - Ist das denn richtig?!

11 Antworten

Zunächst zu mir: ich habe drei Hunde und sechs Katzen und das alles im Haus!!!! Einen Hund im Huof zu halten ist unter umständen zwar rein rechtlich erlaubt (Isolierter Wind und Regen geschützter Unterschlupf ist die Mindestanforderung) aber ich bitte doch einmal sich in das Tier zu versetzen: Ein Hund hat ungefähr das geistige Niveau eines zweijahrigen Kindes und auch ein verglaichbares emotionales Empfinden. Dazu kommt, dass Hunde von Natur aus Rudeltier ist. Würdest du jetzt sagen, dass es für ein Zweijähriges Kind gut ist, wenn es abgesehen von ein paar Spaziergänge und der Fütterung alleine abgeschoben von seiner Familie in einem Garten von mir aus auch mit einem kleinen Häuschen und von mir aus auch mit ein paar Spielsachen tag und Nacht verbringen muss? Das hat absolut nichts mit vermenschlichung zu tun sonder hier geht es um Artgerechte Haltung! Ein Rudel schläft nun mal in der gemeinsamen Höhle. Was nun das zusammenleben von Hund und Katz anbetrifft gibt es da natürlich gewisse Anfangsschwierigkeiten, denn sie sprechen eine gegensätzliche Sprache: eine Katze droht in dem sie den Schwanz ruckartick hin und her - der versteht das erstmal als Freude. Der Hund knurrt und die Katze versteht das als schnurren. Aber ich kann aus vielfacher Erfahrung garantieren, dass beide sich sehr schnell verstehen lernen, wenn sie in einer Wohnung zusammenleben. Wenn der Hund aber im Hof lebt und die Katze ins Haus darf, wird es früher oder später mit an Sicherheicht grenzender Wahrscheinlichkeit zu einer blutigen Auseinandersetzung kommen! Ich kann euch aber eines versprechen: wenn ihr euch auf das Abenteuer Hund und Katz im Haus einlasst, werdet ihr selbst am meisten beschenkt, da Tiere absolut ehrlich und dankbar sind. Wie Heinz Rühman schon sagte: Man kann ohne Hunde leben - aber es lohnt sich nicht! Wenn du weitere Ratschläge brauchst, kannst du mich gerne wieder Fragen.

Frag mal deinen Vater, ob er zufrieden wäre, wenn man ihm kein Dach über dem Kopf zur Verfügung stellen würde, oder eine Decke, zumindest als Unterlage. Wenn der Hund ohne Schutz draußen bleibt, ist er bald krank. Verantwortungslos. Wenn man nicht bereit ist einem Tier ein angemessenes Heim zu bieten, läßt man die Finger davon.


Hackfleisch123 
Beitragsersteller
 20.02.2013, 14:12

Ich bin eurer Meinung. Wäre jemand in der Lage von euch, ihm irgendwie eine Mitteilung zu schreiben?! Auf mich wird er wahrscheinlich nicht hören. Ich weiß nicht was ich tun soll.

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Hackfleisch123 
Beitragsersteller
 20.02.2013, 14:15
@Hackfleisch123

Im Übrigen will er den Hund ja eine Hundehütte zur Verfügung stellen sowie Decken, ich finde es trotzdem nicht gut !

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Terezza  20.02.2013, 14:22
@Hackfleisch123

Zeig ihm den gestrigen und den heutigen Thread, oder bitte ihn sich beim Tierschutz zu erkundigen, wie man dem Hund helfen kann. Da wird man ihm das gleiche sagen wie hier. Der Rotti wird euch sonst noch richtige Probleme machen, er ist bereits traumatisiert und die Isolierung im Hof wird alles verschlimmern und aus einem Welpen einen unsicheren, unzuverlässigen Hund machen, der irgenwann zubeißt. Und das will ja keiner.

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aotearoa01  20.02.2013, 15:53
@Hackfleisch123

Wenn er nicht auf Dich hört, so werden ihn wohl kaum irgendwelche gesichtslosen Antwortschreiber aus dem Internet interessieren.... ;)

Kennst Du nicht Jemanden vor Ort, der/die eine ähnliche Meinung vertritt wie hier beschrieben und ihm das verklickern kann? Nachbarn, Tante, Onkel, k.A...

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Ehrlich gesagt kann ich mir kaum vorstellen, dass zufälligerweise jmd, fast exakt dieselbe Frage nur einen Tag später stellt - aber gut, mir geht´s in erster Linie um den Hund.

Deswegen nochmal fast dieselbe Erklärung zur Sozialisation eines misshandlten Welpen - wer das versteht, versteht auch warum es nicht nur falsch, sondern gefährlich ist so einen Welpen als Hofhund aufziehen zu wollen:

Ihr habt einen Welpen, der die existenziell grundlegende Erfahrung gemacht hat, dass Menschen unberechenbar sind und Schmerzen zufügen. Was dieser Welpe braucht, damit er noch irgendeine Chance darauf hat, sich nicht zu einem vollkommen verhaltensgestörten Hund zu entwickeln - denn Verhaltensstörungen wird er so oder so entwickeln, im günstigsten Fall wird er einfach nur ein etwas scheuer Hund, im ungünstigsten Fall ein angstaggressiver Kontrollfanatiker und in jedem Fall ein, für "Normalos", unberechenbarer Hund - sind Menschen die nicht einfach nur "Hundeerfahrung" haben, sondern wissen wie man mit solchen Hunden umgeht. Ein paar Tipps in einem Forum reichen dazu nicht aus, da müsstet ihr schon eine vollkommen andere Einstellung zu Hundehaltung entwickeln, als die, die ihr bisher kanntet und das ginge nur wenn ihr euch als Familie von einem Verhaltenstrainer coachen lasst und ein paar dicke Wälzer in Sachen Fachliteratur durchwälzt - speziell zum Thema Angst und Aggressivität beim Hund und das geht ins Geld. Wir haben für unseren Problemfall zu Hause (wobei wir eine Stress-hündin haben) bisher über 700€ allein ins Training investiert. Ich kann mir vorstellen, dass dein Vater dir den Vogel zeigen würde, wenn du ihm das sagst, oder? Es geht hier also gar nicht darum, dass ein Hund eine Beziehung zu Katzen aufbaut - natürlich geht das. Aber damit das was wird müsstet ihr eine grundlegende Umstellung durchmachen. Das braucht Zeit die ihr eigentlich gar nicht habt.

So geht es bspw. gar nicht nur darum, dass der Welpe im Hof bleiben soll, sondern dass er überhaupt von der Familie getrennt wird. Optimalerweise sollte gerade dieser Welpe neben deinem Bett schlafen und nicht allein. Natürlich kann es in 80% der Fälle wunderbar funktionieren, wenn der Hund nicht in Haus darf und keine 24 Stunden Kontakt zu seinen Menschen hat - aber nicht in diesem Fall. In diesem Fall handelt es sich um einen misshandelten Hund der unbedingt die Erfahrung machen muss, dass Menschen eine Art Ersatzfamilie sein können, die ihn nicht nur versorgen und lieb haben, sondern auch beschützen und führen. Ein Hund ist von seinem gesamten Sozialverhalten darauf ausgelegt niemals allein zu sein - natürlich ist es aber nicht möglich einem Hund das zu gewähren und er muss auch damit leben können. Aber nicht als 3 Monate alter misshandelter Welpe.

Ihr habt also zwei Grundprobleme:

  1. Ihr möchtet den Hund gerne wie einen üblichen Hofhund aufziehen - was ihr euch aber da heranziehen werdet ist ein, für euch, unberechenbares Tier, dass ihr, wenn es ausgewachsen und tatsächlich angstaggressiv werden sollte sowieso abgeben werdet.

  2. Die Grundvoraussetzungen dafür, dass er wirklich angstaggressiv werden könnte sind in der momentanen Situation äußerst hoch. Besteht Unsicherheit im Umgang mit diesem Welpen, werdet ihr automatisch am laufenden Band prägende Folgen bei diesem Hund auslösen, d.h. zusätzlich zu der Tatsache, dass er Menschen als unberechenbares Gewaltpotential erlebt hat, erlebt er sie nun auch noch als unsicher und emotional instabil - auch Mitleid ist für den Hund z.B. nichts anderes als emotionale Instabilität.

Für Hunde ist die menschliche Verhaltensschwammigkeit ohnehin anstrengend, aber sie leben in den meisten Fällen halt damit. Ein misshandelter Hund aber findet das noch viel unerträglicher. Ein Hund kann in so einer Situation ganz schnell lernen, dass er am besten klarkommt, wenn er die unberechenbaren, emotional instabilen Gefahrenpotentiale mit Gewalt und Drohung in Schach hält.

Du müsstest deinen Vater in diesem Fall also nicht nur davon überzeugen, dass dieser Hund zu einer potentiellen Gefahr heranwächst, wenn er als Hofhund gehalten wird - wie das passiert habe ich ja beschrieben - sondern auch noch dazu bringen viel Zeit und Energie in Wissen und Verhaltensumstellungen zu investieren, wenn ihr das verhindern wollt. Denn ein gewisses Gefahrenpotential wird dieser Hund immer haben - ihr müsstet auch lernen wie man damit umgeht. Und das ist kompliziert, dass kannste mir glauben. Ich seh´s am angstaggressiven Hund meiner Tante - trotz konsequenter Führung wird die für den Rest ihres Lebens eine Gefahrenquelle für Kinder sein.

Besteht weder die Möglichkeit, dass dein Vater seine Meinung ändert, noch die Aussicht darauf, dass die gesamte Familie ihr Verhalten auf den Hund ausrichtet, sollte der Hund abgegeben werden. Allerdings hätte ich absolut alles daran gesetzt, dass er in die bestmöglichen Hände kommt. Ich kenne jetzt diese Bekannten nicht, aber hier eine Adresse: http://www.rottweiler-nothilfe.de/


niska  20.02.2013, 15:03

Da Bücher zitieren etwas anstrengend ist, hab ich glücklicherweise eine internetseite gefunden die das für mich tut :)

„Seit vielen Jahren hält sich der Mythos, dass man seinem Welpen gegenüber als Rudelführer auftreten müsse, damit er nicht versucht, die Führungsposition zu übernehmen. Viele traurige Hundeschicksale und viele Probleme entspringen diesem Mythos. Dabei ist es viel treffender, von Elternschaft zu sprechen als von Führerschaft. Denn wenn sich ein Wolfs- oder Wildhundrudel bildet, dann ist die Ausgangsbasis in der Regel ein Elternpaar, das zusammen einen Wurf Welpen bekommt. Diese Welpen wachsen unter der geduldigen und fürsorglichen Obhut der Elterntiere auf. Kein Tier ist geduldiger und liebevoller zu seinen Jungen als der Wolf oder der Wildhund. Die Welpen können die Eltern piesacken, ohne jemals hart dafür bestraft zu werden. Wenn die Eltern eine Beute erlegt haben, schlingen sie diese herunter, laufen zu ihren Welpen und würgen ihnen den Mageninhalt vor, um sie zu füttern. Erst dann fressen sie sich selber satt. Die ersten Lebensmonate eines Welpen bestehen nur aus Geborgenheit durch fürsorgliche Eltern, Spiel mit den Geschwistern und einem vertrauensvollen Aufwachsen. Bei Fehlverhalten des Welpen wird durch die Alttiere moderat diszipliniert, jedoch niemals grobe Gewalt angewandt. Wenn der acht bis neun Wochen alte Welpe zu seinem neuen Besitzer kommt und dieser anfängt, ihn am Nacken zu schütteln, um ihm „Pfui“ beizubringen, ihn auf den Boden drückt, ihn anschreit und dergleichen Dinge mehr, die dem völlig unvorbereiteten Welpen eine Todesangst einjagen, bekommt er einen Schock. Er wird ängstlich, unsicher, verliert vollkommen den Boden unter den Füßen. Und damit fangen die Probleme an. Der verängstigte Welpe knurrt, wenn jemand nach ihm greift, weil er fürchtet, wieder einmal bestraft zu werden. Der Mensch ereifert sich, meint, da müsse man doch klarstellen, wer das Sagen habe, müsse den Welpen härter anfassen, und schon sind wir auf einem Weg, der zu immer mehr Problemen führt und zu einem Elendsdasein für den Hund. Der kleine Welpe kommt voller Vertrauen zu Ihnen. Er geht davon aus, dass seine neuen Eltern genauso geduldig und liebevoll sind wie die, von denen er kommt. Vergessen Sie die Führerschaft gegenüber dem Welpen. Seien Sie Eltern."

Das ist nur ein Absatz aus dem Buch Calming Signals - hier: http://www.afghans4u.de/rassebeschreibung/Praegung6-8.html wird noch mehr zitiert und ich würde dich bitten alles zu lesen. Aber vielleicht begreift man schon nach diesem Absatz, was Gewalt eigentlich für einen Hund bedeutet und was für ein Martyrium es eigentlich für einen Hund ist, tatsächlich geschlagen zu werden.

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Ein Hund ist ein Rudeltier und braucht Familienanschluss sonst wird er verhaltensauffaellig. Das mit den Katzen ist eine Gewoehnungssache das kann gutgehen.

ich denke wenn dein vater den hund nicht im haus haben will,dann wirst du daran nichts ändern können. gebt ihn besser bald zu dem bekannten,wenn er sich richtig um den hund kümmern kann und genug zeit für ihn hat. denn der arme kerl hat es nicht verdient als wanderpokal zu enden,der hin und her gereicht wird. es ist gut das ihr den hund erst mal zu euch geholt habt,kein tier hat es verdient geschlagen zu werden. danke dafür! aber wie du selbst schon schreibst,braucht der hund mehr als einen hof und ein paar gassigänge. grade wenn er so schlecht behandelt wurde,verdient er doch einen platz,an dem er alles hat was ein hund sich wünscht,und dazu gehört nun mal,herrchen und frauchen in der nähe zu haben.