Homophober Lehrer - Was würdet ihr tun?
Wir hatten in Bio vor einer längeren Zeit das Thema Sexualkunde und unser Lehrer hat auch über Homosexualität geredet. Ich fand das beim ersten mal auch gut, bis ich seine Meinung erfahren habe!
Er sagte, dass Schwule und Lesben schlecht für die Menschheit seien, da sie keine Kinder bekommen können. Er nahm mich dran und ich sagte "Aber unfruchtbare Menschen sind doch auch nicht schlecht für die Gesellschaft, oder?"
Der Lehrer sagte, ich hätte eine falsche Meinung...
Das Schlimmste: Einige haben ihm geglaubt und nur weil ich Homosexualität verteidigt habe, haben sie mich in der Pause schwul genannt usw.
13 Antworten
Der Lehrer darf dazu keine solche Meinung äußern - denn er muss in seiner Funktion als Lehrer wertneutral sein.
Seine Einstellung ist damit deutlich homophob - und dafür kann er schon was, denn als homophob und ignorant kommt man nicht auf die Welt :D
An deiner Stelle würde ich entweder zum Klassenlehrer gehen - und wenn das nicht hilft zum Vertrauenslehrer oder zum Schulleiter.
Sowas darf er sich als Lehrer nicht herausnehmen, deswegen sollte er wissen ,dass er seine homophobe Ansichten da zuhauselassen muss.
Viel Erfolg!
Dass der Lehrer eine ablehnende Meinung gegenüber Homosexualität hat, ist natürlich sein gutes Recht. Im Sinne ihres Erziehungsauftrags haben Lehrer jedoch die Verpflichtung, die Unterrichtsinhalte wertneutral zu vermitteln. Er verhält sich also unverantwortlich, indem er euch Schülern seine persönliche Meinung aufdrängt.
Du hast dich sehr gut verhalten, indem du auf sein zweifelhaftes Verhalten mit kritischen Rückfragen reagiert hast. Daraus kann durchaus eine lebhafte und fruchtbare Diskussion im Unterricht entstehen. Das ist eine sehr reife Eigenschaft von dir, nicht alles blind beim Wort zu nehmen, sondern Dinge zu hinterfragen und notfalls auch mal kritische oder provokative Anmerkungen in den Raum zu werfen.
In jedem Fall hast du auch die Möglichkeit, dich an Klassenlehrer oder Schuldirektor wenden und dich über das Verhalten des Lehrers zu beschweren. Dein Lehrer hat sich klar falsch verhalten und muss sich dafür auch verantworten.
Bleib halt einfach weiter am ball. Du kannstdas in der vollkommenen gewissheit tun, die richtige position gegenüber einem haufen Hinterwäldler zu vertreten, zu denen traurigerweise auch der Biolehrer zu gehören scheint.
Schalte die Schülervertretung ein, die dürfen sich gerne auch mal um ernsthafte probleme kümmern, die Schulleitung und deinen Klassenlehrer. Menschenfeindliche Diskriminierung durch Lehrkräfte hat an den Schulen nichts zu suchen. Bedarfsweise kannst du das auch öffentlich und medial skandalisieren. Toleranz kommt in der gesellschaft nur weiter, wenn man sie aktiv einfordert.
Ich würde Dir empfehlen, viel mit ihm über dieses Thema zu diskutieren und ihn auf diesem Weg von Deiner Meinung zu überzeugen.
Und das Argument mit den Kindern: Wenn Homosexuelle ein Kind haben (und das können sie, Samenbank oder Adoption zum Beispiel), dann war das mit Sicherheit kein "Unfall", ergo: Wunschkind, ergo: Kind gehts bei den Eltern gut, ergo: gut für die Menschheit, weil geliebte (und Homosexuellen gegenüber aufgeschlossene) Kinder (gute Erfahrungen in der Kindheit prägen einen für den Rest des Lebens)
Und wenn Du ein Problem damit hast, als homosexuell bezeichnet zu werden, gibts immer noch einige Möglichkeiten, wirkungsvoll zu kontern. Man muss ja schließlich kein Tier sein, um sich für Tierrechte einzusetzen, man muss auch keine Frau sein, um sich für Frauenrechte einzusetzen und man muss kein/e ausgebeutete/r Arbeiter/in in einem Dritte Welt Land sein, um sich für diese Menschen einzusetzen, also wieso sollte man homosexuell sein müssen, um sich für die Rechte der Homosexuellen einzusetzen?
Und lass die anderen ruhig reden. Die werden schon auch noch erwachsen, wirst sehen.
Also tritt für deine Überzeugungen ein und steh zu deiner Meinung!
Viel Glück!
Hallo, es gibt nicht nur die unverhohlene, sondern auch die verhohlene Homophobie -beides brauchst du, meiner priv. Meinung nach, in diesem Jahrtausend nur noch selten ernst zu nehmen. (Meiner -ebenfalls priv. - Meinung nach ist die unverhohlene Homophobie zw. den Zeilen ersichtlich in der ersten Antwort von Hooks; auch wenn er vermeintlich meint, nur Fakten zu zitieren, verhält es sich so: wenngleich er mit der Bibelmeinung richtig liegt, ist seine Wiedergabe einer mögichen evolutionärbiologischen Sinnhaftigkeit seit Jahren in der wiss. Debatte längst weg vom Fenster; in meinem Kommi zu seiner ebenfalls ins Leere laufenden Ansicht, so würde niemand geboren, empfehle ich ihm die Lektüre des Wiki-Artikel "Homosexualität"; dort kann er gleich beide Ansichten korrigieren und es ist auch für jeden anderen Sich-Gedanken-Machenden 'n interessanter Stoff.)