Hört man bei Psychosen wirklich stimmen die sich wie in echt anhören wenn Leute mit einem sprechen?
Oder bei psychotikern die visuelle Einbildungen haben. Sieht das wirklich so echt aus, als würde da jemand stehen??
3 Antworten
Ja genau so.
Die schizophrene Tochter eines Kollegen hat mir erklärt, dass die (in Realität nicht existierenden) Stimmen ihr solche Angst eingeflößt haben, dass sie einen Polizeibeamten um Hilfe gebeten hat. Daraufhin wurde sie in eine Klinik eingewiesen, wo ich sie dann besucht habe.
Einen an Alzheimer leidenen Bekannten hatte ich in seiner Wohnung besucht. Bei Tisch fragte er mich plötzlich wer die Person wäre, die uns gegenüber auf der Bank sitzen würde. Dort saß aber niemand.
Offensichtlich erzeugt das von dir angenommenne "erhöhte Wahrnehmungsspektrum" einen Leidensdruck. Ich ziehe es vor nicht zu leiden.
Wir Menschen nehmen ja längst nicht alles wahr. Vielleicht sind psychotiker zumindest teilweise ein Beweis dafür, das Dämonen und sowas existieren. Vielleicht können diese Stimmen die meisten nur nicht wahrnehmen einfach obwohl sie da sind
Information und Realität sind ein-und-dasselbe schreibt der Physiknobelpreisträger Anton Zeilinger. Jeder lebt in seiner eigenen speziellen Realität. Aber wir haben die Möglichkeit die Strukturen unserer Realitäten zu vergleichen und die Gemeinsamkeit dieser Strukturen nennen wir dann objektive Realität. Die "Dämonen" gehören nicht zur objektiven Realität. Allein die Unterschiedlichkeit der Verarbeitungsgeschwindigkeit von visuellen und akustischen Reizen zwingt das Hirn zur Erzeugung von Zwischenbildern um die Übereinstimmung der Wahrnehmungen zu gewährleisten. Mit dieser Kenntnis arbeiten die Illusionisten. Wahrnehmung ist ein Konstruktionsvorgang des Gehirns. Bevor du Geister beschwörst solltest du dich mal erst mit Wahrnehmungsphysiologie beschäftigen.
Wie soll man denn unter solchen Umständen Geister beschwören?
Wie soll man das erkennen wenn du es mit völliger Ernsthaftigkeit schreibst, in einem ernsten Kontext? Sowas kann ich nur erahnen, was mir aber zunehmends gelingt weil die Leute auf Gutefragenet oft Spaßvögel sind
Ja fühlt sich halt real an.
Es müssen nicht immer stimmen sein, die du hörst.
Ein Beispiel ist, dass du dir einbildest, dass unter deiner Haut Ameisen krabbeln.
Du kannst auch einfach Dinge sehen, die garnicht da sind.
Eine Psychose kann aber auch in der Form auftreten, dass du Stimmen hörst, die nicht da sind
musst es zwangsläufig belastend und beängstigend sein, oder kann es auch unterhaltsam sein wenn man das ganze wie eine Art Film an sich vorbeiziehen lässt? Was kann man zb sehen was nicht da ist?
Das kann auch sehr actionreich sein.
Ich habe mal jemanden kennengelernt, der in einem Film gelebt hat und dachte er sei Robocop. Das ist kein witz.
Er war überzeugt davon, dass er entführt wurde und man seine Netzhaut manipuliert hat und jetzt im Auftrag vom Staat unterwegs ist und sie durch seine Augen alles mit ansehen können
Belastend ist das glaube ich schon, wenn man weiss, dass es eine Psychose ist...
Du kannst alles sehen was nicht da ist, alles was du dir vorstellen kannst
Es kommt halt darauf an, ob man den Ernst der Lage erkennt
Wie kann man unter solchen Bedingungen noch schlafen? Wenn ich mir vorstelle das ich da ständig jemanden sehe der mich beobachtet, und die Leute mir aber sagen das da nichts ist, das Bild aber so krass ist, das es sich einbrennt, was macht man dann?
Medikamente nehmen oder nicht einschlafen und der Schlafentzug verschlimmert dann alles noch zusätzlich
Also kann Man sagen das bei Psychosen die meisten Schlafstörungen haben? Häufiger als bei Depressionen Ängsten und co?
Nicht unbedingt. Es gibt auch weniger angsteinflößende und belastende Psychosen. Da kann man durchaus schlafen. Ich weiss nicht ob es dazu eine Studie gibt, aber verallgemeinern kann man es so nicht
Wahnsinn. Wie aus einem Horrorfilm quasi. Könnte es aber vielleicht sogar sein, ( eine Theorie von mir) das man solchen Menschen teilweise fälschlicherweise eine psychische Erkrankung zuspricht, im Unwissen das sie es sich nicht einbilden sondern auf ein größeres Wahrnehmungsspektrum zurückgreifen können als neurotypische Menschen?