Hinan, hinan, den sprossenreichen Spiegel - wer kennt den gesamten Text dieses Gedichts?

3 Antworten

Hinan, hinan zum sprossenreichen Spiegel,

Zum flüss´gen Dolch, der bunte Schatten teilt.

Hinan mit grinsend mattem Flügel,

Bis euch das Ziel Thermopylae ereilt.

Ha, wie sie ächzt im frostigen Geschmeide,

Ta-dam, ta-dam, ta-dam, ta-dam, ta-dam.

Die Bilderwelt im Eremitenkleide

Entfliehet sanft, und Heliakon stirbt.

Sie zieh´n dahin auf goldnen Rebenfluten,

Und Phänomene selbst versteinern ihren Lauf.

Im Tale hört man dumpf ein Echo bluten,

Und aus dem Nil keimt Rhadamantos auf.

Hinweg! Hinweg, ihr Diamantenschatten!

Ta-dam, ta--dam, ta-dam, ta-dam, ta-dam.

Wo Chinas Vögel sich mit Anemonen gatten,

Sinkt ein Koloss in Weltenblütenstaub.

rudolfmarko@eastlink.ca

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Heinrich Seidels Text Von Perlin nach Berlin lässt offen, ob es das vollständige Gedicht überhaupt gibt.

Dort heißt es:

 "während der Lehrer auf dem Katheder sass und Aufsätze korrigirte, wobei er weder sah noch hörte. Darauf baute mein Freund Fritz Jenning seinen Plan, als er es wagte, das berühmte Gedicht aus den »Musenklängen aus Deutschlands Leierkasten« zu deklamiren, dessen erste Strophe lautet:

»Hinan, hinan zum sprossenreichen Spiegel, 

Zum flüss'gen Dolch, der bunte Schatten theilt, 

Hinan, hinan, mit grinsend mattem Zügel, 

Bis ihr das Ziel Thermopylae ereilt!«

und das weiterhin die wunderschöne Stelle enthält:

»Wo Chinas Vögel sich mit Anemonen gatten 

Stürzt ein Koloss in Weltenblüthenstaub.«

Ohne eine Miene zu verziehen, korrigirte der Doktor bei diesem Attentat seine Aufsätze weiter, doch mochte es ihm aus diesen Versen doch wohl etwas exotisch angeweht haben, denn er fragte am Schluss: »Von wem ist das?«

»Von Chamisso!« antwortete Fritz Jenning mit unerschütterlicher Frechheit."


Fontanefan  17.02.2018, 08:09

Inzwischen bin ich aber selbst daran interessiert, ob es dies Gedicht, von dessen "Berühmtheit" offenkundig nichts übrig geblieben ist, wirklich gab. Vielleicht war es ja eine ähnliche Berühmtheit wie "Dunkel war's, der Mond schien helle" es heute ist.

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Klogschnacker 
Beitragsersteller
 17.02.2018, 15:00

Ich kenne das Gedicht aus meiner Jugendzeit - es wurde am Theater verwendet, um einen Charakter darstellen zu können, ohne konkreten Textbezug herzustellen. Es ging dabei eben nicht um das Gesagte. Dein o. g. Zitat ist mir vertraut, daher habe ich in den Musenklängen aus Deutschlands Leierkasten gesucht, bin bislang aber nicht fündig geworden. Auch Google versagt...

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Ich kenn nur die Glocke!
Loch in Erde, Eisen drin!
Glocke fertig, bim, bim, bim.

Oder?
Festgemauert in der Erden, steht die Form aus Lehm gebrannt.
Heute muss die Glocke werden! Frisch Gesellen seid zu rHand!
Von der Stirne heiss, rinnen ...............Schweiß!
Soll das Werk den Meister loben?
Doch der Segen kommt.................!

Der Zauberlehrling gefiel mir besser.
Hat der alte Hexenmeister sich doch einmal............
...........
............ Soviel Brei im ganzen Dorf!!!
In die Ecke, Besen, Besen, seids gewesen!