"Hinabgestiegen in das Reich des Todes..."

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Die Stelle im Glaubensbekenntnis bezieht sich auf Epheser 4, 8-10 und 1.Petrus 3, 18-22 (das sind Bibelstellen).

Darin wird gesagt, daß Jesus zwischen Kreuzigung und Auferstehung ins Totenreich gegangen ist, um die Menschen dort zu befreien.

Der Sinn dieser biblischen Aussage ist, festzuhalten, daß die Menschen, die vor Jesus gelebt haben und ihn also garnicht kennen konnten, trotzdem nicht einfach verloren gehen und abgehakt sind, sondern auch erlöst werden können. Also: daß der Himmel auch für sie offensteht. Damit wird festgehalten, daß durch Jesus Entscheidendes passiert ist, was so vorher nicht war, aber trotzdem keiner von vornherein ausgeschlossen ist. Interessante Frage übrigens!


MonAlfredo  03.08.2010, 19:07

Jetzt habe ich das Problem von LeniS auch gerafft. DH!

LeniS 
Beitragsersteller
 04.08.2010, 10:34

Ich verstehe die Kritik von Reling auch nicht. Die Antwort von dreadnought ist voll und ganz richtig. Für alle die es interessiert, habe ich hier eine der von ihm angeführten Bibelstellen zum nachlesen:

Darum heißt es: "Er ist aufgefahren in die Höhe und hat das Gefängnis gefangengeführt und hat den Menschen Gaben gegeben." Daß er aber aufgefahren ist, was ist's, denn daß er zuvor ist hinuntergefahren in die untersten Örter der Erde? Der hinuntergefahren ist, das ist derselbe, der aufgefahren ist über alle Himmel, auf daß er alles erfüllte. (Epheser 4, 8-10)

berkersheim  04.08.2010, 11:37
@LeniS

@dreadnought

Hier ist nur noch der räumliche Bezug zu ergänzen. Die Darstellung folgt dem damals gängigen Weltbild. Danach war die Erde eine Scheibe. Unter der Erde war die Unterwelt, das Reich der Toten und über der Erdenscheibe wölbte sich eine Schale des Himmels und über der Schale des für uns sichtbaren Himmels wohnte Gott mit seinen Engeln oder die Götter. Daher "hinabgestiegen" und "aufgefahren". Nach unserem heutigen Weltverständnis können wir diese Bilder selbstverständlich nicht mehr wörtlich nehmen.

LeniS 
Beitragsersteller
 07.08.2010, 13:55
@berkersheim

Vielen Dank, sehr interessant! :-)

Reling  03.08.2010, 19:29

Das ist so nicht ganz richtig. Das Christentum hat damit nichts weiter getan, als sehr viel ältere heidnische Glaubensvorstellungen zu übernehmen. Diese Glaubensidee vom Gott, der stirbt, durch die Unterwelt geht und dann wieder aufersteht geht auf sehr frühe Kulturen zurück und dürfte bereits in der Steinzeit entstanden sein, als die Menschen den Ackerbau entdeckten.

drsnuggles1980  03.08.2010, 19:40
@Reling

hihi. ich liebe es wie die relis und die athis hier sich gegenseitig widerlegen ;-)

Massimo23  03.08.2010, 22:53
@drsnuggles1980

@Reling

Ich frag mich immer wieder, warum du irgendwelche Antworten, die meistens sogar richtig sind, kritisieren und als Schwachsinn darstellen musst, nur weil sie dir nicht ins Konzept passen. Weil einfach dein Hirn zu klein ist, um an einen Gott zu glauben. Auf dich hört hier eh keiner, weil du (wiedermal) am Thema vorbeilaufst...

Einen Himmel gab es schon, denn der Himmel ist dort, wo Gott ist und Gott ist ewig.

Ds Reich des Todes war der Zustand all derer, die vor Christus gestorben waren. Jesus begab sich mit seiner Seele, die mit seiner göttlichen Person vereint war, in das Reich des Todes zu den Gerechten, die ihren Retter erwarteten, um das zu erlangen, wovon sie bisher ausgeschlossen waren: Die Gottesschau.

Nachdem der Erlöser den Tod besiegt hatte, befreite er die Gerechten und öffnete ihnen die Pforten des Himmels. Es heißt im Weihnachtslied "denn verschlossen war das Tor, bis der Heiland trat hervor".


Nowka  04.08.2010, 01:08

wer ist denn alles gerecht?

Ich kenn mich jetzt zwar nicht hundertprozentig in Dogmatik aus, für mich deute ich das folgendermaßen:

Das Reich der Toten steht für den wahren Tod, das Ende des Lebens. Bedeutet also Jesus ist wirklich gestorben, war dann auch drei Tage lang tot und ist dann aber aufgefahren in den Himmel. An dieser Stelle würde ich nicht versuchen mir das so sehr vorzustellen. Also dass das Reich der Toten unten ist und der Himmel eben oben. Beides eher als einen Zustand. Somit ist die Auferstehung ein anderes Leben im Himmel. Vielelicht etwas schwammig ausgedrückt :P

Kannst ja mal in verschiedenen Katechismen nachschauen hier eine sehr wissenschaftliche Seite: http://www.theologie-koeln.de/GBK.htm

Hallo!

In 1. Mose lesen wir: " Im Anfang erschuf Gott die Himmel und die Erde." Dem hebräischen Wort schamájim (immer im Plural), das mit "Himmel" wiedergegeben wied, scheint die Bedeutung "hoch sein" oder "erhaben sein" zugrunde zu liegen. Beispiele dafür sind in Psalm 103:11; Spruche 25:3; Jesaja 55:9). Die Hekunft des griechen Wortes für Himmel (ouranós) ist ungewiss).

Also können wir davon ausgehen, dass die Himmel (das Universum mit der Erde) und auch der geistige Bereich schon existierten, bevor Jesus in die Himmel aufgefahren ist.

Nachdem er gestorben war, war er gewissermaßen im Reich der Toten, oder auch im allgemeinen Grab der Menschheit (hebräisch: Scheol; griechisch: hades).

Apostelgeschichte 2:31: "Er [hat] vorausschauend von der Auferstehung des Christus geredet, dass er weder im Hades verlassen wurde, noch dass sein Fleisch die Verwesung sah."

lg bibi

Eine gute Frage, die ich mir Jahrzehntelang auch stellte. Der für den Gottsucher mißverständliche Knackpunkt liegt im dem Wort "Tod": Wir Menschen verstehen darin das leibliche Sterben, das Jenseits aber die Verbannung aus dem Himmel (wegen des Sündenfalls unter Luzifer).

Zum besseren Verständnis für die Gläubigen müßte das christliche Glaubensbekenntnis eigentlich wie folgt lauten:

Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde, und an Christus, seinen erstgeschaffenen Sohn,unseren Erlöser. Gezeugt als Jesus von Nazareth durch den Geist Christi, geboren von der Jungfrau Maria, gelitten unter der Ungläubigkeit der Menschen, gekreuzigt, gestorben und begraben. Hinabgestiegen in das Reich des abtrünnigen Luzifer. Nach dessen Machtbeschneidung am dritten Tag aus der Hölle zurückgekehrt und aufgefahren in den Himmel. Dort sitzt er zur Rechten Gottes,unseres allmächtigen Vaters, um zu richten über Böse und Gute. Ich glaube an die Gemeinschaft der heiligen Geister, das Königtum Christi im Himmel, die Vergebung des Sündenfalls, die Heimkehr aus der Verbannung und das ewige Leben.


LeniS 
Beitragsersteller
 07.08.2010, 14:03

Dein Glaubensbekenntnis hat was..... ;-)

Ich verstehe das Problem nicht, das LeniS hat.

Im Denken der Verfasserschaft des Apostolischen Glaubensbekenntnisses (credo apostolicum), aus dem die Fragestellung zitiert, gibt es natürlich längst einen "Himmel". Wie hätte der Auferweckte (Auferstandene) sonst dorthin aufsteigen sollen?

Über das Reich des Todes wurde entsprechend räumlich geredet. Man hat es (symbolisch) unterirdisch eingeordnet.

Auf dieses vordergründige Weltbild gehen deshalb die beiden Richtungsangaben zurück: hinab (gestiegen) und hinauf (gefahren).

Den auch in der Antike philosophisch schon sehr weit entwickelten Denkern war allerdings klar, dass das Reich Gottes (des Lebens) nicht einfach "oben" (über oder in den Wolken) und das Reich des Todes nicht räumlich unten zu finden sein würde. Man konnte halt unterscheiden zwischen symbolischer Sprache und praktischem Denken.


drsnuggles1980  03.08.2010, 19:41

sozusagen nur poetisch ausgedrückt, damits auch jeder kapiert.

Zwischen der Auferstehung und der Himmelfahrt verging einige Zeit.

Einen Himmel gab es schon, aber man kam da noch nicht durch die gegenüber dem Alten Testamen abgeschwächten Regeln des Neuen Testaments rein. Und für Normalsterbliche war es auch nicht üblich (und auch nicht nötig, weil ja die keine Auferstehung beweisen mussten) zwischen Tod und Himmel noch ein wenig auf Erden herumzuwandeln.

Hallo, mit dem Wort "hinabgestiegen zu den Toten" wird ausgedrückt, das die Liebe Gottes selbst dort bei den Toten ist. Der tote Körper wurde / wird ja meist in die Erde gelegt, deswegen hinab. Der Himmelfahrt ging die Auferstehung von den Toten voraus. Nach der Auferstehung gab es kein Halten mehr, siehe auch den Bericht "er ging durch verschlossene Türen." So konnte Jesus "auffahren". Gott ist oben, der Mensch lebt auf der Erde, die Toten sind unten. Alles Klar? Gruß

Hierbei handelt es sich um eine sehr viel ältere heidnische Glaubensvorstellung, die das Christentum nur übernommen hat. Diese Glaubensidee vom Gott, der stirbt, durch die Unterwelt geht und dann wieder aufersteht geht auf sehr frühe Kulturen zurück und dürfte bereits in der Steinzeit entstanden sein, als die Menschen den Ackerbau entdeckten.

Wir finden dieses Element in allen mediterranen Religionen der Antike, zudem scheinen auch die Relikte neolithischer Kulturen in ganz Europa auf derartige Glaubensinhalte hinzuweisen.

Was die grossen Kirchen nicht wissen ist folgendes: Im Totenreich wird nicht gepennt, sondern die Geister warten dort auf die Auferstehung.Die Einen freuen sich, die anderen nicht.Je nachdem wie man gelebt hat.Und wieder andere sind gestorben ohne zu wissen was Gott ist.Die werden im Totenreich belehrt.Ich hätte dreadnoughts Antwort auch ausgewählt.

Eigentlich relativ logisch zu erklären, auch wenn ich nichts damit zu tun hab. Es ist hinabgestiegen in das Reich des Todes weil der Tod negativ dargestellt wird. Lange Zeit wurde ja (vor allem Mittelalter) der Tod als schrecken und Hölle dargestellt und aufgefahren in den Himmel weil der Himmel als Reich Gottes und oben ist...

Es gab diesogenannte Vorhölle, in der die Guten des Alten testaments (wie zB Abraham Moses, Noah.....) auf ihre Erlösung harrten. Um diese sehestmöglich in den Himmel einzuführen, stieg Jesus nach dem Kreuzestod hinab, um sie eben in den Himmel zu holen. Der Himmel war verschlossen, durch die Erbsünde von Eva und Adam, und wurde erst durch Jesu Kreuzestod (der die Erbsünde gesühnt hat) (wieder)geöffnet


Linda1  04.08.2010, 12:43

Gute Mädchen kommen in den Himmel.

Böse Mädchen kommen überall hin.

http://www.clipfish.de/tagvideos/boese+maedchen/

.

Stoßgebet eines Atheisten

Dass aber auch schon früher in unserem Lande nicht alles positiv war, ist bekannt. Eine Beschreibung dessen wurde Neujahrsansprache aus dem Jahre 1892 gefunden, die dem Pfarrer Hermann Kappen aus Münster zugeschrieben wird:

.

Herr, setze dem Überfluss Grenzen

Und lasse die Grenzen überflüssig werden.

Lasse die Leute kein falsches Geld machen,

aber auch das Geld keine falschen Leute.

Nimm den Ehefrauen das letzte Wort

Und erinnere die Ehemänner an ihr erstes.

Schenke unseren Freunden mehr Wahrheit

Und der Wahrheit mehr Freunde.

Besser solche Beamte, Geschäfts- und Arbeitsleute,

die wohl tätig, aber nicht wohltätig sind.

Gib den Regierenden ein vernünftigeres Deutsch,

und den Deutschen eine vernünftige Regierung.

Herr, sorge dafür, dass wir alle in den Himmel kommen – Aber nicht sofort! Bitte.

LG

Ruf deinen Pastor an vielleicht kann der weiter helfen.


Marv1994  03.08.2010, 18:38

der wird sagen "die wege des herren sind unergründlich" die standart antwort wenns peinlich wird

dirk1965  03.08.2010, 19:00
@Marv1994

Warst du auch Messdiener, das die Antwort von Pastor so gut kennst?

MonAlfredo  03.08.2010, 19:02
@Marv1994

@Marv1994: äußerst billiger Witz. Wann hast Du das letzte Mal eine ernsthafte Frage an einen Pastor gerichtet?

Ich kenn die Stelle nicht. Woraus ist das?


MonAlfredo  03.08.2010, 19:04

Aus dem Apostolischen Glaubensbekenntnis. Wiki-Stelle siehe oben.

die bibel hat viele wiedersprüche


MonAlfredo  03.08.2010, 18:41

Selbst wenn, schreibt man "Widersprüche" nicht mit "ie".

Jesus wurde am Kreuz gekreuzigt, ist gestorben (und damit hinabgestieben in das Reich des Todes), nach 3 Tagen auferstanden (von den Toten wiedergekehrt) und dann in den Himmel aufgefahren.