Hilft Hypnose gegen Zwangsstörung (Zwangsgedanken)?

1 Antwort

Hi MrChrisHermann,

zunächst einmal ist Hypnose ist ein absolut anerkanntes Therapieverfahren. Manche sehen es als eigene Therapieform, andere als Teil der Verhaltenstherapie.

Nun, wenn man sich die Störungsbilder der ICD-10 (das ist der Katalog der klassifizierten Erkrankungen) anschaut, gibt es einige Erkrankungen in denen die Effizienz von Hypnose mittlerweile durch zahlreiche Studien unzweifelhaft nachgewiesen ist (Angststörungen, Schlafstörungen, Schmerzen, Psychosomatische Erkrankungen, Sucht usw. um mal einige zu nennen).

Bei Zwangsstörungen gibt es einige ganze Reihe von Studien, die auf eine recht gute Wirksamkeit hindeuten, aber noch nicht ausreichend um es als Beweis im wissenschaftlichen Sinne anzusehen. Zur Zeit wird noch international an der Wirksamkeit von Hypnose im Bereich von Zwangsstörungen geforscht.

Ich kann Dir sehr wohl dazu raten, denn die Chancen stehen gut die Symptomatik zu lindern oder zu beseitigen, aber natürlich muss man sich jeden Fall im Detail in einem ausführlichen Gespräch anschauen. Aus meiner eigenen Praxis habe ich einige gute Erfolge verbuchen können. Insbesondere die Kombination aus Hypnose und Verhaltenstherapie scheint sehr erfolgreich.

Ich habe übrigens gesehen, dass hier immer sehr platt ein bestimmter Verband beworben wird. Man kann sicherlich viel zur fachlichen Qualifikation von Psychotherapeuten, Heilpraktikern oder Ärzten sagen, aber eines ist klar: die Mitgliedschaft in einem Verein oder Verband sagt nichts oder kaum etwas über die fachliche und erst recht gar nichts über die menschliche Qualifikation aus.

Daher mein Rat: a) schau Dir an was der Therapeut anbietet und stelle sicher, dass er sich im wissenschaftlich-psychologischen Bereich bewegt und keine "obskuren" Behandlungen anbietet und b) vertrau Deinem Bauchgefühl was die "Chemie" anbelangt. Denn das Vertrauensverhältnis vom Klienten zum Therapeuten ist ein ganz wichtiger Faktor zum Erfolg.

Hoffe das hilft,

LG