Hilfe! Mein Vater hat meinen Hund totgetreten. Soll ich nun endgültig alle Verbindung zu ihm trennen?
Hallo Community,
Bei mir geht es privat gerade ziemlich drunter und drüber. Eine Sache beschäftigt mich zur Zeit vor allem. Ihr könnt es ja dem Titel entnehmen.
Momo war 12 Jahre, wir haben echt viel zusammen erlebt und er war für mich in so mancher schweren Zeit mein einziger Freund und Begleiter.
Mein Vater ist seit vielen Jahren schwerer Alkoholiker. Er hatte auch in der Vergangenheit im Rauschzustand schon oft schwere Wutausbrüche, hatte Momo allerdings nie ein Haar gekrümmt. Als wir uns neulich über eine Kleinigkeit in die Haare gekriegt haben ist er völlig ausgerastet und hat wild um sich geschlagen und getreten. Ein Tritt traf auch Momo, der ihn mit voller Wucht gegen die Kante des Kachelofens schleuderte. Ich bin sofort mit ihm zum Tierazt, aber jede Hilfe kam für ihn zu spät....
Da ganze war vor 3 Wochen und ich habe seitdem kein Wort mit meinem Vater gesprochen. Das ganze hat mich echt mitgenommen und auch wenn ich mich inzwischn wieder etwas gefangen habe fällt es mir immer noch schwer darüber zu reden.
Eigentlich würde ich am liebsten für immer den Kontakt zu meinem Vater abbrechen, aber das ganze ist nicht so einfach.
Seine Alkoholkrankheit hat vor ca. 8 Jahren begonnen als er infolge eines Unfalls seinen Job nicht mehr ausüben konnte und erstmals in die Arbeitslosigkeit rutschte. Das ganze belastete damals unsere finanzielle Situation sehr, was sich natürlich auch auf seine Beziehung zu meiner Mutter auswirkte. Ca. 1 1/2 Jahre später verlies sie ihn, was ihn in ein noch tieferes Loch stürzte, aus dem er sich bis heute nicht mehr erholt hat. Meine beiden älteren Geschwister sind auch schon seit Jahren weggezogen und wollen nichts mehr von ihm wissen. Ich bin der einzige, der noch in der Nähe wohnt und sich regelmäßig mit ihm trifft und sich um ihn kümmert.
Nachdem was passiert ist kann ich auch nicht mehr und will nur noch weg, aber ich bin der einzige den er noch hat und ich habe Angst, dass er sich was tut wenn ich ihn auch noch im Stich lasse. Irgendwo ist er ja auch trotz allem noch mein Vater... Er hat auch schon öfter gesagt, dass ich das einzige bin was ihn noch am Leben hält..
Ich weiß echt nicht, wie ich damit umgehen soll, bitte helft mir!
21 Antworten
An deiner Stelle würde ich den Kontakt abbrechen und ihm sagen dass der Alkohol der Grund dafür ist und dass er sich erst wieder bei dir melden soll wenn er 1 Jahr keinen Alkohol mehr getrunken hat. Damit ein Alkoholiker mit dem saufen aufhört muss er erstmal merken, dass der Alkohol der Grund für seine Probleme ist und nicht die Lösung und dass das Leben ohne Alkohol besser ist als mit.
Dein Vater scheint dir sehr sehr wichtig zu sein, da du dir die Frage erst stellen musst, ob du bleibst oder gehst. Aber merk doch, dass seine Alkoholsucht nicht nur sein, sondern auch dein Leben zerstört wenn du bei ihm bleibst. Wie du gesagt hast, war eine Kleinigkeit der Grund für diesen Wutausbruch. Was passiert, wenn ihr eine Meinungsverschiedenheit über irgendwas wichtiges habt? Was wenn er das gleiche auch mit dir macht? Für deinen Vater und auch für dich selbst: geh.
Manchmal muß man sich trennen. Was erwartest Du von Deinem Vater?
Das nächste Mal schrägt er vielleicht Dich tot? Muß ja keine Absicht sein - aber bei solchen Gewaltsausbrüchen jederzeit möglich.
Ich habe mit meinem Vater seit 20 Jahren nichts mehr zu tun. Er war nicht so heftig wie Deiner. Er war einfach nur ein Koleriker. Ich habe mich aber irgendwann im Leben gefragt, warum ich mich anschreien lassen muß, warum ich Wutausbrüche über mich ergehen lassen soll. Warum ich mir Probleme aufhalsen soll? Ich fand keine Antwort - und daher habe ich mich von ihm getrennt. Und mir geht es gut damit. Der Spruch "Blut ist dicker als Wasser" ist meiner Meinung nach falsch. Klar tut es am Anfang weh wie bei einem Partner von dem man sich trennt. Aber irgendwann ist es egal.
Ganz ehrlich - auch eine Krankheit entschuldigt sein Verhalten nicht.
Auf was wartest Du? Glaubst Du er hört auf zu trinken und alles wird gut?
Vergess es und bringe Dich in Sicherheit.
Wenn - egal wer .meinen Hund tot schlagen, treten oder sonst was würde - für mich wäre es keine Frage - wir wären sofort getrennte Leute. Ich hätte ihn sogar angezeigt - vielleicht wacht er dann auf.
Viel Glück
Ich finde es ziemlich schäbig, wie du das Mitgefühl und die Hilfsbereitschaft der Menschen hier vera ...
Die Lektüre deiner gestrigen Fragen und Antworten offenbart jedenfalls einen sehr "speziellen" Humor.
Einem jungen Mädchen mit Angst bei Atemproblemen zu erzählen, das seien die ersten Anzeichen von Tuberkulose, finde ich jedenfalls nicht mehr witzig.
Was für ein mieser Charakter.
Vermutlich war dieser Wutausbruch Deines Vaters nicht mehr als ein "Ventil", für das, was ihn "eigentlich" bechäftigt und belastet.
Natürlich ist es mehr als tragisch was geschehen ist. Dennoch ist es für mich nicht denkbar, daß mit dem Vorfall tatsächlich eine Tötungsabsicht des Hundes verbunden war. Wenn doch, dann gehört Dein Vater in eine Einrichtung. Das zu klären liegt im Ermessen des sozialpsychatrischen Dienstes der Stadt, in der Du wohnst. Kontakt kannst Du über die Zentrale der Stadtverwaltung herstellen. Deinem Vater wird das nicht gefallen, aber daran hätte er vorher denken müssen.
Ich würde meine Vater anzeigen, aber dar ich mich nicht in deine Situation hineinversetzen kann, ist das bestimmt leicht gesagt.
Ich wäre aber auch dafür einfach die Verbindung zu ihm zu trennen, lass dein Leben nicht von ihm schlechter machen, und versuch Glücklich zu werden.