Hilfe mein kind bockt und schreit nur rum

9 Antworten

So eigentlixch wollte ich etwas kommentieren, aber mittlerweile ist es so ausführlich dass ich doch eine Antwort draus mache...

Ich halte Konsequenz ohne Diskussion sowieso nicht für das absolute Mittel. Natürlich soll sie lernen, dass ihr Benehmen Folgen hat, aber doch nicht ohne das sie versteht warum. Macht sie etwas falsch, dann warne sie deutlich, aber ruhig und wenn das nicht hilft, zieh die Konsequenz. Ich versuche es dir eben mal an den Situationen die du geschildert hast zu zeigen.

Nach zwei Nudeln geht das Gebrüll und Gezicke los: Lass dich nicht beeindrucken, erklär ihr, entweder sie isst halbwegs ruhig weiter, oder die Nudeln sind weg und sie bekommt erst zur nächsten Mahlzeit etwas. (Die kann man dann ja vorziehen) Sie wird sehr schnell merken, dass sie sich beim Essen soweit benehmen muss, um nicht wieder hungrig aufzustehen. Natürlich gibt es dann auch danach keine Kekse etc.

Wenn du mit ihr irgendwohin willst: Nimm dir mehr Zeit für den Weg, weil man ständig etwas entdecken kann. Mach sie aufmerksam auf Dinge die in der Richtung liegen in die du möchtest (Hast du das Eichhörnchen davorne gesehen??) Solange ihr immer mal wieder ein Stück vorwärts kommt reicht das. Wenn sie aber partout nicht hört und z. B. auf die Straße rennt. Erklär ihr deutlich, dass sie nicht einfach alleine loslaufen darf. Hört sie nicht, pack sie in den Buggy. Oder was bei meiner gut geholfen hat (ging aber nur, weil wir kaum an Straßen laufen mussten) lass sie stehen (natürlich nur mit Warnung. Es wird dir das Herz brechen, sie immer weiter weg stehen zu sehen. Aber irgendwann ist es sogar ihr zu weit und will hinter her kommen (dann natürlich warten)

Wenn sie das Spielzeug ihres Freundes will. Teilen kann sie soweit noch nicht richtig, aber du kannst es ihr zeigen. Eines kann sie haben eines der andere. Das klappt natürlich nicht gleich. Warne sie und wenn sie "zickt" gönn ihr eine Auszeit, geh mit ihr in ein anderes Zimmer und sprich mit ihr.

Ich kann dich nur soweit beruhigen, diese ganz arg extreme Trotzphase hält nur 2 bis 3 Monate, danach flaut es ein bisschen ab. Je gestresster du bist, desto nervtötender wird sie sein. Dir hilft von daher wirklich nur Augen zu und durch! Sie entdeckt eben, dass sie einen eigenen Willen und eigene Wünsche hat. Leider entdeckt sie dass sie diese nicht immer gleich auf diesem Weg erreicht erst später. Aber man kann das durchstehen.

Viel Glück


1f2in  09.11.2010, 23:11

wenn man so kleine Kinder in ihrem Sein und Werden verstanden hat, ist es kein "durchstehen" mehr, sonden es wird zum liebevolles Begleiten, weil man weiß, es ist sehr wichtig für das kleine Kind so zu sein, wie es in dieser Phase ist!

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Nessi83  10.11.2010, 21:49
@1f2in

Aber auch wenn man weiß, dass das Verhalten wichtig und normal ist, kann es einem doch trotzdem auf die Nerven gehen. Grade bei Trotzphasen. Und das man sein Kind liebt und versteht schließt doch nicht aus, dass es anstrengend und belastend sein kann, wenn es in solch einer Phase ist.

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1f2in  15.11.2010, 21:03
@Nessi83

mir geht evtl.! allgemein nur "etwas auf die Nerven", wenn Dinge geschehen, die ich weder akzeptieren noch tolerieren kann. Ansonsten habe ich gerade für Kinder jeden Alters zuallererst ein tiefes Verständnis, die nur so sind wie sie in ihrer Entwicklung sein müssen, um ein Selbstbewußtsein und Selbstwertgefühl entwickeln zu können. Der Dialog mit ihnen auf gleicher Höhe, ist das Salz in der Suppe, beim Kinder haben.

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Ich war schon beim Arzt und ich habe mich auch schon an das Jugendamt gewendet. Leider ohne Erfolg. Mein Sohn hat auch von Anfang an seine Grenzen gezeigt bekommen und dürfte auch nicht alles, was wie und wann er es wollte.

ja, da mach dir mal keinen kopf.meistens ab dem 2.lebensjahr fangen die kleinen an ihre "kräfte" mit mama u. papa zu messen.mein sohn hatte diese phase auch u. ich hab ihn soweit wie es möglich war, ohne dass er sich verletzen konnte, ignoriert, wenn er wieder mal den "pumuckel" im kopf hatte. meine nichte dachte sie müsste beim fleische laut um wurst schreien sobald wir die fleischerei betraten, dann hat sie das nächste mal (natürlich unter aufsicht) vor der fleischerei warten gemusst, und ein stückchen wurst gab's dann auch nicht. das hat sie sehr schnell begriffen!also viel geduld und liebe und vor allem konsequent sein, das ist das beste mittel! viel erfolg gruß utikle

Hallo „monamaushh“!

Also, ich möchte dir schon etwas Mut machen, dass dich die 2-jährige Tochter nicht ganz zum Verzweifeln bringt. Dass es mehr als gute Nerven braucht bei der Kindererziehung, ist mir aus eigener Erfahrung bewusst, und man könnte, wie du sagst, oft fast verzweifeln, wenn man bei größeren Problemen keinen geeigneten Rat weiß. Da ich selbst Kinder immer gern hatte und irgendwie auch aus Berufung den Lehrberuf wählte, maßte ich es mir schon an, mit den Kindern in der Schule zurechtzukommen, wenn sich bei Problemen die Eltern nicht unbedingt einmischten. In deinem Falle würde ich sagen, dass du sehr viel Geduld und vielleicht auch Abwechslung brauchst, d. h., wenn sich jemand anderer kinderliebender Erwachsener finden ließe, der sich mit deiner Tochter eine Zeitlang beschäftigt. Die Nerven reichen oft nur für eine Stunde, je nachdem, was man mit dem Kind gerade macht. Dieses Alter – 2 Jahre – von dem du schreibst, dürfte gewiss erziehungsmäßig eines der schwierigsten Jahre sein, da das Kind erst einmal die so genannte Trotzphase überstehen muss. Hier ist eben das Nein-Sagen im Vordergrund, gemeint ist damit vielleicht, dass das Kind langsam seinen eigenen Charakter formen will. Beim Essen ist es natürlich schwierig, wenn die Tochter das Angebotene ignoriert, es kann ja nicht bei jedem Essen ein Eis und dergleichen geben. Vielleicht beobachtest du einmal, was ihr wirklich gut schmeckt, um sie länger beim Tisch halten zu können. Missstimmungen sind beim Essen freilich nicht gut. Da fällt mir gerade ein Spruch ein, der mir ganz gut gefiel und den mein Enkelkind aus dem Kindergarten mitbrachte: „Wir reichen und die Hände nach guter Alter Sitt’ und sagen zu der Jause: Recht guten Appetit!“ Das wäre schon eine gute Zeremonie, wo das Kind vielleicht merkt, dass es am Mahlzeitgeschehen der Erwachsenen gerne teilnimmt. Und dass deine Tochter oft lieber das Spielzeug des Freundes zum Spielen haben möchte als das eigene, ist im Grunde auch normal bei Kindern in diesem Alter. Übrigens finde ich das Spielen für Kinder jeden Alters immens wichtig, da ich immer wieder ältere Leute sehe, die vom Spiel noch immer nicht genug haben. Einmal müsste auch das Spielalter zu Ende gehen, meine ich, wenn man als Kind genug Möglichkeiten dazu hatte. Auf der Straße und in der Öffentlichkeit ist schon ein wenig Konsequenz gefragt, dort muss man schon das eine und andere hartnäckig fordern. Freilich schämt man sich oft, wenn die eigenen Kinder nicht gehorchen oder „bocken“, wie du es nennst. Man hat also nie ausgelernt. Kinder brauchen einfach gute und nervenstarke Eltern, nicht beinharte und sture, sonst werden diese später ja auch so, was man sich bestimmt nicht wünschen würde. Und weil du noch etwas vom Einkaufen bzw. Shoppen sagtest, möchte ich dir empfehlen, das Erziehungsbüchlein „Spiel und Spielzeug für jedes Alter“ von Prof. Dr. Hildegard Hetzer zu kaufen und natürlich auch zu lesen. Bei amazon.de würde es, weil es schon ein etwas älterer Druckjahrgang ist, nur 98 Cent kosten. Alles Gute weiterhin! Man sollte sich nicht ärgern, doch wundern könnte man sich alle Tage, weil man zum Glück doch jeden Tag neu anfangen kann. http://www.amazon.de/gp/aw/s?i=stripbooks&field-author=Hildegard%20Hetzer

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abdias  11.11.2010, 07:08

Korrektur: In der 15. Zeile muss es wohl heißen "Wir reichen uns (nicht 'und') die Hände..." --- Tippfehler.

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Auch wenns hart klingt: Wenn sie nach einer halben Std Brüllen im Buggy erschöpft ist, ist das (etwas böse ausgedrückt) ihr Problem! Wenn sie nicht hört, während sie läuft - Kinderwagen, dann läuft sie eben nicht. Wenn sie nicht isst und nur schreit - dann isst sie eben nicht. Aber dann auch wirklich nichts geben bis zur nächsten Mahlzeit. Irgendwann wird sie schon essen, ich kenn kein Kind, das aus lauter Trotz vor einem vollen Teller verhungert wäre. Und das auch ganz klar durchziehen, ohne Ausnahmen. Dabei aber selber ruhig bleiben und icht laut werden. Man kann auch stimmlich konsequent sein, ohne dabei direkt rumzubrüllen! Und ganz wichtig, niemals nachtragend sein!! Sie muss erkennen, dass es ihr auch etwas nutzt, wenn sie nicht schreit und bockt. Wenn du danach selber "bockig" bist, sieht sie keinen Sinn darin, ruhig zu sein, denn Mama ist ja so oder so böse auf sie. Ich bestätige meine Tochter immer, wenn sie sich beruhigt hat und kuscheln kommt, und sage ihr dann immer wie toll und schön das Kuscheln mit ihr ist. Auf Dauer bringt das eine Menge. Und sei zwar konsequent, nimm das Ganze aber ansonsten gar nicht zu ernst. Bleib einfach locker, sie will dir wirklich nichts böses (auch wenn das z.B. nach einem stressigen Tag schwer zu glauben ist ;)). Und mit Schimpfen wirds nicht besser. Leb ihr die Ruhe vor, sie wird sie bestimmt annehmen. Seitdem ich nicht mehr so übernervös und übereifrig bin und alles recht gelassen nehme, läufts bei uns auch viel besser! Viel Glück! ;)