Hilfe, ist da jemand anders in meinem Kopf?

5 Antworten

Hey, nur deine Therapeuten kennen dich gut genug und sind da sehr qualifiziert ausgebildet, um dir zu helfen. Nicht fremde Leute aus dem Internet :)

Ansonsten finde ich deine Beschreibung nicht krankhaft. Ich denke, jeder hat diese Schattenseite, ein Schatten-Ich, das einem an schlechten Tagen Dinge einreden will. Ich kenne das auf jeden Fall. Und es führt auch bei mir dazu, dass ich manchmal böse zu Leuten bin, die ich lieb habe, oder total aggressiv bin, obwohl ich es gerade nicht sein will (ich bin psychisch gesund).

Du hast eigentlich immer mehrere "Ichs", mehrere Meinungen, mehrere Wünsche, die teilweise gegeneinander arbeiten und vlt. nicht zusammenpassen. Anteile die sagen "Du kannst das!" und Anteile die sagen "Du schaffst das nicht!". Stimmungen und Gefühle die dich mitreißen, obwohl du sie nicht haben willst. Damit umzugehen ist etwas, was jeder lernen muss, auch Leute ohne psychische Erkrankung.

Solange du nicht wirklich Stimmen hörst oder an einer multiplen Persönlichkeitsstörung leidest (was deine Therapeuten aber sehr gut erkennen werden können, wenn du ehrlich und offen zu ihnen bist), ist das nicht krankhaft sondern Teil des Menschseins.

Dennoch, berichte deinen Therapeuten alles ganz genau, hör damit nicht auf. Du kannst ihnen jedoch auch Glauben schenken, wenn sie dir versichern, dass dies keine eigenständige neue Erkrankung ist.


Suppenhuhn7000 
Beitragsersteller
 30.01.2016, 23:14

Das Problem, was ich momentan habe ist, dass meine Therapeuten alles so herunterspielen, sie nehmen mich nicht ernst und meine Therapeutin, die eigentlich sogar nur Kinderärztin ist und keine Psychologin, hört mir gar nicht mehr zu und redet nur davon, dass ich mal positiver sein soll und mein Leben jetzt weiter geht.
Ich bin gar nicht stabil, ich fühle mich schlechter als je zu vor, für mich hat die Therapie gerade erst angefangen. Ich hatte bisher erst 3 Therapiestunden, die mir etwas gebracht haben...
Mir ist klar, dass jeder Mensch viele Persönlichkeitsanteile hat und man nicht gleich schizophren oder sonstiges ist, wenn man mal n schlechten Tag, ne schlechte Zeit oder so hat, aber ich habe wirklich das Gefühl, das bin nicht ich und dann tu ich Dinge, an die ich mich nachher kaum erinnern kann. Das ist doch nicht mehr im normalbereich?

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Lichtpflicht  30.01.2016, 23:26
@Suppenhuhn7000

Ich denke nicht, dass sie das herunterspielen. Therapie bedeutet auch oft, Dinge tun zu müssen, die einem brutale Angst machen, nicht gefallen. Therapie ist nichts Schönes, es ist unbequem, anstrengend. Das Ziel der Therapie ist auch, dich am Ende wieder lebensfähig zu machen, in einen Alltag zu entlassen. Der erste Schritt dahin ist die ambulante Therapie.

Deine Angst vor der Entlassung -die du absolut offensichtlich hast, das sieht ein Blinder mit Krückstock- zeigt, dass du diesen Schritt durchaus als große Herausforderung sehen kannst. Aber es ist nicht lebensbedrohlich... du sagst ja selber, schmeißt du da dann das Wort "Suizid" hin, bist du schnell zurück.

Deine Therapeuten sind der Meinung, dass du soweit bist, diesen Schritt zu machen. Also wenn du dir selber nicht vertraust, vertrau wenigstens ihnen. Wenn du ihnen nicht vertraust, sag es ihnen doch mal direkt ins Gesicht: "Ich bin davon überzeugt, Sie schätzen das falsch ein. Ich vertraue Ihnen nicht mehr." Darauf müssen sie ja antworten.

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Lichtpflicht  30.01.2016, 23:34
@Lichtpflicht

Ach so, soweit ich weiß -dennoch ist das etwas, was NUR ein Therapeut sicher sagen kann, der dich untersucht hat (!!!)- dürftest du dich am Ende einfach gar nicht mehr an die Dinge erinnern, die du getan hast. Nicht "kaum", sondern null, Zero nix. Keine Erinnerung. Wenn es wirklich "eine zweite Persönlichkeit" wäre.

Ansonsten kenn ich es auch nur zu gut, Dinge getan zu haben, an die ich mich kaum erinnern kann! Besonders wenn ich unter sehr starkem Stress und großer Anspannung stehe.

Aber, schau, und das ist das Problem mit deiner Frage hier auf GF: Woher sollen wir fremde Leute aus deinen wenigen Zeilen beurteilen können, was du hast? Es geht einfach nicht, du wirst hier vermutlich keine Antwort finden, die etwas an deiner Situation ändert.

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Suppenhuhn7000 
Beitragsersteller
 30.01.2016, 23:54
@Lichtpflicht

Ich glaube, die wollen mich einfach loswerden, weil ich nicht ewig da sein kann und die merken, die können mir nicht helfen. Nach den ersten zwei Therapiestunden hat keine "Therapeutin" auch direkt schon gesagt, dass sie auch nur ein Mensch ist und sie momentan ratlos ist, so einen Fall wie mich hatte sie noch nicht. Sie sagt immer nur, dass ich meine Denkweise verändern soll, dabei kann ich das gar nicht kontrollieren, so sehr ich das auch will, es geht nicht. Wie ich das machen soll, sagen die mir nicht.

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Lichtpflicht  31.01.2016, 01:07
@Suppenhuhn7000

Wenn das so sein sollte würde ich die Geschichte mal so sehen: Bei der ambulanten Therapie bekommst du andere Therapeuten. Vielleicht kommst du mit diesen besser zurecht!

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Du musst Disziplin. Und jeden tag dagegen kämpfen und .Ich nehme jetzt olanzapin Tabletten. Bei mir auch ist fast so. Frag deine Ärztin ob olanzapin für dich in die Frage kommt

Das ist ein Erscheinungsbild nach einer Therapie. Es kommen Gedanken draußen schaffe ich es nicht und mir wird es wieder schlecht gehen. Aber Du hast das Glück sofort in eine Tagesklinik zu kommen. Das bedeutet Du hast jeden Tag Therapie von 8 Uhr bis 16 Uhr und schläfst zu hausen. Aber morgens musst Du wieder hin. Nur das Schlafen ist nicht mehr in der Klinik. Den zweiten Menschen in Dir könnte auch ein Anzeichen auf eine schizoaffektive Störung hinweisen. Spreche mit Deinem Therapeuten noch einmal zu diesem Thema.


Suppenhuhn7000 
Beitragsersteller
 30.01.2016, 23:09

Das hat alles schon angefangen bevor überhaupt eine Entlassung im Raum stand.
Ich habe gar keine wirkliche Angst vor einer Entlassung, ich will da auch gar nicht mehr sein, aber ich weiß ganz genau, dass wenn ich zu Hause bin, oder eben in einem nicht geschützten Raum, dass es alles schlimmer werden kann und "Er gewinnt".
Vor allem, wenn ich in der Tagesklinik oder ambulant wieder das Wort "Suizid" mit einbringe, werde ich doch sowieso wieder eingewiesen.
Habe das Thema schon mehrmals angefangen, aber sie lassen mich nicht ausreden und sind alle total positiv eingestellt, dass ich ja so unglaublich viel erreicht hätte.

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pilot350  30.01.2016, 23:10
@Suppenhuhn7000

Nein wirst Du nicht. Gerade in der Tagesklinik triffst Du viele mit den gleichen Problemen. Nimm die Hilfe an und denke nicht so schlecht davon.

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Suppenhuhn7000 
Beitragsersteller
 30.01.2016, 23:11
@pilot350

Ich kenne die Tagesklinik da, ich habe selbst Freunde die da sind, die reagieren da wohl sehr negativ darauf, erwarten Motivation. Und wenn jemand sagt "Ich will mich umbringen" muss man diese Person in eine geschlossene schicken, so oder so.

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pilot350  30.01.2016, 23:25
@Suppenhuhn7000

Die erwarten Mitarbeit, denn Therapeuten können nur 50 % zur Heilung beitragen. Die anderen 50 % müssen von Dir kommen. Eine Therapie ist kein Urlaubsaufenthalt, es ist harte Arbeit an Dir selbst. Höre nicht auf das dumme Geschwätz von Deinen Freunden die da sind. Die haben ganz andere psychische Probleme als Du.

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Ich denke du dramatisierst sehr viel deine Empfindungen oder Verhaltensweisen.

ich neige auch dazu bestimmte Denkweisen/ Eigenarten als unumstößliche Störung überzuinterpretieren.

Da steigert man sich gerne herein und konstruiert aus seinen Ängstem seine Wirklichkeit.

Ist das nicht etwas extrem


Lucamichael  30.01.2016, 23:12

also bei so etwas solltest du unbedingt psychiatrische Hilfe holen

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