Hilfe in Biologie Oberstufe?
Hallo, können mir Bio-Experten so gut wie möglich die Lösungen zu den drei Aufgaben? Es geht um Biologie ( Populationsökologie ) Oberstufe Gymnasium. Ist eine Hausaufgabe, also kein Test oder so, wäre nett wenn mir jemand helfen könnte:)
Vielen Dank im Vorraus!
1 Antwort
Hi,
da du mich gefragt hast, schreibe ich gern ein paar Ideen zu deiner HA auf.
1.1 in idealisierter Form, würde eine Räuber-Beute-Beziehung zwischen kleinem Känguru und Dingo phasenverschobene, zyklische Dichteänderungen der Arten zeigen, so wie etwa hier dargestellt:
Bildquelle: https://www.frustfrei-lernen.de/biologie/raeuber-beute-beziehung.html
Je mehr Beute (im Fallbeispiel: kleines Känguru, oben grün) vorhanden wäre, würde zeitversetzt eine Zunahme an Beutegreifern (Dingo, oben rot) folgen. Je mehr Beutegreifer auftreten, desto weniger Beute würde es geben. D.h. diese beiden Dichteschwankungen würden sich gegenseitig beeinflussen.
1.2 Natürlich konsumiert der Dingo das kleine Känguru als Beute, so dass man die Beziehung der beiden als Räuber-Beute-Beziehung auffassen kann. Die idealtypischen, zeitlich verschobenen Dichteschwankungen der beiden Arten treten hier aber nicht oder höchstens ansatzweise auf. Im Jahr 1 nimmt die Dichte von Kängurus zu, zeitlich versetzt kommt es zwar zu einer Zunahme der Dingopopulationsdichte. Im Jahr 2 hält sich die Population der Kängurus weiter auf hohem Niveau, die Dichte der Dingos nimmt aber ab, statt hoch zu bleiben.
Über einen längeren Zeitraum von 5 Jahren, folgen beide Arten eher einem Abwärtstrend. Im Jahr 2/3 kommt es zu einer Räuberdichteerhöhung, obwohl die Beutedichte stetig weiter abnimmt (am Übergang Jahr 2/3). Das ist auch eher untypisch, da die Räuberdichte idealerweise nur dann steigt, wenn die Beutedichte vorher steigt. Im Jahr 4 könnte man ansatzweise eine typische Verknüpfung der beiden ausmachen, da die Beutedichte zunimmt und zeitlich versetzt, auch die Dichte der Dingos. Dieser Zusammenhang geht aber bereits im Folgejahr (5) wieder verloren. Insgesamt sinkt die Räuberdichte über 5 Jahre auf einen niedrigen Wert.
Was die Populationsentwicklung der kleinen Kängurus beeinflusst ist, neben dem Räuber (Dingo), ein dritter Faktor, nämlich die von der Niederschlagsmenge abhängige Verfügbarkeit an Futterpflanzen. Da die Niederschlagsmenge über die Jahre 1 bis 3 kontinuierlich sinkt, scheint es für die kleinen Kängurus weniger Nahrung zu geben, so dass ihre Populationsdichte der sinkenden Niederschlagskurve folgt. Die Abnahme des Futterangebotes, bedingt durch sinkende Niederschläge, scheint die Beutepopulation mehr zu beeinflussen, als der Einfluss durch den Räuber.
Umgekehrt folgt der Räuber (Dingo) langfristig betrachtet, mehr dem kleinen Känguru-Nahrungspflanzen-Zusammenhang, als den kleinen Känguru-Graphverlauf zu verursachen. Daher handelt es sich im vorliegenden Fall meiner Meinung nach nicht um eine idealtypische Räuber-Beute-Beziehung, sondern die Populationsschwankungen der Beute werden in erster Linie von einem abiotischen Faktor, der Niederschlagsmenge (Futterangebot der Beute) beeinflusst und indirekt beeinflusst die begrenzte Niederschlagsmenge auch den Räuber durch Limitierung der Beutedichte.
2 Die Bärenfallen richten sich gegen alle möglichen Wildtiere, die in sie hineintreten und sie auslösen. Selbst wenn sie an den Känguruwegen aufgestellt würden, könnten dort sogar Känguru-Räuber, wie Dingos, hineingeraten, die unvermeidbar den Wegen ihrer Beute folgen, um sie dort aufzuspüren. Die Verfolgung des kleinen Kängurus durch solche Fallen wäre, von moralischen Aspekten mal abgesehen, viel zu unspezifisch gegen die Zielart gerichtet. In dem Fall wäre es ratsamer, die kleinen Kängurus gezielt zu bejagen oder die Pflanzen gegen Wildverbiss zu schützen. LG

Vielen, Vielen Dank! Ich hoffe ich kann mich für deine wunderbare Hilfe irgendwie bedanken und mich erkenntlich zeigen🤗
Liebe Grüße
Santiago