Hilfe ich leide an Jaktation

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Also wenn ich das so lese denke ich in keinster weise das du gaga bist. Du schreibst zwar das du ein Problem damit hast aber ist das wirklich so? Oder hast du nur ein Problem damit weil andere mit dir ein Problem haben.

Bevor du irgendwelche Medikamente nimmst würde ich mich lieber mal mit Zen, Entspannung, Meditation usw. auseinander setzen. Da brauchst du nicht zwingend eine andere Person zu.

lg

Ich habe das gleiche Problem von frühester Kindheit an gehabt, bis vor ca 2 Jahren (bin jetzt 34) Es wurde bei mir die letzten Jahre immer weniger u irgendwann hat es ganz aufgehört. Bei mir liegen die Ursachen in der Kindheit, weiter gings in der Jugend usw. Viel Pech gehabt eben. Habe es auch immer vorm Schlafen- gehen gemacht, meistens mit Musik im Hintergrund u hab mir dann vorgestellt, wie mein Leben sein sollte oder sich bestimmte Situationen bei mir entwickeln sollten usw. Das hat mich dann immer sehr beruhigt u irgendwann bin ich dann eingeschlafen. Hab mir so quasi immer meine "Traumwelt" aufgebaut. Das konnte über mehrere Stunden gehen.Niemand hat damals verstanden, warum ich das gemacht hab, hat sich auch keiner wirklich drüber informiert. Ich selber hab es auch erst vor kurzem rausgefunden, hab echt nicht gedacht, daß es soviele betroffenene gibt. Denke mal, sowas hat immer bei jedem einen psychologischen Hntergrund. Viele Sachen sind einem nicht bewußt u schlummern im Unterbewußtsein. Hoffe für dich, daß es bei dir irgendwann auch einfach aufhört.


Jatuschka  08.02.2023, 10:16

Ich bin mittlerweile 58 und habe diese Form der Selbstberuhigung immer noch. Ich hatte als Kind keine Mutter , der Vater nur stundenweise am WE und die Familie in der ich untergebracht war, hat mich nicht gut behandelt. Damals ist das Schaukeln entstanden. Stundenlang vorm einschlafen mit meiner eigenen Traumwelt.

Anscheinend gibt es immer wieder Phasen im Leben in denen es wieder auftaucht.

Ich lebe einfach damit, es gehört zu mir

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Teproteb  19.01.2023, 11:37

Wow danke für den Kommentar, mir geht es genauso, versuche seit 2 Tagen damit aufzuhören, ich merke ich bin weniger gestresst aber leider sehr nervös. Hoffe das das bald ein ende hat :)

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Karonderwolf  10.12.2018, 12:41

Als, ich das Gelesen habe musste ich ein wenig weinen. Ich dachte ich wäre der einzige dem es so geht...und ich erkenne mich zu 100% wieder in diesem Text. ich Fühle mich gerade ganz Komisch da ich nur durch Zufall heute darüber Informiert habe...ich frage mich gerade warum ich das nicht viel früher gemacht habe?...es Hilf sehr zu wissen das es Leute gibt die das kennen o.d sogar selbst davon betroffen sind..dieser Text is nun mehr 7 Jahre Alt und dennoch hat es so eine krasse Wirkung und ich Fühle mich nicht mehr so Allein....

Ich möchte mich bei dir bedanken dafür das du das mit uns geteilt hast.

DANKE!

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yh95ter  07.01.2014, 00:54

Genauso wie bei mir ! ich lieg im bett und höre musik und schaukele hin und her und denke über vieles nach,und mache meine eigene traumwelt und stell mir immer anderer charactertypen vor,den man sein könnte oder sein will...

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Leyla115689  17.10.2017, 00:03
@yh95ter

Der Beitrag ist zwar etwas her aber ich bin jetzt erst darauf gestoßen. Ich finde es so krass, dass es wirklich noch andere gibt, die das selbe Problem haben. Ich dachte immer ich wäre alleine damit und kannte diesen Ausdruck nicht mal dafür. Und genau so wie du, yh95ter, es beschrieben hast, ist es bei mir auch. Einfach abschalten und sich eine kleine eigene Welt aufbauen. Jemand anders sein ..... das mache ich seit ich denken kann, bin jetzt 27 Jahre alt. Und ich werde es einfach nicht los. Habe mal für ein paar Wochen damit aufhören können aber als ich mich von meinem Freund getrennt hatte, ging es wieder los. Wie ein Teufelskreis. 

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Karonderwolf  10.12.2018, 12:43
@yh95ter

Wie hat sich das bei dir entwickelt hast du damit aufgehört wenn ja wie hast du das gemacht?

Oder machst du es immer noch so ?

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Hallo an alle "Kreativ-Schaukler", die auch zufällig oder absichtlich auf diese Seite gekommen sind. Juchhuu, mich trennen wenige Jahre bis zur 50 und endlich kenne ich den Fachbegriff... Ich jaktiere (was für ein Wort!) seit der Kindheit. Bin ein Sandwich-Kind, aber nicht wirklich vernachlässigt worden. Damals im Krankenhaus bei einer OP als Vorschulkind bekamen meine Eltern die Info, dass ich psychisch gestört sei (kein Wunder, dass ich extremst schaukelte, weil ich kaum Besuch bekommen durfte und mich unglaublich einsam fühlte). Sie haben die Sache nicht weiter verfolgt, sondern es einfach so genommen wie es war. Und heute: Ich akzeptiere das Jaktieren. Ich bin meist nur vor dem Einschlafen aktiv. Und: Wenn ich stärker den Drang danach verspüre, horche ich ihn mich rein, was mich gerade bewegt. Also eine Art Indikator! Ihr seht: Es hat auch was Positives und beruhigt doch. Wissenschaftliche Begriffe klingen oft so krass und man fühlt sich krank und unnormal. Ach nein, das Leben ist bunt! Ich bin bindungsfähig, habe einen verantwortungsvollen Job und einen tollen Sohn. Dass ich schaukle, muss meine Familie und mein Umfeld ja nicht wissen. Jeder braucht sein kleines Geheimnis. In diesem Sinne: Weiterhin schönes Schaukeln!

Hallo an alle...

Also ich hab das auch seit dem ich denken kann... Und ich kann mich bis zu meinem zweiten Lebensjahr erinnern... Ich komme aus einer schlechten Familie... Aber hab keine geistigen Störungen oder sonstiges... Wurde auch schon paar mal untersucht... Bei mir wurde festgestellt, dass ich überdurschnitlich bin ... Habe ein fotografisches Gedächtnis und eine sehr hohe Auffassungsgabe... Das jaktieren ist seit dem ich 20 bin nicht mehr so schlimm... Sogar fast weg... Als Kind habe ich auch meinen Kopf gegen eine Wand gehauen...(Laut meiner Mutter)...Kann mich aber nicht dran erinnern... Jetzt mache ich das nur ganz selten und wenn ich alleine bin... Aber es tritt auch mal ganz selten im Schlaf vor... Meine Freundin war dann immer sehr angepisst und hatte mich ausgemäckert... Obwohl ich nichts dafür kann... Was mir da denn klar wurde, dass mich das richtig innerlich wütend gemacht hat...

Also schliesse ich drauf, dass es vom Unterbewusstsein gesteuert wird... Also eine Art stressabbau, Geborgenheit und Zufriedenheit was man durch das jaktieren ausgelösst...

Um auf das Thema "Jaktation" zu kommen... Habe ich schon viel geforscht und nichts richtiges gefunden... Ich hab mich denn selbst getestet... Sprich was ich denke oder was ich fühle... Wie meine Tagesabläufe in den letzten Monaten waren aufgeschrieben... Was vorgefallen ist u.s.w. halt Schlüsselerlebnisse...

Was ich zum Bedauern festgestellt habe... Das ich eine Art Person bin die Probleme frisst und nicht drüber spricht... Mehr konnte ich aus meiner Sichtweise nicht rausfinden...

Das jaktieren wird immer ein Teil von uns sein... Es begleitet dich ein leben lang... Aber ich sag mal so... Bei meiner Vergangenheit die ich hatte... Bin ich noch normal geblieben.. Ich glaube dran, dass man durch die jaktation seinen innerlichen Frieden sucht... Der dir niemand anderes geben kann...

Ein Gruß an alle Da draußen :) Denk an euch wenn ich das nächste mal tue ;)

Denis


Karonderwolf  10.12.2018, 13:37

Ich werde heute ein wenig Schnukeln und einige hier mit in die Traum Welt mitnehmen :D

Jetzt wo ich weiß das ich nicht allein bin kann ich diesen Satz schreiben ohne mir wie ein Spinner vor zu kommen.

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Hi JoJoausMarzahn - ich weis deine Frage ist schon längst beantwortet und das freut mich! Ebenso freu ich mich für alle Betroffenen die (endlich)auf diesen Fachbegriff "Jaktation" gekommen sind(mich selbst mit eingeschlossen)! (: Ich möchte auch noch gerne meine persönlichen Erfahrungen, Umgangsstrategien und meine Lösung mit dieser Verhaltensauffälligkeit dazu beitragen.

tanca1 hat die Ursachen unseres Phänomens sehr gut erklärt! :) Ich möchte noch gerne mehr auf MEINE mögliche "Löschung" des Verhaltens eingehen---> sprich wie hab ich mein "Jukeln "(so wurde es "liebevoll" in der Familie genannt und somit verharmlost....) in den Griff bekommen. So wie 95% hier hab auch ich kein Urvertrauen und keine richtige Bindung zu meiner Mutter/ Vater in der frühen Kindheit aufbauen können. Ich zeige diese Störung seit ich ein paar Monate alt war. Meine Eltern wussten sich nicht zu helfen und wie das nun mal so ist wenn Eltern verzweifelt sind... wird der Vater meist handgreiflich. All die versuche haben natürlich nichts genützt und haben nur dazu geführt das ich am Ende ins Heim kam. Im Alter von 12 fragte ich mich warum mach ich das eigentlich... und wie nennt man das ganze wirklich?! Ich war verzweifelt und hab dieses kleine Geheimnis immer mit mir herumgetragen (so wie viele hier). Ich sollte noch ganze sechs Jahre auf die Antwort für dies verhalten warten.....

Bis zu dem Moment als ich mich entschied Jugend und Heimerzieher zu werden. In meiner Ausbildung habe ich dann meine persönliche Geschichte aufgrund des erworbenen Fachwissems gut reflektieren können. Irgendwann kam dann der Begriff "Hospitalismus" und ich dachte mir "hey das ist genau das was ich jeden Abend vorm Einschlafen mache!". Mit der Zeit verstand ich dann immer mehr und mein Zwang das ewige rumwälzen(was ja nicht unangenehm ist, aber sehr lästig den Drang zu unterdrücken wenn man bei Freunden schläft oder die Freundin bei einem übernachtet) ließ sichtlich nach. Trotzdem ist es nicht ganz weg und ich bin heute 20 Jahre. Deshalb hab ich mich entschieden eine Verhaltenstherapie zu beginnen. Ich möchte einfach noch besser verstehen was mit mir passiert. Warum und die wichtigste Frage welche Fähigkeiten (Wie stark kann ich aus psychologischer Sicht Bindungen zu anderen Menschen aufabauen; Wie wirkt sich das auf meine psychische Widerstandsfähigkeit aus und gleichzeitig auf die Einschätzung von Problemen; usw...) wurden Mir persönlich meiner frühen Kindheit wirklich "geraubt" (?).

Ich hoffe das ich auf all diese Fragen eine zufriedenstellende Antwort bekomme. Ich denke wenn das alles für mich persönlich geklärt ist und aufgearbeitet, dass dann das "Jukeln" aufhört. Und gerne schreibe ich hin und wieder meine Entwicklung hinsichtlich der Jaktation als Kommentar für die Interessierten auf bzw. wer möchte schreibt mir eine Email oder etwas in die Kommentare. Ich bin sehr gespannt auf Fragen die dich beschäftigen und Erfahrungen die du mit dem "Päckchen" gemacht hast!

Ps: In diesem Sinne: Gute Nacht und schlaft Gut! :)


Karonderwolf  10.12.2018, 13:10

Ja, geht mir Ähnlich sowas wie in den Arm nehmen oder ich hab dich lieb war sehr sehr selten von meiner Mutter. von meinem Stiefvater will ich gar-nicht erst sprechen...ich kam mit 16 ins Heim..bin heute 26 Jahre alt und Schunkel immer noch..und wie du schon sagst es tut gut zu wissen was es ist!

Und ja bitte ich möchte unbedingt wissen wie es gerade bei dir ist und wie du es evtl geschafft hast das Schunkeln zu Reduzieren wenn das Angebot noch heute Aktuell ist.

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