Heizkostenabrechnung mit Caloric 5 P2

1 Antwort

Hallo, so sehr ich mich auch bemühen möchte, in deinem Sinne zu handeln, zu agieren, muss ich Dich auf verschiedene Probleme aufmerksam machen.

Nachvollziehbar machen hast du sehr gut gesagt. Nachvollziehbar müssen wir -beide- aber dann aufteilen in zweierlei Systeme. Einmal die rein technischen -inclusive der darin enthaltenen Ungenauigkeiten, bzw relativitäten-. Zum Anderen die Verrechnungsmethoden.

Beide Systeme bieten einen gewissen Spielraum, trotz mancher Normung.

Dein erster Fehler ist schon beabsichtigter Natur. Du lässt dich ja schon ablenken auf die Angaben Leistungserklärung Heizkörper. Die Angaben auf der Homepage von Brötje beziehen sich auf die Heizkörpernorm EN442-1, die eigentlich nichts für dich aussagt. Sie dient nur einer Vergleichsmöglichkeit von Heizkörperherstellern untereinander. Hat für dich bzw deine Abrechnung kaum Bedeutung.

Ist sinngemäß ähnlich wie gewisse Normung im Automobilsektor bezüglich CO2 Ausstoß und Spritverbrauch. Sind schön gerechnete Werte unter Laborbedingungen und haben mit der Praxis, also fahrten im Straßenverkehr nichts zu tun.

Was nützen dir also irgendwelche Baukörperwerte -150PS, Beschleunigung etc beim Auto- wenn die relevanten Werte von deiner Fahrweise abhängen? Heizkörper sind ausgelegt auf bestimmte Betriebstemperaturen -Vorlauf/Rücklauf- und dem sogenannten Massendurchsatz.

Kennst du diese Werte, hast du Messwerte davon und könntest du somit erkennen, ob der Heizkörper optimale Betriebsbedingungen hatte? Anders ausgedrückt 85 Prozent "Wirkungsgrad" haben konnte oder nur 55?

Bei normalen Wärmeerfassungsgeräten wie sie für Fernheizungen verwendet werden, werden diese 3 Werte erfasst, verrechnet.

Hier wird mit den Calori-Geräten suggeriert, es würde ein sinngemäßer Kalorienwert aufsummiert. Gemessen wird die Heizkörperthemperatur und die Raumthemperatur -unmittelbar vor dem Heizkörper. Folglich ergibt sich eine Themperaturdifferenz, ausgehend von der theoretischen Konvektion.

Merkst du meine Wortwahl? Theorie! Näheres dazu wenn gewünscht.

Ich habe etwas länger gebraucht, dir zu antworten. Ich versuchte mich vorher ein bissel schlauer zu machen, bevor ich dir antworte.

Viel schlauer bin ich nicht geworden was die Verrechnungsmethoden solcher Heizkostenabrechnungen betrifft. Es wird ein zu großer "Spielraum" bei den Verrechnungsmethoden gelassen und niemand kann ähnlich deiner Bestrebung nachvollziehen, zu welchen Gunsten die Rechnung erstellt wurde.

Gewinne wollen alle machen, Verluste sollen möglichst immer Andere haben. Nochmal mein Hinweis, sinngemäß versuchst du dich auf Werksvorgaben wie PS, Beschleunigung und CO2 Verbrauch zu konzentrieren, die immer unter identischen "Laborbedingungen" beim Hersteller ermittelt und festgelegt wurden!

Diese Werte haben nichts mit den tatsächlich vorhandenen Betriebsbedingungen zu tun. Diese Calorimeter sind auch nicht in der Lage, die Betriebsbedinungen der einzelnen Heizkörper zu erfassen, zu loggen. Sie versuchen nur zu ermitteln welche an den Raum abgetrahlte "Lufttemperatur" als "Umlufttemperatur" zurück kam. Die Differenz davon wird als Verbrauchs-Leit-Index interpretiert.

Nun wäre meine Frage, wäre ich Rechnungsempfänger, nach welchem Verrechnungsschema wurde verrechnet. Wie hoch ist z.B. der Anteil der Raumgröße?

Bleiben wir sinngemäß mal beim Auto fahren. Bekanntlich gibt es Leute mit Kupplungsfuss. Dessen Auto braucht nicht nur alle 45000 KM ne neue Kupplung. Die verpulvern wahrscheinlich auch mehr Sprit, denn man kann -theoretisch- auch mit Vollgas fahren und die Geschwindigkeit mit der Kupplung regeln.

Setz das nun mal gedanklich auf eine Heizungsanlage oder Gebäude um. Taugt die Heizungsanlage und oder die Isolierung des Gebäudes nichts, oder nicht viel, wie wirkt sich das auf die Heizkostenabrechnung aus?

Gibt es einen Energiepass für euer Wohngebäude? Wenn nein, warum nicht?


HaTsen 
Beitragsersteller
 24.09.2014, 16:19

Hallo,

grundsätzlich möchte ich weder Gewinn noch Verlust gegenüber den anderen acht Parteien hierbei erzielen. Das impliziert, dass ich das bezahlen möchte was ich verbraucht habe.

Wenn wir über Spielraum reden, dann sind das hierbei wohl 100%? Wohl kaum. Die Anlage ist neu (2 Jahre alt) von Viesmann, genauso wie meine Heizkörper und die isolierte Leitungen hierzu. Zuvor habe ich ein Jahr mit Elektroheizungen (Ölradiatoren, 4x je 600 Watt von Einhell) geheizt, weil meine Nachtspeicher den Geist aufgaben. Kostenpunkt hierfür (Elektrokosten mit Heizung - Ehemalige Elektrokosten = Elektroheizungskosten) 1.400,-€ für ein Jahr.

Finde die Analogie zu den Autos nicht schlecht. Allerdings finde ich dort den Vergleichspunkt besser an der Tanksäule. Sie tanken 50L weil ja Ihr Auto einen 50L Tank hat für je einen Euro und der Tankwart möchte von Ihnen 100,-€ haben. Das ist treffender finde ich für mein Situation. :-)

Den ganzen Generalismus mal beiseite gelassen, wie komme ich von den Werten meiner Heizungen zu den Abrechnungswerten? Die Abrechnungsfirma hat dies (wohl) auch können, also wird es schon eine kleine Hilfestellung von jemanden aus der Branche oder einen Geschädigten mit Erfahrung geben?

Danke für Deine Ansichten realistir! Bitte um weitere Antworten.

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realistir  24.09.2014, 16:57
@HaTsen

ach Gott wiedermal Viessmann. Pass mal auf, beheize ein Haus mit 147 qm per Fussbodenheizung. Im Sinne von Nebenkostenabrechnung bzw wirtschaftlichkeit etc wusste ich jahrelang nicht viel, empfand Verbrauch als normal.

Bis im Dezember 2008 die Steuerung anfing zu spinnen. An einem Tag was es 24 Grad, an anderen nur 18. Viessmann angerufen, brauche Schaltplan der Reglerplatine. Rückt Viessmann nicht raus. Also reingeniering betrieben. Musste Heizung ausschalten zwecks Fehlersuche und beheben. Habe ausgeschaltet als im Haus 23 Grad waren und aus blieb die Anlage 48 Stunden, also 2 Tage. Denke dran Dezember, draussen sehr kalt.

Bevor ich einschalten konnte schaute ich aufs Thermometer. Zeigte 21 Grad an. Moment mal dachte ich, was ist das denn für eine miserable Heizung. Denn in zwei Tagen ohne Heizung war der Wärmeverlust nur 2 Grad, und normalerweise hätte dieses Viessmannding mehr als 18 mal pro Tag den Brenner eingeschaltet! Also 36 mal unnötig, völlig unnötig.

Fing an die Heizung genauer unter die Lupe zu nehmen, fand heraus, die Heizung fängt schon an zu heizen bei Aussen kleiner 20 Grad! Sie taktet viel zu schnell usw.

Fing sofort an, mir eine neue eigene Regelung zu bauen. Die fängt erst an zu heizen, wenn Aussen kleiner 13 Grad und hört auf, bei Größer 13 Aussen. Je näher die Regelung an die Soll-Innentemperatur kommt, um so länger werden die Brennerpausen.

Vorher war es keine Regelung, gab es keine Innentemperaturmessung. Von Viessmann gibts nur noch den Brenner und Kessel, Elektronik ist Eigenbau. Vorher verbrannte diese schlechte Viessmann über 2100 Liter Öl. Seit Umbau sind es nur noch 1400.

Wie hätte sich das auf eine Nebenkostenabrechnung ausgewirkt? Wozu muss eine Heizung bereits bei kleiner 20 Grad Aussen anfangen zu heizen? Und warum kann das nicht verändert werden? Warum gibt es nur Steigung und Parallelverschiebung der Heizkurve, sonst nichts?

Viessmann geht also davon aus, seine Heizung heizt garantiert sogar das schlechtest isolierte Haus warm genug. Somit heizt sie aber alles was besser isoliert ist viel schlechter im Sinne von unnötig teuer!

Ich habe meine Heizungsanlage kennengelernt und jetzt kann man das Heizung nennen. Vorher war es eher eine Geldverbrennungsanlage.

So, kennt jemand von Euch die Heizungsanlage in euerem Haus? Weiß jemand, wieviel Geld euere unnötig verbrennt, oder glaubt irgendwer das könne anhand der Nebenkostenabrechnung erkannt werden?

Allen Beteiligten ist es egal, bzw die können es nicht kontrollieren, die denken wie Viessmann, egal was es kostet, warm wird es dafür ist gesorgt.

Wie gut oder wie schlecht wäre nur mit viel mehr Aufwand zu ermitteln. Gemurkst in gewissem Sinne wird bei der Heizungsbranche seit Generationen. Seit kurzem wird die Branche per Energiekosteneinsparungsgesetz genötigt, manches besser zu machen. Aber wie so oft, nur ab Tag X und nur für Neubauten!

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HaTsen 
Beitragsersteller
 03.10.2014, 09:14
@realistir

Ach Mensch, kein Fachexperte nimmt sich der Sache an hier. MIt "good will" kommt man hier nicht weiter, das habe ich bemerkt, egal wie sehr analytisch wir veranlagt sind realisitir. Kennt ihr vielleicht einen GUTEN Überprüfdienst für die Heizungsabrechnung der nicht soviel wie eine Heizperiode kostet? Wo kann ich also gegen Geld das Ganze überprüfen lassen oder wie würdet ihr vorgehen?

Bitte um Antworten, hatte hier auf mehr Input gehofft...

Danke euch vorab für eure Mühe! Ciao, euer Hatsen

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