Heißt es "AN Weihnachten" oder "ZU Weihnachten"

Das Ergebnis basiert auf 5 Abstimmungen

Es ist beides korrekt! 40%
Es heißt ZU Ostern/Weihnachten! 20%
Es heißt AN Ostern/Weihnachten! 20%
Das ist regional unterschiedlich! 20%
Ich bin mir nicht sicher! 0%

7 Antworten

Das Wort Weihnachten kommt von althochdeutsch „ze den wihen nahten“, was soviel heißt wie: zu den geweihten (heiligen) Nächten.

Richtig im Hochdeutschen ist also „zu Weihnachten“.

„An Weihnachten“ ist eine Formulierung, die es zwar im Dialekt gibt (z. B. in Bayern), diese Formulierung ist aber nicht standardsprachlich.

Es heißt im Hochdeutschen übrigens auch richtig „zu Silvester“, „zu Ostern“, „zu Pfingsten“ usw.

Das einzige, wo auch „an“ richtig ist, ist bei „an Heiligabend“. Richtig wäre hier auch „am Heiligabend“ (so wie in „am Abend“) oder „zu Heiligabend“ (z. B. „Zu Heiligabend bekommen die Kinder Geschenke.“).

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

An Weihnachten gibt es nicht!

An und auch sind Präpositionen, aber alles andere als regionale Geschmacksache. Jedes Jahr vor Weihnachten liefern sich an-Verfechter und zu-Freunde Wortduelle: Heißt es nun an Weihnachten oder zu Weihnachten? Es ist ein Territorialstreit, der tobt, seit an-Verfechter die Feiertage gern auch in zu-Landen verbringen. Am besten lässt sich ihm mit Logik beikommen. Zu und an sind Präpositionen, also Verhältniswörter. Was haben sie so alles drauf? An gehört zu den neun Wechselpräpositionen, die auf wo? mit dem Dativ reagieren und auf wohin? mit dem Akkusativ: an, auf, hinter, in, neben, über, unter, vor, zwischen. Das Glöckchen zum Beispiel hängt am Weihnachtsbaum (wo?).Wir hängen das Glöckchen an den Weihnachtsbaum (wohin?).Gebrauchen wir diese Präpositionen in einem zeitlichen Bezug, reagieren sie ähnlich: Kurz vor dem Fest (Dativ) gibt es überall viel Gedränge. Heiligabend fällt dieses Jahr auf einen Dienstag (Akkusativ). Am benutzen wir vor Tageszeiten und Wochentagen: am Morgen, am Vormittag, am Mittag, am Nachmittag, am Abend (Ausnahme in der Nacht und in der Früh) und am Montag. Richtig ist daher: am Heiligabend. Weihnachten kommt vom Mittelhochdeutschen ze wihen nahten – in den heiligen Mittwinternächten. Heute steht der Begriff für einen Zeitraum sorgsam gepflegter Traditionen und froher Erwartung. Sprachlich haben wir es also mit Tagen (am Weihnachtstag), einem Abend (am Heiligabend) und insgesamt mit Nächten zu tun, für die ja die Präposition in reserviert ist. Aus dem Dilemma führt uns die universelle Präposition zu, da sie immer schön beim Dativ bleibt und bereits vor Ostern, Pfingsten, Jubiläum, Einschulung oder Hochzeit steht, ohne irgendjemandes Protest zu verursachen: zu Ostern, zu Pfingsten und damit auch zu Weihnachten. Zu meint die Zeit um das Ereignis oder den Anlass. Mit dieser sächsisch-norddeutsch-österreichischen Logik schlägt`s das süddeutsche an in die Flucht.

Quelle: Evelyn Badalian (Sprach-und promovierte Literaturwissenschaftlerin)

AgentKnalli hat es doch wunderbar erklärt. AN Weihnachten gefällt mir vor allem der Weihnachtsbaum. ZU Weihnachten ebenso wie ZU Ostern trifft sich die ganze Familie. Also bitte nur ZU - denn wie oben erklärt meint es die Zeit um das Ereignis oder den Anlass. In diesem Sinne frohes Fest allerseits!

Die Familie ist Weihnachten (Ostern) vereint. (So würde ich sagen) Bei uns in D ist zu Weihnachten üblich. Das "an" habe ich in Österreich schon häufig gehört.

Das ist regional unterschiedlich!

Ich selbst habe gelernt, dass es einen Bedeutungsunterschied gibt, es fällt mir aber gerade schwer, diesen verständlich zu formulieren. In etwa so: ZU Weihnachten bezeichnet mehr das Zweckgebundene oder das zeitliche Ziel. AN Weihnachten bezeichnet mehr den Zeitraum und hebt stärker das Feierliche hervor. In diversen Grammatiken wird aber nur noch "zu" erwähnt - und auch dieses ist freigestellt, wenn kein Artikel erforderlich ist. Also: Zu Weihnachten oder einfach Weihnachten. Zwiebelfischlein sieht es so: http://www.spiegel.de/kultur/zwiebelfisch/0,1518,308813,00.html