Heimat oder Fremde?
Was verbinden Sie mit dem Wort Heimat, was mit dem Wort Fremde?
2 Antworten
Das Wort "Fremde" gab es für mich eigentlich nie so recht. Dass es auf der Welt andere Länder, anderen Sprachen und Kulturen gab, wußte ich schon als Kind, aber das waren nur Sachen, die ich noch nicht kannte, nicht erlebt hatte, aber "Fremde" klingt mir da zu befremdlich.
Bei unserem ersten Umzug war ich 4, beim zweiten 10 Jahre alt. Mit 17 hab ich mein Elternhaus verlassen und meinen 19. Geburtstag in Chicago gefeiert.
Egal, wo ich war, ich hab mich überall zu Hause gefühlt.
Vielleicht kommt das daher, dass ich früh angefangen habe, englische Texte zu übersetzen, wie z.B. diesen:
https://www.youtube.com/watch?v=rrk0YouQbJA
Davon hab ich mich inspirieren lassen in meiner Lebenseinstellung.
Daher habe ich mich auch nie besonders als "Deutsche" identifiziert, weil die Erde in Länder aufzuteilen ein menschliches Konstrukt ist und das zählte für mich nicht. Also beschloss ich, dass die Erde meine Heimat ist.
Heute wohne ich in dem Dorf, wo schon meine Urgroßeltern lebten und wohne in dem Haus, das meine Großeltern gebaut haben, und laufe in dem Garten, wo schon die Kinderfüße meiner Mutter unterwegs waren. Das ist ein ganz bezauberndes Gefühl. Ich bin jetzt an dem Ort, wo meine Wurzeln sind, aber trotzdem bleibt die Erde meine Heimat.
Daher sind auch Menschen aus anderen Ländern keine "Fremden", sondern Mitmenschen aus anderen Teilen der Erde.
Gern geschehen! Hatte schon oft drüber nachgedacht. Ich fühle mch hauptsächlich in der Natur zu Hause, egal wo die ist 😂🌲
Vetrautheit, die aber auch oft langweilig sein kann. je nach Gegend, wo man lebt.
Fremde: unvertraut, kann beängstigend sein, aber auch spannend. Es hängt auch davon ab, ob man die Fremde im Urlaub aufsucht oder ob man die Heimat verlassen muss, weil man auf der Flucht ist.
Danke für so eine tolle Antwort!