Haussegen hängt schief?
Hallo,
ich bin recht neu hier und brauche euren Rat. Ich (18, mit Abi fertig) befinde mich mitten im Umzug und werde mit meiner Mutter und Schwester (jünger wie ich) in wenigen Wochen von Stuttgart nach Karlsruhe umziehen. Keine besonders große Strecke also.
Der Umzug ist für uns aber aktuell eine Katastrophe. Ich habe nämlich den Eindruck, dass vieles an mir hängenbleibt und ich unverhältnismässig viel machen muss. Ich musste z. B. die Kündigung an den Vermieter verfassen, hunderte Besichtigungstermine besuchen, beim Vertragsabschluss anwesend sein und alles andere organisieren. Meine Mutter kennt sich mit solchen Sachen leider überhaupt nicht aus, weiß mit Internet und Briefen nichts anzufangen und kann höchstens Sachen am telefon erledigen. Da aber aktuell vieles schriftlich gemacht werden muss, bleibt das an mir hängen. Es kommt immer wieder zum lauten Streit, da ich der Meinung bin, dass ich zu vieles machen muss. Meine Mutter redet sich damit heraus, dass sie Vollzeit arbeitet und deshalb kaum Zeit hätte. Ich entgegne, dass ich auch einen Teilzeitjob habe und nebenher viel im Haushalt (waschen, saugen, spülen etc.) machen muss (meine Mutter kommt ja zeitlich nie dazu). Für sie ist das kein Argument, ich hätte ja oft Frühschicht und somit den ganzen Mittag und Nachmittag Zeit.
Was meint ihr dazu? Übertreibe ich oder seht ihr das ähnlich?
2 Antworten
Ich verstehe den Stress unter dem du stehst und den Druck der Verpflichtungen, die auf deinen Schultern lasten, aber sieh es mal von der anderen Perspektive: Offensichtlich hast du Fähigkeiten, die sonst niemand in deiner Familie hat. Anscheinend wendet man sich an dich, weil du es am besten hin bekommst. Ein Mann wächst mit der Herausforderung und ist stolz darauf, wenn er gewissermaßen das Ruder der Familie in die Hand gedrückt bekommt.
Es mag sein, dass das jetzt zur falschen Zeit kommt und dass du noch ein wenig zu jung bist, um soviel Vertantwortung übertragen zu bekommen, aber das Leben fragt leider oft nicht nach, bevor es uns vor Herausforderungen stellt.
Die kannst du nun meistern oder aufgeben.
Also für mich wäre Aufgeben und Jammern keine Option. Ich würde die Herausforderung annehmen, würde sie meistern und mich hinterher von meiner Familie dafür feiern lassen.
Du übertreibst. Jetzt muss du nach der Schule mal arbeiten und nebenher noch andere Sachen erledigen. Das ist für die meisten Leute der Alltag ohne zu jammern und zu meckern. Wenn du Zeit hast hilf deiner Mutter. Frag dich mal was sie schon alles für dich getan hat.