Hat wer Erfahrung mit schwerem akuten tinnitus?

2 Antworten

Hallo J0hnnyDab,

der Tinnitus ist ein, wenn auch sehr unangenehmes, Symptom und keine Krankheit. Von daher brauchst Du keine Angst haben, dass Du irgendwann als quasi schwerbehindert rumlaufen wirst. Zumindest nicht wegen dem Tinnitus.

Wie Lilyfield schon geschrieben hat, hat ein Tinnitus immer eine Ursache. Oftmals Stress oder eine Kieferfehlstellung bzw. Zähneknirschen. Aber auch Rücken- bzw. Nackenverspannungen können zu Tinnitus führen. Darüber hinaus gibt es noch eine ganze Litarnei an anderen Ursachen.

Leider geben viele (HNO-) Ärzte cortisonhaltige oder andere Präparate, ohne dass diese eine Garantie zu Linderung beinhalten (das soll KEINE Kritik an diesen Behandlungsmethoden darstellen!). Da es hierbei auch keine ausreichenden Studien über einen Erfolg gibt, wird diese Behandlung (insbesondere Infusionsbehandlungen) von den gesetzlichen Krankenkassen auch nicht mehr übernommen. Am besten können Ärzte helfen, die ganzheitliche Ansätze verfolgen um die entsprechende Ursache zu finden und angehen zu können.

Wünschst Du Dir fachkompetente Hilfe, wendest Du Dich am besten an die deutsche Tinnitus-Liga (www.tinnitus-liga.de). Das ist ein Selbsthilfeverein, der in dieser Situation wirklich gut weiterhelfen kann. Die befassen sich tagtäglich mit dem Thema Tinnitus und haben auch eine Liste von Ärzten und auf Tinnitus spezialisierte Kliniken.

Ich wünsche Dir alles Gute und das der Tinnitus bald weniger beeinträchtigend wird.

Hast Du weitere Fragen dazu, kannst Du auch gerne ein Kommentar schreiben ;-)

Viele Grüße
TobiasTM

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

J0hnnyDab 
Beitragsersteller
 05.02.2021, 22:28

Alles klar vielen Dank! Ja momentan ist es wirklich hart, da es seit einer Woche so heftig ist, dass ich nur noch warte dass der Tag vorbei ist, da das Geräusch so zermürbend (zischen/rauschen im kopf) ist, dass ich nur noch irgendwie mit starker Ablenkung durchhalte und manchmal sogar das Gesicht verziehen muss. Glaubst du es ist realistisch, dass man sich selbst daran gewöhnt und ich mit meinem Studium weitermachen könnte? Oder evtl. etwas neues suchen wobei ich da auch noch nicht wüsste was...

0
TobiasTM  06.02.2021, 00:33
@J0hnnyDab

Grundsätzlich ist es möglich zu lernen mit einem Tinnitus zu leben. Ihn als festen Bestandteil des Lebens wahrzunehmen und dann auch Dein Studium weiter zu führen. Das geht allerdings nicht von jetzt auf gleich (oder zwölf bis Mittag).

Wenn der Tinnitus so stark ausgeprägt ist wie Du es beschreibst, spricht man von einem Grad 3 (dauerhafte Beeinträchtigung im privaten und beruflichen Bereich), eventuell sogar schon Grad 4 (völlige Dekompensation im privaten Bereich und nicht mehr arbeitsfähig).

In diesem Fall kann Dein HNO-Arzt eigentlich nur noch eine Überweisung in eine auf Tinnitus spezialisierte Klinik ausstellen. Hier triffst Du auf Spezialisten-Teams, bestehend aus HNO-Ärzten, Audiotherapeuten, Psychologen, und und und... In diesen Kliniken geht man der Ursache auf den Grund und Du lernst intensiv mit dem Tinnitus zurecht zu kommen.

Auch an dieser Stelle kommt natürlich der Hinweis auf die Tinnitus-Liga, da es in diesem Verein eine Liste mit geeigneten Tinnitus-Kliniken gibt. Ansonsten kannst Du auch nach Tinnitus-Kliniken bei Google suchen. Hier gibt es allerdings eine Menge Antworten, die zwar gut aussehen, hinter denen jedoch keine qualitativ hochwertige Klinik steckt.

Versuch diesen Weg zu gehen - und dann solltest Du Dein Studium auch wieder aufnehmen können ;-)

Dafür wünsche ich Dir alles Gute.

0
J0hnnyDab 
Beitragsersteller
 06.02.2021, 11:36
@TobiasTM

Das klingt doch schon mal vielversprechend ... ich danke dir für deine langen Antworten :) hast du denn auch tinnitus und wenn ja wie geht es dir dabei? Finde es immer wieder interessant erfahrungen zu lesen und danke für deinen Tipp mit der tinnitusliga da werde ich mich die nächsten Tage gleich mal anmelden.

1
TobiasTM  06.02.2021, 12:47
@J0hnnyDab

Ich selber habe (glücklicher Weise) nur ganz selten, und dann auch nur für eine kurze Zeit, dann aber sehr starken Tinnitus. Das ist dann das "klassische" Piepsen im Ohr, begleitet von einem Mini-Hörsturz, der jedoch ebenfalls wieder weg geht. Bei mir weiß ich allerdings, dass es an zu wenig Schlaf liegt.

Meine Erfahrungen bzw. mein Wissen beruhen auf meinem Beruf als Hörgeräteakustikermeister mit der Zusatzqualifikation des Audiotherapeuten. Dazu war ich für einige Zeit Vorsitzender des Bund deutschsprachiger Audiotherapeuten (www.bdat.de) und habe mich in dieser Zeit mit einigen Spezialisten intensiv austauschen können.

1

Hatte auch mal Tinitus.
Bei mir war es so, dass ich morgens aufgewacht bin, und hatte das Gefühl, ich hätte Wasser im Ohr. Gleichgewichtsstörungen hatte ich auch.
Das hochfrequente Pfeifen stellte sich erst nach einigen Stunden ein, was mich mich sofort zu meinem HNO-Arzt getrieben hat.
Cortison habe ich nicht bekommen, aber ich musste 5 Wochen täglich zur Infusion. Keine Ahnung was das war - mein HNO-Arzt hat mir nur gesagt, es ist etwas , dass die Durchblutung des Innenohrs fördert. Es kann helfen, es ist aber nicht gesichert, dass es das tut.
Nach drei Tagen Infusion hat sich das hochfrequente Pfeifen in ein Rauschen verändert. Nicht wirklich besser. Es hat mich genervt.

Letztenendes bin ich ihn losgeworden. Habe alle Stressfaktoren in meinem Leben realisiert und so gut es ging ausgeschaltet.

Vll. ist Dein Tinitus ja auch auf eine Stresssituation zurückzuführen?

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – ... und lese sehr viel darüber

J0hnnyDab 
Beitragsersteller
 01.02.2021, 20:25

Hi habe eigentlich kaum Stress zur Zeit außer dieses pfeiffen ;P ist ja dann relativ ähnlich wie bei mir, wann war er bei dir weg? :)

0
Lilyfield  01.02.2021, 20:28
@J0hnnyDab

In der dritten Woche.

Bist Du Dir sicher, dass Du keinen Stress hattest/hast? Manchmal merket man das gar nicht.

0
J0hnnyDab 
Beitragsersteller
 01.02.2021, 22:21
@Lilyfield

Naja Prüfungen, aber die nehm ich auf die leichte Schulter

1
Lilyfield  03.02.2021, 20:11
@J0hnnyDab

Das hört sich ja schon positiv an. Weisst Du, ob Du nachts mit den Zähnen knirschst?

0
J0hnnyDab 
Beitragsersteller
 04.02.2021, 21:11
@Lilyfield

Bin mir eigentlich sicher dass es nicht so ist, aber falls es in 3 Wochen nicht weg ist kommt trotzdem die zahnschiene

0
Lilyfield  05.02.2021, 20:05
@J0hnnyDab

Vll. kannst Du Dir die sparen...
Schau mal hier: https://www.liebscher-bracht.com/schmerzlexikon/bruxismus-zaehneknirschen/uebungen/

Ich bin mit liebscher-bracht innerhalb von drei Tagen meine Schulterschmerzen, die mich über Jahre gequält haben los geworden. Was die beiden an Übungen empfehlen hilft und ist auf alle Fälle einen Versuch wert.

Und diesen Link hier: https://www.liebscher-bracht.com/schmerzlexikon/tinnitus/?itm_medium=button&itm_source=lexikon-unterseite&itm_campaign=dach.traf.schmerzlexikon-tinnitus&itm_content=schmerzlexikon-zaehneknirschen-uebungen&itm_term=weiterfuehrende-artikel

...lege ich Dir ebenfalls ans Herz - lies ihn einfach mal durch und entscheide selbst ;-)

LG

Lilyfield

0