Hat Ricarda Lang den Friedrich Merz in die Schranken gewiesen?

8 Antworten

Frau Lang und Herr Merz sind nicht auf gleicher Augenhöhe, mit anderen Worten, was Lang so tagtäglich plappert, ist irrelevant.

Seine Position hat Merz innerhalb seiner Partei zu begründen und zu verteidigen. Der Lang ist er keine Rechenschaft schuldig.

Kommt darauf an, wo Frau Lang ihre Schranken beabsichtigt, zu legen.

Eine Nachfrage seiner Aussage ist aber völlig in Ordnung.

Allerdings müssen das die Landräte ausbaden.

Immerhin hat Merz mittlerweile zurückgerudert...

Merz kommt so und so nicht in die Verlegenheit, mit einem AfD-Landrat zusammenarbeiten zu müssen. Insofern betrifft seine Aussage nicht ihn, sondern seine Partei. Sie ist daher alles andere als heuchlerisch. Er hat sich ja dazu bekannt, dass betroffene CDU-Mitglieder dem mit Landrat zusammenarbeiten müssten.

Wenn das heißt, dass sie Maßnahme, die er plant, je nach Inhalt billigen, kritisieren und gegebenenfalls Gegenvorschläge machen, entspricht das ganz demokratischen Gepflogenheiten. Deshalb wäre es heuchlerisch, wenn andere das kritisieren.

Es wäre etwas ganz anderes, wenn die CDU-Fraktion mit der AfD eine Koalition einginge und dann mit ihr gegen die Opposition arbeitete. Dann wäre ein "Wir können ja nicht anders" sehr heuchlerisch.

Wenn Merz seine Äußerung erklärt hätte, wäre es sinnvoller gewesen, als sie zurückzuziehen. Aber inzwischen ist es üblich geworden, auf andere einzuschlagen, ohne Erklärungen zu beachten, und deshalb tut er lieber so, als hätte er nicht ernst gemeint, was er sagte. Das ist Heuchelei aus Angst vor dem Shitstorm.

Es war etwas ganz anderes, als Gauland seine Äußerung  „Hitler und die Nazis sind nur ein Vogelschiss in über 1000 Jahren erfolgreicher deutscher Geschichte“ damit zu rechtfertigen versuchte, dass er sagte:  „Nur wer sich zur Geschichte bekennt, hat die Kraft, die Zukunft zu gestalten. Ja, wir bekennen uns zur Verantwortung für die zwölf Jahre.“ - Wer den Holocaust als "Vogelschiss" bezeichnet, beweist damit, dass er die Verantwortung nicht wahrnimmt. Das wäre, als würde er sagen: "Ich übernehme die Verantwortung für den Mord, aber der war ja nur ein Vogelschiss."

Deswegen: Mit einem Landrat gemeinsam an kommunalpolitischen Projekten zu arbeiten, ist etwas ganz anderes als eine Koalition mit einer Partei einzugehen, deren führende Vertreter den Holocaust als eine belanglose Kleinigkeit abzutun versuchen.

Lass mal die Lang da aus dem Spiel.

Die entscheidende (?) Kritik kam wohl eher aus den eigenen Reihen.

Auch Soeder (CSU) hat sich lautstark dagegen ausgesprochen.