Hat meine Chefin ihre Fürsorgepflicht verletzt?
Liebe Community,
ich hatte am zweiten Weihnachtstag einen Arbeitsunfall.
Ich arbeite als Betreuungskraft für den sozialen Dienst in einem Altenheim. Es gab eine Feier für die Bewohner und irgendwie waren alle Mitarbeiter unserer Dienststelle gestresst, vor allem unsere Chefin.
Wir wollten zu dritt mit dem Aufzug nach oben fahren. Meine Chefin und eine Kollegin gingen vor mir in den Aufzug. Als ich auch noch reinwollte, schloss sich in dem Moment die Tür und knallte mir gegen die Schulter und die Hüfte. Ich war geschockt von dem unerwarteten Schmerz, verzog das Gesicht und rieb mir über die schmerzende Schulter. Meine Chefin guckte ganz verständnislos und die Kollegin fragte mich, ob ich denn nicht mitbekommen habe, dass sich die Tür schloss. Ganz offensichtlich hatte ich es nicht mitbekommen!
Ich riss mich bis Dienstende zusammen. Niemand fragte, ob ich mir sehr wehgetan habe. Einmal fiel mir allerdings auf, dass mir die Chefin einen giftigen Blick zuwarf.
Am Samstag traf ich auf einige Kolleginnen, die an dem Weihnachtstag nicht im Dienst gewesen waren. Mein Unfall hatte die Runde gemacht, denn jeder wollte wissen, ob es mir besser geht. Ich vermute mal, dass getratscht worden ist, nach dem Motto: Wie kann man so blöd sein?
Ich habe Prellungen davongetragen und vor allem an der Schulter habe ich immer noch einen dicken Bluterguss.
Eine Kollegin wies mich Samstag darauf hin, dass ich einen Fehler gemacht habe. Ich hätte zu einem Durchgangsarzt gemusst, der mir die Verletzungen bescheinigt hätte. Das hätte mir auch die Chefin direkt sagen müssen, vor allem, da sie ja Zeugin gewesen ist.
Daher meine Frage:
Hat meine Chefin ihre Fürsorgepflicht verletzt? Anscheinend war es ihr egal?
Liebe Grüße
2 Antworten
Ich denke mal das Problem ist nicht deine Chefin, sondern die Technik des Fahrstuhls!
Ja, die Technik des Fahrstuhls ist auch absolut nicht in Ordnung. Jedem ist das bekannt, aber niemand unternimmt etwas. Manche Bewohner, gerade die im Rollstuhl, wurden schon von der Tür eingeklemmt.
Ich frage mich, wie alt denn der Fahrstuhl in deiner Einrichtung ist? In der Regel sind die Türen so "programmiert" dass diese stoppen, wenn ein Widerstand an der Tür besteht.
Auch kann ich mir nicht vorstellen, dass die türen mit so viel Schwung zu gehen dass es zu solchen Verletzungen kommt.
Wie dem auch sei. Es haben zwar Kollegen und auch die Vorgesetzte gesehen, dass dich die Fahrstuhltür getroffen hat. Nachdem du allerdings nichts (mehr) dazu geäußert hast und auch nicht zum Arzt bist konnte man davon ausgehen, dass dir nichts weiter passiert ist.
Wenn im Kollegium getratscht wird, dass du aus Unachtsamkeit gegen eine Fahrstuhltür rennst, hat das mit deinen Verletzungen nichts zu tun.
Deine Vorgesetzte ist auch nicht in der Pflicht dich nach deinem Befinden zu fragen wenn du es selbst noch nicht mal nötig hattest, sie weiters bzw den Tag über zu informieren, dass es schlimmer war, als es um Fahrstuhl den Anschein machte.