Hat jemand Erfahrung mit einem Kimmkiel?
Moin moin,
ich bin auf der Suche nach einem Segelboot und bin recht angetan was die Kimmkiel-Konstruktion betrifft. Ganz besonders interessant finde ich die Möglichkeit bei Niedrigwasser das Schiff einfach "stranden" lassen zu können. Gibt es besondere Nachteile, die einen Kimmkiel ausmachen? Was für Erfahrungen habt ihr mit dieser Art Konstruktion gemacht?
5 Antworten
Kimmkieler sind in der Regel deutlich langsamer, träger und laufen weniger Höhe.
Kimmkieler sind nicht alle in der Lage trocken zu fallen, viele sind nicht ausgewogen genug oder haben zu kurze Kiele. Einfach "stranden" isnich. Das geht nur bei wenig Wind und Welle und natürlich entsprechendem Grund. Von Sperrgebieten ganz zu schweigen.
die einzige Möglichkeit den Vorteil dieses Bootes zu nutzen ist eh nur die Nordsee. Um aber in der Nordsee im Wattenmeer zu schippern stehen noch sehr viele Lernstunden an.
Wenn sich Dein Segelrevier nicht auf die Nordsee beschränkt, kein Kimmkieler!
Auch wenn Du kein Renn-Segler bist, es wird schnell langweilig wenn so ziemlich alles an Dir vorbeifährt.
mit freundlichen Grüßen und immer eine handbreit Wasser unterm Kiel (oder Kiele)
Besitzer von Booten mit Kimmkiel oder Hubkiel (http://www.freydis.de/wordpress/?page_id=145) sind von den Möglichkeiten sehr angetan.
Neue Bilder vom Trockenmfallen der Freydis: http://www.freydis.de/wordpress/ (unten in der Seite)
Alternative zum Kimmkieler: Kielschwert. z.B. Neptun22. Das Schwert kommt bei Grundberührung hoch und man hat nur noch ca. 50 cm Tiefgang. Beim Trockenfallen liegt das Boot allerdings im Vergleich zum Kimmkieler, der grade steht, etwas schräg. Damit kann man aber gut leben. Der Hubkiel geht nicht von alleine hoch, man muss ihn hochziehen. Also mein Favorit fürs Wattenmeer (segele da seit über 30 Jahren) Kielschwert. Gebe gerne weitere Informationen zum Segeln im Wattenmeer.
Das aufrechte Trockenfallen ist sicher ein Vorteil, aber ansonsten gibt es Nachteile.
Der Widerstand im Wasser ist grösser als bei anderen Kielkonstruktionen und falls Du mal aufläufst, dann hast Du grosse Probleme, dort wieder wegzukommen, da das natürlich mit Krängen, wie bei anderen Booten, nicht klappen kann.
Es ist also ein Kompromiss und Du musst selbst entscheiden, ob Du die Nachteile in Kauf nehmen willst.
Die haben meist wenig Tiefgang und stehen gut beim Trockenfallen. Aber es kann auch ein Nachteil sein, dass man die nicht schrag legen kann. Ich habe mal einen gesehen vor Norderney im Watt trockengefallen bei Springniedrigwasser - da kamm da lange Zeit gar nicht mehr weg.,
Ich würde da besser einen Hubkieler nehmen fürs Watt.
Lesestoff zu Dories mit Twinkeel: http://www.amazon.com/Building-Badger-Benford-Sailing-Designs/dp/1888671289
und Annie Hill: Voyaging On A Small Income, 2nd Edition bzw. Mit kleinem Geld auf große Fahrt