Hat jemand eine allumfassende Definition von Philosophie?
4 Antworten
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Ein Philosoph ist eine Person, die den "W-Fragen" und vor allem den "Warum-Fragen" auf den Grund gehen. Warum leben wir? Warum träumen wir? Warum existiert Zeit? Was ist Zeit? Ist die Zeit unendlich? Was ist der Sinn des Lebens?
Philosophen beschäftigen sich aber auch mit der Metaphysik und der Frage: "Gibt es einen Gott? Gibt es eine unsterbliche Seele? Gibt es ein Leben nach dem Tod? Haben wir schon einmal gelebt?
Auch mit der Anthropologie beschäftigen sie sich und mit der Frage: Was ist der Mensch? Wer ist der Mensch?
Und mit der Erkenntnistheorie beschäftigen sie sich auch und dazu gehört die Frage: Was weiß ich? Was kann ich wissen? Was kann ich nicht wissen?
Demnach beschäftigt sich die Philosophie mit den "W-Fragen"/"Warum-Fragen", der Metaphysik, Anthropologie und der Erkenntnistheorie.
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Wäre möglich. Kling ja auch philosophisch. "Wenn das ist, dann wird das passieren und wenn das passiert ist, dann haben wir folgendes Problem/folgende Lösung."
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Was Metaphysik und Anthropologie anbelangt hast du vollkommen recht, nur vergisst du in deiner Definition die Ethik und die Dialektik.
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Da hast du recht. Immerhin haben wir im Philosophieunterricht auch die Ethik durchgenommen.
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Philosphie ist das Denken zu hinterfragen
Es gehören Ethik, sowie gesellschaftliche Konflikte zu diskutieren, aktuelle Themen auf moralisches und logisches Handeln zu untersuchen und das Handeln und Denken der Menschen zu hinterfragen
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Deine Aussage ist gut aber bezieht sich nur auf die Ethik und die Soziologie. Zur Philosophie gehören aber auch noch andere Disziplinen, wie die Metaphysik.
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Hi, sowohl die Philosophie, als auch alle Anderen Begrifflichkeiten lassen sich schlecht "Allumfassend" beschreiben... Alles hat einen gewissen Schwerpunkt und spezifitionen...
Philosophie ist grundsätzlich "die Betrachtung im Für und Wieder einzelner Themen" durch ein Individuum oder dem Kollektiv... In welcher Herangehensweise diese betrieben wird ist individuell und wird aufgrund einer Gruppendynamik, einer spezifischen Fragestellung /Moderation/Publikumsbegleitung beeinflusst und kann daher jederzeit den Raum bzw die Blickrichtung des zu behandelnden Themas drastisch verändern (stell es dir vor wie ein Labyrinth mit mehreren Ausgängen und einer Unzahl von Wegen)
Falls ich dich nicht damit verwirrt habe, hoffe ich, dir damit etwas helfen zu können, alles Gute 🍀🍀🍀
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Eine interessante Aussage, allerdings lässt sie sich nur auf die Disziplin der Dialektik anwenden und definiert damit das Philosophieren als Tätigkeit, jedoch nicht die Philosophie als Wissenschaft. Deine Aussage trifft die Dialektik als Disziplin sehr gut aber sie lässt Disziplinen wie Metaphysik und Ethik außen vor.
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Unter Philosophie versteht man zweierlei:
- Philosophisches Denken: Es besteht im bewussten oder unbewussten Befragen des Urgrunds unserer Psyche mit dem Ergebnis, dort persönliche Überzeugung zu finden, an die wir fest glauben auch ohne sie beweisen zu können.
- Das Erwägen, Erklären und Verwalten philosophischer Ergebnisse in dem Sinne, wie es von Hochschullehrern für Philosophie erwartet wird. Man muss dazu nicht selbst Philosoph sein, und so mancher Hochschullehrer für Philosophie ist es auch tatsächlich nicht, selbst wenn er selbst anderes glaubt [ Markus Gabriel scheint mir das Paradebeispiel hierfür zu sein. ]
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Naja, dass erste ist eigentlich eine Form der Spiritualität und hat nicht viel mit Philosophie zu tun, da man in der Philosophie nach Erkenntnis sucht und nicht nach Glauben. In der Philosophie muss jede Erkenntnis durch Dialektik, Empirie oder Evidenz bewiesen werden, um als allumfassender Grundsatz zu gelten. Schon Platon schrieb, dass es in der Philosophie nur Wissen (Erkenntnis) und Meinung (Theorie) gibt, da ist kein Platz für das Glauben, da in der Philosophie nur jenes als Wahrheit anerkannt wird, was bewiesen wurde.
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Falsch, denn: Sofern philosophische Standpunkte wissenschaftlich nicht beweisbar sind, können sie ja gar nichts anderes als Meinung (bestenfalls feste Überzeugung) sein.
Sofern man Aussagen beweisen kann, sind sie schon Wissenschaft (also nicht mehr Philosophie).
Du solltest lesen, wie Karl Jaspers die Natur philosophischen Denkens beschrieben hat. Solches Denken beginnt schon im Kindesalter. Jaspers war der bisher vielleicht einzige Metaphilosoph.
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Die Philosophie ist eine Wissenschaft, sie ist auch der Ursprung fast aller Wissenschaft und die Wissenschaft, in die sich alle Wissenschaften vereinen lassen. In der Philosophie gibt es nicht nur die naturwissenschaftliche Beweisführung, welche auf Empirie und Evidenz basiert, sondern auch die geisteswissenschaftliche Beweisführung, welche als Dialektik bezeichnet wird.
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Zum wahren Wesen philosophischen Denkens gehört, dass es auch noch hinter unserem Erkenntnishorizont nach Wahrheit sucht. Wissenschaft darf das nicht — jedenfalls dann nicht, wenn sie für sich in Anspruch nimmt, nur logisch begründete Schlüsse zu ziehen. Eben diesem Anspruch gerecht zu werden macht sie ja erst zu Wissenschaft.
Philosophie nutzt Dialektik, ist aber nicht Dialektik.
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Philosophie als Wissenschaft ist das Erwägen, Erklären und Verwalten philosophischer Ergebnisse nach wissenschaftlich anerkannten Qualitätsmaßstäben.
Philosophie als Denken besonderer Qualität ist das Suchen von Überzeugung im Urgrund unserer Psyche (sofern sich solche Standpunkte nicht beweisen lassen).
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Zu sagen
[Es] kann auch ein Grundsatz als bewiesen gelten, welcher nicht naturwissenschaftlich geprüft werden kann.
ist grober Missbrauch der Begriffe "beweisen" und "Beweis". Jedem, der auch nur ein klein bisschen was von mathematischer Logik versteht, sträuben sich hierbei die Haare. Man sollte "logisch gut verargumentiert" nicht verwechseln mit "wurde bewiesen".
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Da kann ich dir leider nicht beipflichten, denn alle Wissenschaften dürfen über den Horizont der Erkenntnis hinaus gehen, in dem sie sich Theorien bedienen. Der Philosophie ist in diesem Gebiet allerdings mehr Spielraum gegeben, als den reinen Naturwissenschaften, da sie auch eine Geisteswissenschaft ist und sich auch der Dialektik bedienen kann, worauf die reinen Naturwissenschaften verzichten müssen. Aber sowol für die Philosophie, als auch für die Naturwissenschaften gilt, dass sie über den Erkenntnishorizont hinaus keine Erkenntnisse mutmaßen können, sondern nur Theorien aufstellen dürfen. Glauben ist nichts anderes, als angenommenes Wissen und dies gibt es in der Philosophie nicht, es gibt nur Wissen und Meinung.
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Natürlich darf jede Wissenschaft Theorien aufstellen. Sie darf aber nicht behaupten, solche Theorien als wahr erkannt zu haben, solange sie nicht bewiesen wurden. Sie muss ehrlich bleiben und darauf hinweisen, dass man zwar viele Argumente für die Gültigkeit dieser oder jener Theorie fand, aber eben keinen Beweis.
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Aber auch Mathematik, ist keine reine Naturwissenschaft, ebenso wie die Philosophie und in der Mathematik lassen sich Grundsätze auch rein intellektuell, auf Grundlage der Logik beweisen beweisen. Außerdem behaupte ich nicht, dass eine gute logische Argumentation immer mit einem Beweis gleichgesetzt werden kann, in den meisten Fällen ist eine logische Argumentation nichts anderes als eine Theorie.
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Der Aussage
in den meisten Fällen ist eine logische Argumentation nichts anderes als eine Theorie.
stimme ich zu. Dann sollte man aber auch nicht von "kann als bewiesen gelten" sprechen, sondern von "wird durch viele gute Argumente gestützt bzw. plausibel gemacht".
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Mathematik ist beides:
einerseits Naturwissenschaft (insofern als ihr Hauptgegenstand das Entdecken mathematischer Wahrheiten ist: sie sind Naturgesetz)
andererseits Ingenieurwissenschaft (insofern als ihr zweites Ziel ständige Verbesserung mathematischer Methodik ist, z.B. das Erarbeiten pfiffiger Algorithmen für numerische Mathematik).
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Ja, aber es gibt Ausnahmefälle, in denen eine Premisse durch die Logik bewiesen werden kann, so wie in der Mathematik. Die Mathematik ist teils eine Geisteswissenschaft, da sie sich nicht auf empirische Beweisführung beschränkt, sondern sich auch der Logik als Beweisführung bedient. Sie ist keine Ingenieurwissenschaft. Es gibt sowohl logische Beweise, als auch empirische Beweise in der Philosophie, da logische Beweise in Geisteswissenschaften anerkannt werden. So gibt es in der Philosophie sowohl die Deduktion, als auch die Induktion als logische Beweisführung.
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