Hat Buddha Recht, dass das Leben Leiden ist?
Das Ergebnis basiert auf 8 Abstimmungen
7 Antworten
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Wenn man seinen Darlegungen folgt (nämlich der zwangsläufigen Erfahrung von Krankheit, Unglück und Schmerz), dann muss man ihm Recht geben.
Das schließt aber nicht aus, dass wir auch Freude und andere positive Gefühle empfinden können.
Buddhas Anliegen war das endgültige Überwinden dieses Kreislaufes von (leidvollem) Leben, Tod und erneutem Leben durch Wiedergeburt.
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Ich bin Soto-Zen-Buddhist und ich teile die Einschätzung, dass das Leben leidvoll bzw. unbefriedigend ist. Allerdings ist das keineswegs eine fatalistische Aussage.
Man muss den Kontext hierzu sehen:
Wir wünschen uns ständig die Erfüllung positiver Erwartungen (Gier) und versuchen, negative Erfahrungen zu vermeiden. Da uns Menschen dies nicht gelingt und wir diese Anhaftungen nicht erkennen (Unwissenheit), werden wir häufig aggressiv (Wut) empfinden wir das Daseins als leidvoll oder unbefriedigend.
Dass sind die drei Geistesgifte: Hass, Gier, Unwissenheit (mula)
Es geht also nicht darum, dass unsere äußeren Umstände dauerhaft schlecht sind - wie dies negativ gesinnte oder depressive Menschen wahrnehmen, sondern dass Leiden liegt darin, dass wir Bedürfnisse zu befriedigen versuchen, die sich nicht dauerhaft stillen lassen, so dass wir dauerhaften Durst haben.
Dieser Durst (Tanha) nach Angenehmen und der Vermeidung des Unangenehmen ist die eigentliche Ursache des Leidens (dukkha)
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Nicht nur Buddha war der Meinung, auch ein gewisser Herr Nietzsche. "Im Leiden einen Sinn finden" beschreibt es manchmal doch sehr gut. ;)
Am Ende fährt man am besten, wenn man sich über die Sinnlosigkeit des Daseins nicht zu viele Gedanken macht, das deprimiert nur. Größtenteils ist es schließlich Ansichtssache: Ich kann Trübsal blasen oder ich kann versuchen, das Beste aus den schönen Momenten zu machen.
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Nein. Aber es gibt nunmal Licht- und Schattenseiten des Lebens. Nichts funktioniert ohne das Gegenteil. Wir würden die guten Seiten des Lebens auch nicht genügend wertschätzen, wenn es die schlechten Seiten nicht gäbe.
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Ich bin nicht religiös, aber weiß, dass im Leben eine Balance gibt! Die meisten Menschen sind sich dieser Balance nicht bewusst oder sie ist ihnen nicht wichtig! Ein ziemliches ungewöhnliches Beispiel ist die Sendung: Mein Leben mit 300 Kg (Kilo)! Die Menschen haben kaum Ahnung von gesunder Ernährung und oder haben eine andere Erkrankung, wegen der sie erst sehr spät aufhören zu essen!