Handelt es sich hierbei um Homologie oder Analogie?

2 Antworten

Hey, Hier eine kurze Definition der beiden Begriffe:

HOMOLOGIE

1. Kriterium der Lage (Organe sind dann homolog, wenn sie die selbe Lage einnehmen; z.B. der Aufbau des Herzens ist bei fast allen Säugetieren identisch)  

2. Kriterium der spezifischen Qualität (Organe sind auch dann homolog, wenn sie sich in vielen komplexe Einzelmerkmalen gleichen)  

3. Kriterium der Kontinuität (Organe sind homolog, wenn sich deren Entwicklung durch die Verknüpfung von Zwischenformen erklären lässt) 

ANALOGIE

Trotz ihrer Ähnlichkeiten haben sich die Flügel von Flugsaurier, Fledertieren und Vögeln unabhängig voneinander entwickelt und stellen somit ein analoges Organ dar.  

Analoge Organe sind Organe die zwar die selbe Funktion haben, ihren Ursprung jedoch nicht in einem gemeinsamen Vorfahren, sondern durch ähnlichen Umweltbedingungen, die zu einer ähnlichen Entwicklung führten. Analogien lassen demnach auch keine Rückschlüsse auf etwaige Verwandschaftsbeziehungen zu. Es wird angenommen, dass ähnliche ökologische Nischen mit ähnlichem Selektionsdruck zu der Ausbildung von analogen Organen bei unterschiedlichen Arten führen. 

Schau dir jetzt nochmal deine Bilder an, und versuche es selbst herauszubekommen.

LG

Jasmin

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

2001Jasmin  27.10.2018, 14:33

Die Organe liegen zwar nicht am gleichen Ort, haben aber eine ähnliche Funktion. daran erkennt Mans.

2001Jasmin  27.10.2018, 14:27

Meiner Meinung nach gehören das 1 und die 5 zur Homologie.

1) entspricht dem Kriterium der Kontinuität,

5)dem kriterium der Lage

LG

bitteh 
Beitragsersteller
 27.10.2018, 14:29
@2001Jasmin

Aber woran erkennst du den bei Nummer 1. das Kriterium der Kontinuität?? :/

bitteh 
Beitragsersteller
 27.10.2018, 14:23

Ich kenne die Definitionen schon In und Auswendig, darum ging es mir nicht! Es geht mir darum dass ich trotzallem immer noch nicht erkennen kann, ob nummer 1 und 5 homolog oder analog sind und dass mir deshalb jemand das erklären könnte.

nummer 2,3 und 4 konnte ich zum Beispiel ganz klar und deutlich erkennen!!

Dass du die anderen drei Teilaufgaben richtig beantwortet hast, zeigt doch eigentlich, dass du das Prinzip verstanden hast. Die Aufgaben für die Schule sind so gestellt, dass du stur die Homologiekriterien abklopfen musst. Bei den Teilaufgaben 1 und 5 kommt man damit zum Ergebnis, dass es sich um Analogien handelt.

Zur Aufgabe 1: Die Lage der menschlichen Lunge und des Tracheensystems der Biene ist offensichtlich nicht die gleiche. Während der menschliche Atemtrakt vom Verdauungstrakt abzweigt, liegen die Atemöffnungen der Biene in ihrem Hinterleib und haben keine Verbindung zu anderen Organsystemen.

Der Aufbau unterscheidet sich ebenfalls, was du schon daran erkennst, dass bei der Biene nicht die gleiche Gliederung in Abschnitte vorliegt. Während in der Lunge das Blut mit Sauerstoff angereichert wird, das dann in jeden Winkel des Körpers fließt, ist das Tracheensystem so verzweigt, dass es direkt jedes Organ erreicht. Unter dem Mikroskop könnte man noch weitere Unterschiede erkennen, etwa die Auskleidung der Tracheen mit Chitin.

Was dich hier möglicherweise verwirrt, ist, dass beide Atmungssysteme in gleicher Weise in immer kleinere Äste aufgezweigt sind. Dadurch wird eine größere Oberfläche erreicht, an der Gase ausgetauscht werden können. Oberflächenvergrößerung durch Verzweigung und Faltung ist aber ein universales Prinzip in der Biologie (man findet es z.B. auch in unserem Darm, Gehirn und Blutkreislauf) und kein Hinweis auf enge Verwandtschaft.

Zur Aufgabe 5: Die Lage ist auch hier verschieden. Insekten besitzen drei Beinpaare an ihren drei Thoraxsegmenten. Eine entsprechende klare Körpergliederung gibt es bei Menschen gar nicht, außerdem ist die Zahl der Extremitäten eine andere.

Beim Aufbau wird durch die Bezeichnungen extra hervorgehoben, dass das menschliche Skelett im Inneren des Körpers liegt, während das Insektenskelett die Außenhülle des Körpers bildet. Die Gliederung der Beine zeigt ein paar Ähnlichkeiten, weshalb auch die Bezeichnungen der Beinglieder der Insekten denen beim Menschen nachempfunden sind. Der Schenkelring (Trochanter) und der mehrgliedrige Fuß sind aber eindeutig Strukturen, die keine Entsprechung beim Menschen finden.

Das Kriterium der Stetigkeit kann man bei allen Teilaufgaben nicht überprüfen, da entsprechendes Material fehlt. Würde es Übergangsformen geben, müssten sie aber fairerweise auch in den Aufgaben abgebildet sein, deshalb darfst du davon ausgehen, dass es keine gibt und damit auch das dritte Homologiekriterium bei beiden Aufgaben verneint werden muss.