Habt ihr schon einmal erlebt, dass ein Mitarbeiter oder Vorgesetzter degradiert statt befördert wurde?
Laut dem Peter-Prinzip steigt ein Mitarbeiter solange in der Hierarchie eines Unternehmens oder einer Behörde auf, bis derjenige seine persönliche Inkompetenz erreicht. Dazu kommt es manchmal vor, dass Leute trotz ihrer Inkompetenz in der jetzigen Stelle sogar noch weiter in der Hierachie aufsteigen. Die logische Schlussfolgerung wäre doch: Wenn ein Mensch in einer Hierachie auf einer bestimmten Position inkompetent ist, sollte er doch statt nach oben aufzusteigen wieder absteigen zu der Position, in der seine Kompetenz gewährleistet ist.
5 Antworten
Ja - das ist bei meinem Arbeitgeber mehrmals vorgekommen (große Firma).
Ein Mann wurde von seinem Posten abgesetzt, aber sie haben ihm das hohe Gehalt weiter gezahlt. Zum Schluss ging er noch mit der doppelt so hohen Abfertigung in die Rente.
Ein anderer Mann war nicht unfähig sondern "ungehobelt" zu seinen Mitarbeitern - ein Sklaventreiber! Im Zuge einer Organisationsänderung konnte er seinen Willen nicht mehr durchsetzen. Dann hat er auch gegen seine Vorgesetzten rebelliert. Der neue Abteilungsleiter hat ihn gefeuert. Er sagte zu ihm: "Herr XYZ - wir haben für Sie keine Verwendung mehr - gehen Sie in das Personalbüro und holen Sie sich die Papiere!" Dieser Typ bekam auch die doppelte Abfertigung - dank guten Kontakten zum Betriebsrat.
Ich wurde nicht gefeuert, ich bin aus eigenen Antrieb in die Rente gegangen. Ich bekam nur die "einfache" Abfertigung. Mehr ist bei regulärer Beendigung des Dienstverhältnisses nicht vorgesehen 😏
Das passiert nicht, weil der Vorgesetzte des Peters dann öffentlich seine eigene Inkompetenz bei der Personalauswahl eingestehen müsste. Zudem hat man es in größeren Unternehmen durch Betriebsrat und Gewerkschaften schwer jemanden ohne Beförderung aus einer Position zu bekommen.
Aber natürlich heißt das nicht, dass soetwas nicht gehen würde. Man kennt ja die typischen "Peter hat sich aus persönlichen Gründen dazu entschieden [Abteilungswechsel/Aufgabe der Führungsposition/etc.]"
Ich habe sogar schon erlebt, dass Führungskräften in niedrigeren Positionen einfach der Leitungsposten entzogen wurde und sie sich neben den anderen Angestelten unter einem neuen Chef einreihen durften - die ultimative Demütigung.
Das habe ich mehr als einmal.
Ein permanent als Vorarbeiter eingesetzter Kollege in einer Malerfirma da ich beschäftigt war hatte ein massives - von den Kollegen gedecktes - Alkoholproblem. Er war spätestens am frühen Nachmittag "dicht". Mich als Neuling interessierten alte Seilschaften nicht, ich habe es der Firmenleitung mitgeteilt, zumal der Kollege auch permanent hackevoll mit dem Firmenwagen unterwegs war. Der Kollege wurde wieder zum einfachen Gesellen degradiert - blieb aber in der Firma weil er wohl nirgendwo anders mehr eingestellt worden wäre.
In einem anderen Fall arbeiteten wir im Kolonnen-Akkord, der dortige Vorarbeiter arbeitete - überhaupt nicht. Er schlief u.A. im Bauwagen, guckte ab und zu wie weit wir denn seien, ging Kaffee trinken usw. Das wäre mir egal gewesen wenn wir - also auch ich - ihn nicht mit unserer Arbeit mitfinanziert hätten, denn der Akkord wurde durch alle geteilt. Auch hier ging ich zur Firmenleitung, welche das auf der Stelle änderte, ich wurde Vorarbeiter und der Ehemalige vor die Wahl gestellt unter meiner Anleitung zu ARBEITEN - oder zu gehen. Er ging ...
Oh, es ist nicht üblich, dass der der am Ast gesägt hat dann selber auf den Ast gesetzt wird. Das sendet nämlich ein Signal - finde genug Dreck beim Vorgesetzten, dann kannst du selber Chef werden - und schon ist das Betriebsklima vergiftet.
Ich einmal. Er wurde allerdings "befördert", nämlich in die Arbeitslosigkeit. Fristlose Kündigung. Es war mein damaliger Chef, der es mit einer Patientin getrieben Irgndwann hatte er keine Lust mehr auf sie, machte Schluss. Das fand wiederum sie nicht lustig und beschwerte sich beim Träger.
Ab dafür... (mit Recht!)
Klar.
In aller Regel verlässt der aber eher das Unternehmen.
würd ich mich nicht drauf verlassen