Habt ihr bis zum 10ten Lebensjahr Erfahrungen mit Rassismus in Ö/DE gemacht?


01.07.2024, 07:29

Wenn ja, welche?

5 Antworten

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Klar, Rassismus gegen mich selbst und andere wie mich war in meiner Jugend allgegenwärtig.

Ja habe ich. Mein Vater ist rassistsch, homophob und judenfeindlich.

Wenn ich von allen seinen Fehltritten berichten würde, würde das hier den Rahmen sprengen.

Nein, in den 60er jahren war das noch völlig unbekannt!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Klar, in Norddeutschland geboren und in Bayern eingeschult worden. Hat mich danach einige Jahre gekostet zu lernen, dass man nicht auf jede Fresse die bayrischen Dialekt spricht, draufhauen darf.

Ich bin schon etwas älter.

In meiner Generation gab es noch den Alltagsrassismus. Wir hatten Kinderbücher wie z. B. die 10 Kleinen Negerlein und Schaumküsse hießen einfach Mohrenköpfe. Das war nicht einmal rassistisch gemeint, für uns hieß das einfach so.

Über die Jahre ist man sensibler geworden und erkennt den Rassismus hinter Fragen wie: "Von wo kommst du denn eigentlich weg?" Und bei den 3 Heiligen Königen wurde der 3. König schwarz gemalt. Was auch daran liegen konnte, dass es nicht genug Farbige gab, die dir Rolle hätten übernehmen können.

Das zeigt auch die Denkweise die dahinter steckte. Ich vermute mal, dass war nicht böse gemeint. Wir wußten es halt nicht besser. Und noch etwas ist mir aufgefallen. Eigentlich hat sich nichts geändert, außer der Sprache vielleicht. Die aktuellen Asylanten und Flüchtlinge haben mit den geleichen Vorurteilen zu kämpfen, wie die Neubürger in den 70er, 80er oder 90er Jahren. Fast wortgleich sind diese Anschuldigungen mit dem, was die Flüchtlinge nach dem 2. Weltkrieg zu hören bekommen haben. Und das waren Deutsche inerhalb Deutschlands.