Haben wir eine spirituelle Verpflichtung für unser Leben?
Es ist ja manchmal davon die Rede, dass man im Jenseits für Suizid bestraft wird, weil man nicht ungefragt auf diese Welt gekommen ist sondern vor der Geburt eine Art "Seelenvertrag" eingegangen ist und daher seine "Bestimmung" in diesem Leben erfüllen muss.
Klingt für mich eher nach Kontrolle durch Angstmacherei.
Dass man nach der Geburt eine Art Sklave ist und Suizid im Jenseits deswegen bestraft wird, am liebsten gleich mit der schrecklichsten Bestrafung, welche man sich nur ausdenken könnte: Ewiges Brennen und Folter.
Und dann wundern sich Menschen, dass es immer mehr Atheisten gibt oder einige zum Satanismus übergehen.
Wenn mich Gott überhaupt gefragt hätte, ob ich überhaupt Leben will und dieses "Spiel" hier mitspielen müsste, weil Gott der freie Wille ja so wichtig sein soll, ich aber für immer in der Hölle lande wenn ich gar kein Bock auf das ganze hier habe und mich niemand gefragt hat, ob ich das überhaupt will. Das ist dann kein freier Wille mehr, zumindest bezogen auf diese Thematik.
5 Antworten
Das ist alles eine Frage des Glaubens, da wirst du so viele verschiedene Antworten drauf kriegen, wie die Antwortenden hier Glauben haben... in manchen Religionen ist Gott bestrafend/zornig, in anderen vergibt er praktisch jedem. Wieder andere Religionen haben mehrere Götter oder auch garkeine. Viele Religionen arbeiten mit gut/böse, Belohnung/Strafe, wieder andere mit Karma (Ursache - Wirkung, du bist selbst verantwortlich). Wieder andere sind nihilistisch (also da ist es egal, was du machst). In manchen Religionen ist es nicht so wichtig, was du machst, du solltest aber Gott verehren. In wieder anderen Religionen ist die Verehrung des göttlichen gut, aber wichtiger ist, dass du ein guter Mensch bist, der Gutes tut.........
Ich persönlich bin kein großer Freund von reinen Glaubensreligionen, auch wenn ich zB christliche Mystik (da geht es um die ERFAHRUNG Gottes) recht spannend finde. Von muslimischen Kollegen höre ich immer wieder, dass es Hauptsache ist, man glaubt richtig und bereut, dann kriegt man alle Sünden verziehen (zumindest sagen es so meine Kollegen - habe selbst keine Ahnung vom Islam also evtl ist das falsch). Ich bin jetzt auch kein religiöser Mensch generell. Ich finde aber östliche Traditionen (idR Erfahrungsreligionen), die mit Karma arbeiten generell ansprechender - die also lehren, dass Absichten/Taten entsprechend Folgen nach sich ziehen und daraus neue Absichten/Taten folgen, darin liegt dann sozusagen kein gut und böse, eher heilsam und unheilsam und Heilsames folgt aus heilsamem, Unheilsames aus unheilsamen, da kommt es also drauf an, wie du dich entscheidest im Leben und am Ende die "Bestrafung" "Belohnung" (die es als solche nicht gibt, da Karma einfach Ursache Wirkung ist) folgt einfach aus den Taten, das finde ich irgendwie logischer, da man in vielen Glaubensreligionen ein schlechter Mensch sein kann aber trotzdem erlöst wird, wenn man glaubt aber als guter ungläubiger Mensch trotzdem bestraft wird, finde ich fragwürdig... Außerdem hat sich durch Meditation und Achtsamkeitstraining mein Leben wirklich positiv verbessert und ich kann die Dinge einfach gelassener sehen - mehr von außen betrachten -, als ich als Kind gebetet habe, ist nichts passiert... so oder so glaube ich aber nicht wirklich an ein Leben nach dem Tod, schließe es aber dennoch auch nicht aus, also ich bin da agnostisch. Das ist aber alles sehr individuell, ich habe auch einen Bekannten, der 40+ Jahre lang ungläubig war und plötzlich in Italien in einer Grabkammer ein Erlebnis hatte, wo er einen Heiligen gesehen hat, seit dem ist er glücklicher Katholik. Und wieder eine andere Bekannte hatte unheilbaren Krebs und ist vor ihrem prognostizierten Tod zu so einer Pilgerstätte in Frankreich gegangen, die angeblich heilt. Danach war ihr Krebs - der zwei Jahre erfolglos medizinisch behandelt wurde - rückläufig. Zufall? Gott? Placebo? Keine Ahnung! Da muss jeder seinen eigenen Weg finden.
Ich halte es am Ende so:
Ich bin für alles offen (wiegesagt, agnostisch), also ich sage nicht, dass es das alles nicht gibt, aber am Ende möchte ich nicht blind glauben, da ich nicht der Typ bin, der vom Glauben alleine überzeugt ist. Sonst versuche ich, möglichst Gutes zu tun und nicht zu egoistisch zu sein, mich in Geduld und Gleichmut zu üben. Habe da nämich die ERFAHRUNG gemacht (also kann ich guten Gewissens daran "glauben"), dass das tatsächlich oft positiv zurückkommt. Vorher war ich ein eher ungeduldiger Typ und egoistischer, da war ich auch unbeliebter und habe mich selbst mehr unter Druck gesetzt, bin sogar manchmal aus der Haut gefahren. Das ist alles viel besser geworden, bin jetzt viel lockerer und die Menschen zu denen ich nett war sind oft auch nett und nachsichtig mit mir, kann mir also auch mal einen Fehler mehr erlauben, als ich selbst noch streng und ungeduldig anderen gegenüber war, haben sie genauso viel von mir erwartet - was am Ende wieder stressiger für mich war ;-). Am Ende muss aber jeder seinen eigenen Weg finden und dann beantworten sich deine Fragen ganz von selbst :-)
Schade finde ich nur, wenn jemand komplett überzeugt von seiner Religion/Spiritualität/Atheismus/Glauben was auch immer ist und andere Wege kleinredet bzw rumdiskutiert und evtl sogar zornig/offensiv wird, dass sein Weg/Religion der einzig wahre ist und alle anderen unrecht haben/in die Hölle kommen etc. Von Menschen, die dir sowas erzählen und dich auf ihren Weg drängen wollen würde ich Abstand halten, und man selbst sollte natürlich auch nicht so sein. Man sollte sich immer eine Portion kritisches Denken, Neugierde und Offenheit behalten, dann kann man unglaublich viel von verschiedensten Wegen lernen.
Alles Gute für dich!
Wann wir geboren werden entscheiden wir selber und dann steht auch schon der Tod fest. Wir haben vom Ego Verstand überhaupt nicht die Entscheidung darüber und ein Suizid Versuch wird dann auch nicht gelingen.
Also wer sich selber in die Luft sprengen würde, dann würde es funktionieren.
Du selbst hast entschieden zu inkarnieren, du kannst dich bloß nicht (mehr) daran erinnern.
Nur im Diesseits brraucht man das Gehirn um Entscheidungen zu treffen, im Jenseits funktioniert man ganz anders.
Aber woher soll ich wissen, ob das alles stimmt?
Im Gehirn wird nur der Verstand benutzt aber nicht die Gedanken, das macht unser Geist.
Und wie soll ich mich ohne Verstand für eine Inkarnation entscheiden? Dann kommen ja nur Ideen in Form von Gedanken aber ohne Verstand, da sehe ich ein Problem.
Den Verstand brauche ich ja später nur um zu lernen und zu urteilen. Gedanken haben ohne den Verstand eine immense Kraft.
Wenn man glaubt, dann hat man solcherlei Verpflichtungen, wenn nicht, dann nicht!
Wenn man mir einen triftigen Grund zum Glauben gibt (keine Angstmacherei), dann bitte
Dergleichen saugt man entweder mit der Muttermilch ein, oder man lässt es!
Nein, du hast eine Chance, aber keine Verpflichtung. Letztendlich kommst du dann nicht weiter und vergehst.
Doch, oder erinnert sich noch jemand nach dem big crunch und einem neuen big bang an jemanden aus dem "alten Universum"?
Mit welchem Gehirn habe ich diese Entscheidung getroffen. Entscheidungen werden in einem Gehirn getroffen.
Und wer inkarniert freiwillig in den schlimmsten Orten auf dieser Welt?