Haben unpolare Stoffe oftmals eine geringe Dichte?
Zum Beispiel Benzin. Hat eine geringe Dichte und ist unpolar.
Besteht da ein Zusammenhang? Irgendwas mit der Elektronegativität?
1 Antwort
Die Dichte hängt von vielen Faktoren ab. So sind Stoffe mit schweren Atomen typischerweise dichter also solche aus nur leichten Atomen (Benzin schwimmt auf dem Wasser, Chloroform geht unter), auch wenn beide unpolar sind. Ionenverbindungen sind tendenziell dichter als molekular gebaute Stoffe, weil Ionen im Kristall dicht gepackt sind etc.Und natürlich ergeben größere Moleküle typischerweise dichtere Stoffe als kleinere Moleküle, und auch die Form spielt eine Rolle.
Aber ja, Polarität spielt auch eine Rolle, v.a. bei Flüssigkeiten, weil polare Moleküle typischerweise kürzere Abstände zueinander eingehen, sich also dichter packen lassen. Damit wir andere Effekte ausschließen sehen wir uns dazu eine Serie von Isomeren an, also Stoffen mit derselben Summenformel. Ich wähle C₄H₈O und nehme nur solche Beispiele, bei denen die Molekülform langestreckt ist (also keine verzweigten Ketten):
- Ethylvinylether CH₂=CH–O–CH₂–CH₃ ist unpolar, Dichte 0.756 g/ml
- Methylallylether CH₃–O–CH₂–CH=CH₂ ist auch unpolar, Dichte 0.768 g/ml
- Butanon CH₃–CO–CH₂–CH₃ ist polar und hat Dichte 0.805 g/ml.
- Butan-1-ol CH₃–CH₂–CH₂–CH₂OH und Butan-2-ol CH₃–CHOH–CH₂–CH₃ sind auch polar und liegen beide bei 0.81 g/ml.
Das stimmt also schon so ungefähr