Haben Klischee und Vorurteil dieselbe Bedeutung?
Ist ein Klischee nicht immer auch eine Art von Vorurteil?
4 Antworten
Klischees sind eine Pauschalvorstellung, die nicht stimmt, die aber meistens nicht bösartig sind.
Franzosen essen Frösche, Briten Rostbeef, Deutsche Sauerkraut, ...
Vorurteile sind ein falsches Urteil über Leute. Sie sind sehr negativ:
Alle xxx sind Diebe, Mörder, Idioten, unterbeleuchtet, dreckig, u.a.
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Bei dict.leo.org gefunden:
"Ein Vorurteil ist ein wertendes Urteil beziehungsweise eine im Allgemeinen wenig reflektierte Meinung, welche ohne verständige Würdigung aller relevanten Eigenschaften eines Sachverhaltes oder einer Person über die geurteilt wird, abgegeben wird.
Klischee von franz.: cliché, Abklatsch, billige Nachahmung:
eine eingefahrene überkommene Vorstellung
Filmklischee
Es wird mit immer wieder den gleichen, einfachen Mitteln gearbeitet und es entstehen beispielsweise in Science-Fiction-Serien die typischen „fremden Welten“ mit karger, wüstenähnlicher Oberfläche, die von weitgehend humanoiden Aliens bevölkert sind.
ein Klischee ist eine best. Vorstellung ohne bedingte Bewertung."
Nicht ganz. Klischees sind bestehende Kriterien, Vorurteile, die man über Klischees pauschal hat.
Klischees sind Pauschalismen und Gleichmacherei. Äpfel sind keine Birnen.
Im allerweitesten Sinne.
"Klischee" ist ja ursprünglich eine Art Druckvorlage aus
dem Druckereiwesen. Es geht immer um eine grobe Einteilung,
ein starres Schema. Das haben wir beim Klischee ("Die Bayern...")
und beim Vorurteil ("...sind alle doof"). Letztendlich entsteht ein
Vorurteil aus einem Klischee.
"Klischee" hat noch eine Bedeutung, die ist hier aber nicht
wichtig, obwohl sie den gleichen Ursprung hat.