Haben die Österreicher eine Mitschuld am 2. Weltkrieg und am Holocaust?

6 Antworten

"Die Österreicher"? Nein. Die meisten heute lebenden Österreicher waren damals noch gar nicht geboren. Auch damals wurden viele Österreicher selbst Opfer des Naziregimes; so wie auch viele Deutsche von ihren Mitbürgern vertrieben, enteignet, verschleppt und ermordet wurden.

Aber ja, sehr viele Österreicher waren damals mehr oder weniger aktiv beteiligt.

Österreich war voll kooperativ mit den Nazis und es war ja nach der Aktion "Heim ins Reich", praktisch DE zugehörig.

Am Kriegsende zogen sie allerdings ein leichteres Los al DE, was hier gerne immer heruntergespielt von Österreich dargestellt wird, als unwichtigen Staat. Eigentlich eine Frechheit, sage ich einmal dazu.

http://www.demokratiezentrum.org/wissen/timelines/der-opfermythos-in-oesterreich-entstehung-und-entwicklung.html

Hier wurde offensichtlich die Geschichte umgeschrieben?

Woher ich das weiß:Recherche

Ja, das ist so....

Hier etwas zur Geschichte und der angeblichen "Opferrolle" Österreichs.

Vor 80 Jahren: Einmarsch der Wehrmacht in Österreich – Wie heute dort an den "Anschluss" erinnert wird

Am 11. März 1938 befahl Adolf Hitler den Einmarsch nach Österreich. Damals bejubelten viele Österreicher den „Anschluss“ an das Deutsche Reich. Nach Kriegsende präsentierte sich die neu gegründete Zweite Republik hingegen als Opfer. Wie wird heute an die Rolle des Landes während des Nationalsozialismus erinnert?

Judenverfolgung in Österreich

Am Morgen des 12. März 1938 überquerte die Wehrmacht die Grenze zu Österreich – und stieß auf keinerlei Widerstand. Im Gegenteil: Die deutschen Truppen wurden begeistert begrüßt. Drei Tage später verkündete Hitler vor über hunderttausend jubelnden Menschen auf dem Heldenplatz in Wien den "Anschluss“ Österreichs an das Deutsche Reich. In einer "keinesfalls nach freien und demokratischen Grundsätzen vollzogenen Volksabstimmung“, wie Claudia Prinz für das Deutsch-Historische Museum schreibt, stimmten am 10. April 1938, nach offiziellen Angaben, 99,73 Prozent der österreichischen Bevölkerung und 99,01 Prozent der Deutschen für den "Anschluss". In der "Ostmark", wie Österreich nun genannt wurde, kam es zu massiven Ausschreitungen gegen die jüdische Bevölkerung. In den ersten sechs Wochen nach dem '"Anschluss" wurden über 70.000 Juden und Jüdinnen verhaftet. Am 1. April 1938 begannen die Transporte in das Konzentrationslager Dachau.

Alliierte: "Opfer Österreich“

Während des Zweiten Weltkrieges erklärten Großbritannien, die USA und die Sowjetunion in der sogenannten Moskauer Deklaration von 1943 die Besetzung Österreichs für "null und nichtig“. Österreich sei "das erste freie Land“, das Hitlers Angriffspolitik "zum Opfer“ gefallen sei. In der Deklaration steht aber auch, dass Österreich "für die Teilnahme am Kriege an der Seite Hitler-Deutschlands eine Verantwortung" trage. Doch die Klausel zur Verantwortung Österreichs geriet schnell in Vergessenheit. Das Narrativ, dass Österreich das erste Opfer Hitlers war, war zunächst weitaus dominanter als die Frage der Mitschuld. Als das Land mit dem Staatsvertrag von 1955 seine Souveränität wiedererlangte, gelang es dem österreichischen Außenminister Leopold Figl, den Hinweis zu Österreichs Mitverantwortung aus dem Dokument zu streichen. ""Anschluss" Österreich (bpb.de)

Die damaligen auf jeden Fall. Alle damals Beteiligten hatten auf die eine oder andere Weise Mitschuld daran.

Mit dem Glauben an Kollektivschuld verstrickt man sich in Denkzwänge, die zur Beschränktheit festlegen.