Haben die Griechen Steine geschmolzen?
Wir sind in Griechenland im Urlaub und haben heute eine Ausgrabungsstätte besucht. Dort lagen viele umgekippte und zerbrochene Säulen rum, die alle in der Mitte einen alten Metallstab hatten.
Wir haben uns die Frage gestellt wie dieser damals in den Stein kam.
Das die Theorie meiner Jüngsten, dass die Steine geschmolzen wurden, nicht stimmt, ist mir selbst klar. Aber wie sonst? Kann man einen Metallstab so weit in den massiven Stein klopfen? Wurde zuerst ein Loch gebohrt und der Stab später hineingelassen? Wurden die Steine "zerbröselt" und später um den Stab geformt und "zusammengeklebt"?
1 Antwort
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Zitat:
Der Schaft einer Säule kann monolithisch aus einem Teil gearbeitet sein, ist bei größeren Säulen aber meist aus mehreren sogenannten Säulentrommeln zusammengesetzt. [...] In archaischer Zeit wurden die Säulentrommeln durch einen mittigen langen Holzdübel in Bleiverguss verbunden. Ab dem 5. Jahrhundert v. Chr. kamen mehrteilige Dübelformen auf, die aus in die Trommelmitte eingelassenen bronzenen Einlassstücken meist quadratischen Querschnitts bestanden, die ihrerseits hölzerne oder metallene Dübel aufnahmen und so die Trommeln verbanden. Im 4. Jahrhundert v. Chr. wurde diese Dübelform abgelöst durch runde Mitteldübel meist aus Metall im Bleiverguss, die an den Seiten um Scheibendübel oder Eisendornen ergänzt wurden.
Woher ich das weiß:Hobby – Kooperation mit Archäologen und Landesämtern