Gute Kamera und nicht zu teuer?
Hallo:) Ich möchte mir gerne eine Kamera kaufen, möglicherweise eine Art Spiegelreflex oder eine bessere Digitalkamera. Ich habe zwar keine Erfahrung, aber Fotografieren macht mir einfach Spaß und mit dem Handy ist das einfach doof. Hat jemand eine Empfehlung für mich? Danke schonmal:)
7 Antworten
Hallo Wildcat99,
eine Kamera ist ein sehr persönliches Werkzeug, das zum Fotografen passen muss. Deshalb empfehle ich Dir, nicht zu sehr auf andere zu hören bei der Kamerawahl. Meistens empfiehlt jeder seine eigene Kamera, ohne überhaupt andere Modelle aus eigener Erfahrung zu kennen. Eine Kamera muß gut in der Hand liegen und Dumusst mit der Bedienung gut zurecht kommen. Das auszuprobieren kann Dir keiner abnehmen. Und sie muss zu Deinen fotografischen Schwerpunkten und Ansprüchen passen, und die kennen wir nicht.
Was wir auch nicht wissen, ist, wie viel fotografische Erfahrung Du hastund warum Du Dir eine DSLR kaufen willst. Solltest Du in diesem Punkt noch nicht festgelegt sein, so käme auch eine gute Kompakt- oder Bridgekamera in Frage. Diese sind gerade für Anfänger oft erstmal weniger verwirrend, und gute Bilder kann man damit auch machen. Weitere Pluspunkte: Du musst weniger schleppen und brauchst Dich unterwegs nicht mit Objektivwechseln zu plagen.
Bitte glaube nicht, dass Du mit einer DSLR automatisch bessere Fotos machen wirst als mit einer guten Kompakt- oder Bridgekamera. Eine DSLR bietet zwar mehr Potenzial, dieses können oder wollen viele Anfänger aber gar nicht nutzen. Ohne ein grundlegendes Verständnis der optisch-technischen Zusammenhänge geht es jedenfalls nicht.
Am besten gehst Du mal in ein Fotofachgeschäft (nicht Elektronikmarkt) und probierst verschiedene Modelle aus, am besten auch draußen bei Tageslicht. Probieren geht über (Testberichte und Meinungen anderer) studieren!
Den größten Einfluss auf die Bildqualität hat der Fotograf und nicht die Kamera. Deshalb würde ich Dir empfehlen, mehr Zeit und Energie auf die Weiterentwicklung Deiner fotografischen Kompetenz zu verwenden als auf die Suche nach der "perfekten" Kamera.
Und den zweitgrößten Einfluss auf die Bildqualität hat das Objektiv. Deshalb solltest Du auch das mit Bedacht auswählen, falls Du Dich für eine Kamera mit Wechselobjektiven entscheidest.
In diese Kategorie fallen übrigens auch die neueren, spiegellosen Systemkameras. Auch die könntest Du in Betracht ziehen, falls Du auf ein kleines und leichtes Gehäuse Wert legst und Dich der z. T. kleinere Sensor, der fehlende optische Sucher und die teureren Objektive nicht stören.
(Falls das noch jemand liest) Ich würde die Kamera gerne benutzen, um Fotos mit Freunden zu machen, Urlaubsfotos zu machen, schöne Naturvorkommnisse (z.B. einen schönen Sonnenuntergang, Mond o.ä.) und auch mind. einmal im Jahr Fotos von meiner Lieblingsband zu machen. Die treten meistens abends auf, weswegen es auch wichtig wäre, dass die Kamera gute Nachtbilder macht.
Kurzantwort: Frage mal im DSLR-Forum. Dort gibt es einen Fragebogen und meist sehr detaillierte, leider auch manchmal kontroverse Antworten (einer sagt hü, der andere hott).
Langantwort: Informiere Dich mal über DSLR, SLT (Sony) und DSLM.
Schau mal in den Fotokurs:
Suche bei youtube Videos über fotografische Grundlagen und Reviews sowie "Unboxing"-Videos verschiedener Kameras (Modelle gibt es bei Wikipedia unter Canon-DSLR, Nikon-DSLR. Im DSLR-Forum gibt es zu weiteren Kameras Infos, Diskussionen und Beispielbilderthreads.
Man wird Dich fragen, ob Du Kriterien hast und schon mal eine Kamera in der Hand hattest. Das ist vor dem Kauf sinnvoll, auch vor der Beratung: Geh mal in einen Elektromarkt und nimm verschiedene Kameras in die Hand und lass Dir die Menüs und Einzelheiten erklären. Überlege, ob die Kamera gut in die Hand passt und nicht zu schwer ist (an das Gewicht gewöhnt man sich aber recht schnell).
Schau Dir das Objektivprogramm an (am besten bei amazon, Marke und Objektiv suchen) und sieh Dir die Beispielbilder an. Beispielbilder gibt es auch bei Flickr unter "(Objektiv) Pool". Also bspw. Nikon 18-105 Pool.
Am besten wäre es mMn aber, vor dem Kaufentscheid etwas übers Fotografieren zu lernen und Erfahrungen mit Kameras zu machen. Das klappt am besten, wenn Bekannte Dich mal einen Nachmittag in das Fotografieren mit ihrer Kamera einführen. Evtl. klappt das auch über Fotostammtische oder VHS-Einführungskurse.
Stimmt mit dem Handy ist das doof. Das taugt allenfalls für Schnappschüsse bei gutem Licht.
Es kommt sehr darauf an was du willst. Spiegelreflexkameras sind zum Beipsiel oft günstiger als die Bridgekamras. Als "normale" Digicams eh. Aber für eine Spiegelreflex brauchst du über kurz oder lang teuere Objektive. Die billigen Digivams ( unter 150 Euro) taugen auch nicht allzuviel. Am besten ist der angehende Hobbyfofograf immer noch mit der Bridgecam beraten.
Im Preisbereich von 300 bis 400 Euro ist die Sony HX400V extrem gut.
http://www.amazon.de/mn/search?tag=aimchade-21&url=search-alias%3Daps&field-keywords=B00I9X2KGM
Die Kamera lässt für Anfänger und Fortgeschrittene kaum Wünsche offen. Die Kamera hat sogar einen Mutifunktions-Blitzschuh sodass z.B. ein externer Blitz und oder ein externes Mikro angeschlossen werden kann.
Man kann mit dieser Kamera nicht nur gut fotografieren sondern auch gut Filmen.
Etwas allgemeiner:
Zunaechst mal ist der Markt der Digitalkameras nahezu unueberschaubar und fast taeglich gibt es neue Modelle; die Vorgaenger sind noch lange in den Regalen.
Um etwas "Ordnung in das Angebot" zu bringen sollte man sich zunaechst mal kritisch selbst fragen, was man ueberhaupt will und erwartet und wie viel man bereit ist zu schleppen und an Geld auszugeben..
Die ganz einfachen Kameras (50-200€) werden mehr und mehr von den eingebauten Smartphonekameras verdraengt.
Preislich im Anschluss (200-700€) kommen dann:
1.die Bridge- oder Superzoomkameras (mit kleinem Sensor)
2.hoeherwertige Kompaktkameras (mit kleinem, mittlerem oder auch APS-C-großem Sensor)
Vorteil der Bridge sind:
•der oft enorme Zoombereich,
•der Sucher
•die ueberschaubaren Kosten
•oft sehr ordentliche Makrotauglichkeit
Die Nachteile der Bridgekameras sind:
•bei wenig Licht sehr deutlich schlechtere Bildqualitaet als Kameras mit großem Sensor
•der Autofokus ist nicht sporttauglich
•schoene Hintergrundunschaerfe ist fast nur im Makrobereich oder mit Tricks und Koennen machbar
Ob man die Groeße eher als Vor- oder als Nachteil sieht ist Geschmacksache.
Kompaktkameras kauft man deshalb, weil man nicht viel schleppen will oder darf, oder weil man unauffaellig fotografieren will. Gute Kompaktkameras wie z.B. die Ricoh GR kosten nicht nur so viel wie eine Systemkamera, sondern liefern auch erstklassige Bildqualitaet. Schließlich haben sie Bildsensoren, wie sie auch in Systemkameras verwendet werden. Weitere herrausragende Kompaktkameras kommen von Olympus, Fuji und Sigma. Nachteile sind:
•oft kein (oder nur teurer Zubehoer-) Sucher
•nur eine Brennweite, die auch kaum erweiterbar ist
Dazwischen gibt es noch Kameras, die deutlich kompakter sind als eine Bridge, aber auch deutlich groeßer als eine kleine Kompaktkamera. Populaerer Vertreter ist die Canon Powershot G15. Zoombereich und Sensorgroeße liegen ebenso wie die Gehaesegroeße im Mittelfeld mit allen Vor- und Nachteilen.
Kommen wir jetzt zu den Systemkameras. Auch die gibt es vereinzelt mit winzigen Sensoren (Pentax Q und Nikon 1). Normalerweise sind aber Sensoren verbaut, die die Groeße von mindestens 1 Daumennagel (mikroFT und FT), 1,5 Daumennaegeln (APS-C) 3 Daumennaeglen (Kleinbild oder Vollformat) oder 5 und mehr Daumennaegeln (Mittelformat) haben. Ein Schaubild gibt es hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Bildsensor#mediaviewer/Datei:
Kostenmaeßig kann sich das Hobby Fotografie als ein "Fass ohne Boden" entpuppen, wenn man sich fuer eine Systemkamera entscheidet. Dafuer bleibt dann auch kaum eine Aufgabenstellung unloesbar, wenn man genuegend Wissen und Geld hat. Allerdings kann man auch gut unter 1000 Euro bleiben und gluecklich werden. Lichtstarke Objektive gehen aber bei jedem System ins Geld (und ins Gewicht). Außerdem wachsen die zu schleppenden Kilos proportional zur Groeße des Sensorformats. Dabei stellen die passenden Objektive den Loewenanteil des Gesamtgewichtes.
Benutzer der "alten" Systeme wie Canon, Nikon, Pentax und Sony (Minolta) koennen nicht nur auf ein großes (Pentax und Sony) bis riesiges (Canon und Nikon) Neusortiment, sondern auch auf einen riesigen Gebrauchtmarkt zugreifen. Doch auch die neuen Systeme (Sony NEX, Olympus und Panasonic mFT, Samsung NX, Fuji X) bieten fuer die allermeisten ernsthaften Fotografen genuegend "Arbeitmaterial".
Mit welchem System man letztendlich gluecklich wird, kann hier (oder in anderen Foren) niemand entscheiden außer dem Kaeufer selbst. Der muss entscheiden, wie viel er schleppen, wie viel er ausgeben will, welche Geraetschaften sich in seiner Hand am ertraeglichsten anfuehlen, welches Menue er am besten versteht, mit welchem Sucher er am ehesten klarkommt. Man muss die Geraete gerne in die Haende nehmen. Nur dann nimmt man sie gerne mit und die Bedienung gibt nicht jedesmal neue Raetsel auf. Die erzielbaren Bildergebnisse liegen gar nicht so weit auseinander und sind mehr abhaengig vom Koennen des Fotografen, dem Licht und der Qualitaet des Objektivs als von der Wahl der Kamera.
Der Gang in einen gut sortierten Laden oder zu einem Fotostammtisch oder zu einem Fotoclub/VHS ist unabdingbar. Nicht um sich von Verkaeufern oder Usern einlullen zu lassen, sondern um mal ein paar Geraetschaften auszuprobieren und den persoenlichen Favoriten zu finden. Kameras sind etwas sehr individuelles, aber letztlich nur ein Werkzeug.
Eigenschaften wie Sucher, Haptik, Bedienlogik, Geraeusche, Wetterfestigkeit sollten wichtige Auswahlkriterien sein; nicht nur Zubehoerauswahl, Image, Preis, Empfehlungen oder gar Testberichte. Auch die Notwendigkeit von WiFi, Klappdisplay, GPS, Touchscreen usw. wird vollkommen unterschiedlich bewertet.
Wer Hallensport oder Wildlife (insbesondere kleine Voegel) fotografieren will, hat natuerlich ganz andere Anforderungen an die Ausruestung, sollte sich dann aber auch ueber die Kosten im Klaren sein.