Gründung Roms-Sage vs. Wissenschaft

2 Antworten

Zu Entstehung/Gründung Roms gibt es eine sagenhafte Erzählung über Romulus und Remus in verschieden Fassungen.Wissenschaftlich werden solche Erzählungen nicht als Tatsachenberichte beurteilt.

ein paar Gemeinsamkeiten zu dem, was wissenschaftliche Forschung annimmt, gibt es:

  • am Anfang kleine Siedlung
  • Gegend: Hügel am Tiber, an einer Tiberfurt (mit einer Tiberinsel in der Nähe) etwa 30 Kilometer stromaufwärts von der Mündung des Flusses in das Mittelmeer
  • Ort: Palatin sehr früh besiedelt
  • Wohngebäude: Hütten
  • Bevölkerung: Latiner als Bewohner, Siedlung innerhalb einer latinischen Kultur gelegen
  • Sabiner als ein benachbartes Volk
  • erste Einwohner/wirtschaftliche Tätigkeit: In der Sage sind Hirten die ersten Bewohner. Es gibt Anzeichen für Viehwirtschaft in der frühen Eisenzeit (bei Grabungen gefundene Tierreste), überwiegend Schweine, Ziegen und Schafe (für das Rund nur ein einzelnes Beispiel). Für Ackerbau war Latium nur eingeschränkt geeignet, zu gefundenen Vegetationsresten gehören Getreidesorten wie Dinkel, Gerste, Spelt und Schrot, zu üblichen Nahrungsmitteln ferner Bohnen, Erbsen und Waldbeeren.

Eine Rekonstruktion des geschichtlichen Geschehens ist vor allem auf archäologische Befunde angewiesen. Diese sind allerdings infolge der langen Geschichte Roms und seiner ständigen baulichen Umgestaltung nur bruchstückhaft zu fassen. Aufgrund fehlender zuverlässiger schriftlicher Zeugnissse kann darüber, wie Rom genau entstanden ist, wenig Genaues gesagt werden.

Zuerst gibt es Anzeichen für eine Besiedlung des Kapitols in des Bronzezeit seit dem 15. Jahrhundert v. Chr. Siedlungsreste einer eisenzeitlichen Kultur (900 – 770 v. Chr.) sind besonders auf den Hügeln Palatin und Quirinal entdeckt worden. Es hat wohl mehrere voneinander getrennte kleine Siedlungen ergeben. In Hütten wohnten einige wenige Menschen, wohl vor allem Viehzüchter. Der Ort befand sich in Latium, nahe lag das Sabinerland, nördlich (die Grenze lag am Tiber) war das etruskische Gebiet. Etwa um 600 v. Chr. kamen die Siedlungen unter etruskische Herschafft und Rom wurde zu einer Stadt.

Das Forum Boarium (‹Rindermarkt›) war der älteste Verkehrs- und Handelsknotenpunkt. Die Tiberfurt diente in der Frühzeit als Flußübergang für Hirten, die im Herbst und Winter ihr Vieh in den Ebenen Latiums weideten und im Sommer zu den Bergweiden des Sabinerlandes zogen. Seit dem 7./6. Jahrhundert v. Chr. war für Rom Salzhandel, bei dem es Zwischenstation war (in den Salinen an der Tibermündung gewonnenes Salz), wirtschaftlich von Bedeutung, Vielleicht existierte bereist in frühgeschichtlicher Zeit die Rom mit dem Sabinerland verbindende Salzstraße (Via Salaria).

eine ausführliche Darstellung:

Frank Kolb, Rom : die Geschichte der Stadt in der Antike. 2., überarbeitete Auflage. München : Beck, 2002 (Beck's historische Bibliothek), S. 27 - 91


Die Gemeinsamkeit ist meines Wissens nach nur, dass Rom vorher ein richtiges "Kaff" war, ansonsten fällt mir nichts mehr ein. Viele Grüße!