Gründe für die Neuordnung Deutschlands im Reichsdeputationshauptschluss?

2 Antworten

  1. Der Reichsdeputationshauptschluss beendete eine seit dem 10. Jahrhundert bestehende Ausnahmeerscheinung des Reiches: Abgesehen vom Kirchenstaat war das Heilige Römische Reich inzwischen das einzige politische Gebilde Europas, in dem geistliche/kirchliche und weltliche Regierungsämter miteinander verbunden waren.
  2. Die sich spätestens seit dem Frieden von Lunéville abzeichnende Einverleibung dieser Territorien zu Gunsten der großen Fürstentümer wurde von Papst Pius VII. und seiner Kurie nicht verhindert. Da insbesondere die aristokratischen Fürstbischöfe eine von Rom relativ losgelöste Handhabung ihres Amtes gewöhnt waren, begrüßte der Papst ihre Auflösung. Durch die späteren aus dem Bürger- und Bauerntum stammenden Bischöfe konnte Rom auf Basis des Febronianismus und des Episkopalismus eine Erneuerung der katholischen Kirche auch in Deutschland durchsetzen.
  3. Schindling wertet das Ereignis als letzten Versuch, eine Reformierung und Neuordnung des Reiches durchzuführen. Der militärische Druck Frankreichs habe die fehlende Wehrhaftigkeit der Reichsstädte, Reichsritterschaften und geistlichen Fürstentümer offenbart.

https://de.wikipedia.org/wiki/Reichsdeputationshauptschluss

  1. Von den Gebietsgewinnen und Rangerhöhungen des Reichsdeputationshauptschlusses profitierten vor allem die süddeutschen Fürstentümer Württemberg, Baden und Bayern.
  2. Zu den positiven Nebenwirkungen des Reichsdeputationshauptschlusses zählt auch der Umstand, dass sich mit Auflösung der geistlichen Fürstentümer erstmals eine Toleranzpolitik gegenüber den drei Konfessionen reichsweit durchzusetzen begann. Vor 1803 habe es laut Schindling weder in den Stiften noch in den Fürstbistümern eine formal rechtliche Gleichstellung von Nicht-Katholiken gegeben.
  3. Auf diese Weise wurde der bisher katholisch dominierte Reichsfürstenrat mehrheitlich evangelisch, gleichfalls der Kurfürstenrat. Nachdem auch die Reichsritterschaft und viele kleine Fürstentümer bis 1806 ihre Selbständigkeit verloren hatten, reduzierte sich die Zahl der reichsunmittelbaren Territorien von einigen hundert auf etwa vierunddreißig.
  4. Die Idee der Säkularisation war aus preußischer Sicht nicht neu. Bereits in den 1740er Jahren erhob der Hohenzollernstaat Ansprüche auf geistliche Territorien – jedoch letztlich erfolglos.
  5. Am 16. Mai 1803 wurde Wilhelm zum letzten der vier neuen Kurfürsten erhoben. Die bereits von seinen Vorgängern lang ersehnte Rangerhöhung ließ der Kurfürst in Kassel durch ein dreitägiges Fest feiern.

https://de.wikipedia.org/wiki/Reichsdeputationshauptschluss


WalterMatern  16.02.2020, 17:03
wurde von Papst Pius VII. und seiner Kurie nicht verhindert. Da insbesondere die aristokratischen Fürstbischöfe eine von Rom relativ losgelöste Handhabung ihres Amtes gewöhnt waren, begrüßte der Papst ihre Auflösung

Wenn man das so anführt werden wohl die meisten Lehrer nach Beispieen Details fragen.

Man sollte also darauf eingestellt sein und entsprechende Antwort parat haben.

Ich halte dich für intelligent genug das du dir darüber edanken gemacht hast.

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Direkte Beiträge zu einer Einzelfrage wirst du eventuell nicht finden. Da musst den schon auch im Internet einmal volle 2 oder 3 Seiten lesen.

Nur ein Tipp: Vorher bestand Deutschland aus über 300 Teilen, teils kleinster Art. Nun darfst du weiterdenken.