Grübeln Autisten und ADS'lerviel?

2 Antworten

Über ADS'ler kan nich leider nichts sagen.

Alle Autisten die ich kenne - ob persönlich oder aus dem Internet, mich selbst eingeschlossen - grübeln sehr viel. Sie neigen zu Perfektionismus, jeder Gedanke wird zuende geführt, jede Entscheidung muss begründet sein.

Den Grund dafür finde ich allerdings nicht im Autismus selbst, sondern in der ständigen Mäkelei des Umfelds:

Von klein auf wird auf Autisten herumgehackt. Von allen Seiten bekommt man Kritik. Man erlebt sich als Außenseiter den niemand versteht. Natürlich macht man sich da Gedanken über jedes Detail, um bloß nicht wieder negativ aufzufallen.

Ab Schulbeginn erleben Autisten gewöhnlich, dass sie nur für Höchstleistungen gemocht werden. Für ihre Persönlichkeit mag sie fast niemand. Anerkennung gibt es nur für perfekte Leistungen. Fürs reine Ich-selbst-sein hingegen hagelt es Mobbing. Klar versucht man da, alles soweit zu durchdenken, dass man es auf Anhieb fehlerfrei ausführt.

Das zieht sich von da an durchs ganze Leben. Auf dem "ersten Arbeitsmarkt" fallen Autisten durch fachliche Spitzenleistungen auf und werden geduldet, obwohl ihre "Soft Skills" unterirdisch sind. Wer keine Spitzenleisungen bringen kann, bleibt arbeitslos oder versumpft im "zweiten Arbeitsmarkt". Praktisch niemand stellt einen Autisten ein, wenn er nicht besser ist als ein Nicht-Behinderter.

Natürlich verinnerlicht man den geforderten Perfektionismus. Denn wer sich als Autist zu viele Fehler leistet, wird von der Gesellschaft aussortiert. Dann sieht das Umfeld nur noch die Behinderung, nicht mehr den trotzdem nützlichen Menschen.

Autisten auf jeden Fall. Da wird viel hin und her überlegt und jede Entscheidung sorgfältig abgewogen. Das kann so weit gehen, dass der Autist gar nicht zu einer Entscheidung kommt oder sehr viel länger braucht als ein Nichtautist.

Das bedeutet, dass zusätzlich zu den vielen äußeren Reizen, die der Autist verarbeiten muss, noch irreviel "Gedankenlärm" im Kopf hinzukommt. Jede Menge Stress also.


Tamtamy  17.11.2016, 09:33

Worauf basiert deine Aussage? Ich bin noch nicht so überzeugt.

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Tamtamy  17.11.2016, 10:24
@Aleqasina

Danke für deine Mitteilung!
Nach dem, was ich über Autismus bei Erwachsenen (Asperger-Syndrom) aus der Fachliteratur weiß, ist das nicht grundsätzlich bzw. zwingend der Fall.

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