Großvenediger im September?
Würdet ihr sagen, eine Hochtour auf den Großvenediger ende September/anfang Oktober ist noch gut durchführbar?
2 Antworten
Beim Großvenediger besteht die Hauptgefahr in den überschneiten Gletscherspalten. Im Laufe des Sommers wird die Schneedecke, die sich im Laufe der kälteren Jahreshälfte aufgebaut hat, immer dünner. Im Spätsommer und Herbst steigt dann die Gefahr, dass die Schneebrücken über den Spalten nicht mehr ausreichend tragfähig sind und man beim Darübergehen durchbricht.
Im Frühherbst steigt jedoch die Wahrscheinlichkeit für frostige Nächte, was die Schneebrücken etwas stabiler macht (gleichzeitig aber auch den Gletscher rutschiger macht und damit die Absturzgefahr erhöht). Das liegt mitunter daran, dass die Nächte länger werden. Man sollte also aus zweierlei Gründen früh starten: um den tragfähigen Schmelzharsch zu nutzen und um nicht im Abstieg in die Nacht zu kommen.
Am Gletscher muss man also immer und vor allem spät in der Saison die richtige Sicherungstechnik beherrschen und die entsprechende Vorsicht, insbesondere Zeitplanung walten lassen. Dann gehen auch im Herbst noch Hochtouren. Im Zweifel nehmt euch einen Bergführer.
Normalerweise ist das die beste Zeit (Mitte bis Ende September, bei stabilem Wetter).