großeltern überfordert, darf man das kundtun?

15 Antworten

Ganz einfach: Ihr stellt Regeln auf!!!

Es ist euer Haus/ Wohnung, euer Leben, eure Zeit. 

Mein Vorschlag wäre folgendes:

Enkel kommt nur nach vorheriger "Anmeldung" von mindestens einer Woche und eurer Zusage dafür! Ihr könnt also auch absagen!

Wenn der Enkel kommt, möchtet ihr im Vorfeld (eine Woche vorher) wissen, wie lange er bleibt (Übernachtungen etc.). 

Wenn er da ist, habt IHR die Verantwortung und das "Hausrecht" und stellt EURE Regeln auf. Ihr kocht, was ihr halt kochen würdet, ihr unternehmt mit ihm nach Gutdünken Aktivitäten, die ihr euch zutraut oder von denen ihr meint, dass sie ihm Spaß machen oder bindet ihn auch in euren Alltag ein (oft lieben Kinder das - mit Opa Angeln gehen, mit Oma basteln, aber auch: beim Kochen helfen, zusammen einkaufen gehen etc.).

Sie soll mal recherchieren, warum Großeltern wichtig für Kinder sind. Unter anderem, weil die Kinder eine ANDERE Lebenswelt kennenlernen, ANDERS behandelt und gerne auch mal verwöhnt werden! Mama ist Mama und Oma ist Oma. Oma ist nicht Mama in Vertretung!

"Da muss ich erst Mama fragen" klingt für mich besorgniserregend. Sollte er mit 9 Jahren nicht auch Eigenverantwortung lernen und abschätzen können, was er darf oder nicht?

Sie kann bestimmte wichtige Sachen verlangen, z.B. Einhaltung einer Diät aus Krankheitsgründen oder wegen Allergie oder dass er Hausaufgaben für den nächsten Tag macht. Sie kann euch aber nicht den Tagesablauf vorschreiben oder das gar hinterher kontrollieren.

Wie war es denn bei ihr früher, bei ihren Großeltern? Habt ihr Eltern da die Großeltern auch kontrolliert? Daran soll sie sich mal erinnern. Dem Kind schadet es nicht, wenn es verschiedene Tagesabläufe, Lebensumstände und Normen kennenlernt und auch mal verwöhnt wird. Teilweise erinnert mich eure Frage an Dara-Lynn Weiss, die "Diätmutter" aus den USA, die überprüfte, dass ihre Tochter auch beim Kindergeburtststag oder in der Schule Diät hielt. Lest mal Rezensionen dazu auf amazon ("Wonneproppen" bzw. "The heavy"). Die meisten Leser finden das Verhalten überzogen, grenzüberschreitend und schädigend für das Kind. Eure Tochter scheint sich teilweise in eine ähnliche Richtung zu bewegen. Falls ihr das Buch habt oder ausleiht, lest mal das letzte Kapitel. Da ist die Tochter, auch ca. 9 Jahre alt, in einem Feriencamp und berichtet stolz, wie sie sich selbst massiv eingeschränkt hat, um ja nichts falsch zu machen - das hat schon etwas von manischem Verzicht bzw. Angst vor Eigenenscheidung - nur nicht von Mamas Plan abweichen - und viele Rezensenten fürchteten dann auch, dass das Kind später in eine Ess-Störung rutschen könnte.

Da tun mir die Grosseltern und der Junge leid...

Wäre es vielleicht möglich, den Jungen einmal allein in die Ferien zu holen? Dann könnten sie einmal ohne "Aufsicht" mit dem Jungen so umgehen, wie es für sie normal wäre. 

Ferien bei den Grosseltern - und, was man bei ihnen alles durfte - gehören doch zu den schönsten Kindheitserinnerungen 

Bei meinen Eltern stand jeweils ein Schälchen mit Süssem bereit - die Kinder fanden das natürlich toll, und Oma freute sich. Zu Hause lief dann alles wieder in den normalen Bahnen. Deswegen gab's nie Probleme.


bub116 
Beitragsersteller
 06.08.2017, 11:19

Hätten wir schon mehrmals vorgeschlagen. Das Argument der tochter: Nein, unter den Umständen nicht, da bei uns die Gefahr bsteht dass er eine Handvoll Chips ev. isst, (er tzraut sich ja ohne mama eh nichts zu essen), ev. mal ein Bonbon bekommt, oder abens erst um 9h zu bett geht.Der Junge ist sehr schmächtig, ist sehr brav, aber er leidet sehr unter den vielen regeln der mama, traut sich aber nichts zu sagen, da sie dann sehr agressiv wird.

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Joanne17  06.08.2017, 11:25
@bub116

Da müssen sie sich wohl professionelle Hilfe holen. Unter einer derart restriktiven Erziehung leidet das Kind und kann wichtige Erfahrungen nicht machen. Wie soll so ein Kind einmal ein selbstständiger Erwachsener werden?

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bub116 
Beitragsersteller
 06.08.2017, 17:08
@Joanne17

Das gleiche habe ich ihr ja schon mal vorgeschlagen, wurde natürlich abgelehnt.

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Also ich verstehe dich sehr gut und es ist nötig, dass du dies mit deiner Tochter klärst.

Ihr sagst, dass sie dies wunderbar macht mit ihrem Sohn, du aber bei dir zu Hause deinen eigenen Tagesablauf hast und dies für den Kleinen ja auch eine gute Erfahrung ist, wenn es bei Oma etwas anders ist, als zu Hause.

Dass euch dies eben auch einfach zu sehr ermüdet, wenn ihr nicht mehr euch sein könnt, denn niemand kann sich wohl fühlen, wenn er sich Tagelang verstellen muss und nie einfach sich sein kann.

Sage ihr, dass du dich wirklich über jeden Besuch freuen wirst aber diese Besuche ab Dato nach deinen Spielregeln verlaufen müssen, so wie sich dies eigentlich gehört.

Ich drücke dir den Daumen für dieses etwas delikate Gespräch. 

Natürlich ist eure Tochter für die Erziehung des Kindes verantwortlich. Und sie entscheidet auch alleine, was ihr Kind darf und was nicht. Dass die Großeltern das meist anders sehen, ist völlig normal. Jeder erzieht sein Kind so, wie er es für richtig hält. Eine Patent-Erziehung für alle Kinder gibt es nicht.

Dafür sind die Kinder und wir Menschen eben zu verschieden. Versucht doch irgendwie Kompromisse zu finden. Schliesslich ist das euer Haus und ihr könnt in dem entscheiden wie ihr wollt. Nur in Sachen der Erziehung des Kindes müsst ihr euch nach eurer Tochter richten.

Also ich finde das Problem liegt bei der Tochter und dass sie ihr Kind viel zu sehr bemuttert (Helikopter-Eltern). Damals habe ich es immer geliebt zu meinen Großeltern zu dürfen, da ich dort Fernseh schauen und etwas mehr Süßes essen konnte und so habe ich mich immer gefreut dahin zu fahren.

Aber so finde ich es ja schade für den Enkel, wenn er in dem Sinne nichts positives mit den Großeltern verbindet oder sich auf Besuche freuen kann. 

Ich würde nochmal ganz in Ruhe mit der Tochter reden und sie davon überzeugen, dass das Kind für die kurze Zeit, in der es euch besucht, auch mal mehr Freiheiten genießen darf, mal länger aufbleiben kann, TV schauen oder süßes essen darf.