Großeltern bevorzugen ein Enkel, belassen oder Maßnahmen ergreifen?
Meine Eltern bevorzugen mein erstes Kind so extrem, dass es schon wirklich selbst dem Nachbarn des Nachbarn auffällt. Sie ist jedes Wochenende dort, jeder Urlaub wird mit ihr geplant, bestenfalls ist sie unter der Woche auch da und sie bekommt was sie will. Ob spontan Laptop, Unmengen an Kleidung, Spielzeug etc. Gestern kam sie mit einer riesigen Tüte heim, sie hat alles bekommen; worauf sie gezeigt hat.
Mein zweites Kind ist 2 Jahre jünger und meinen Eltern zu „anstrengend“. Er ist einmal im Monat vielleicht zum abholen der Schwester ein paar Minuten dort, ihm wird sehr selten was mitgebracht (letztens wusste meine Mutter nicht einmal sein Alter, Größe sowieso nicht).
Ich habe eine jüngere Schwester und die wurde immer bevorzugt, habe es genauso schmerzhaft spüren müssen. Einerseits ist meine Tochter so gerne dort und ich will SIE damit nicht bestrafen den Kontakt zu reduzieren, aber ich finde es für meinen Sohn so so fies. Er steht sowieso meistens im Schatten seiner „lieben und schönen“ Schwester. Darüber reden bringt nichts.
Was mich überhaupt gerade zum Nachdenken gebracht hat: ich habe gleich ein sehr sehr wichtiges Meeting per Zoom und bräuchte eine ruhige Umgebung. Meine Mutter meinte ich könne gerne hinkommen, aber wie lange das dauert etc. Sie hat mir gleich zu verstehen gegeben dass es nervt dass ich komme. Dass sie meinen Sohn derweil zu sich nimmt, auf keinen Fall… Meine Eltern haben ein großes Haus, etliche Zimmer und meine Schwester eine eigene Doppelhaushälfte und trotzdem stören mein Sohn und ich genauso. Mache das Meeting jetzt im Kinderzimmer, bin zu stolz hinzufahren.
Jedenfalls tut es mir aber wirklich leid, ich gebe mir so viel Mühe und kümmere mich sehr um meine Eltern. Ich habe Angst dass mein Sohn mit der Zeit genauso leiden wird wie ich, aber meine Tochter möchte ich bestenfalls nicht strafen.. Was kann ich tun?
Dazu muss ich sagen dass ich seit Monaten dieses Meeting vorbereite, es ist mir so wichtig. Zu Hause ist mein fiebernder, dauerhaft weinender Sohn und mein Mann im Home Office der so gestresst ist und nur meckert. Verstehe einfach nicht, wie man als Mutter da nicht helfen möchte :(
5 Antworten
Es akzeptieren. Mach einfach Deinen Frieden damit. Du kämpfst gegen Windmühlen. Und damit machst Du es schlimmer statt besser.
Wenn du bedenkst, dass auch die Bevorzugung negative Folgen für deine Tochter hat, dann kannst du vielleicht besser eingreifen. Deine Tochter gewöhnt sich da an eine unrealistische Behandlung ihrer Person und das wird ihr später auf die Füße fallen. Außerdem gibt es keine wichtigere Beziehung in ihrem Leben als zu ihren Geschwistern. Das ist die längste Beziehung in ihrem Leben. Diese Ungleichbehandlung belastet die Beziehung der Geschwister. Beide Kinder werden emotionale Konsequenzen tragen müssen.
Ich empfehle dir, dass du zu einer Erziehungsberatungsstelle gehst und dich dort beraten lässt. Eventuell solltest du auch deine eigenen Themen unter professioneller Begleitung reflektieren, weil diese ganz sicher mit in diese Dynamik reinwirken.
Wenn du dich dann sortiert hast, dann sprich mit deinen Eltern.
PS. Deine Ehe hat wahrscheinlich auch Schwierigkeiten. Ggf. ist das größere Thema insgesamt deine Durchsetzungsfähigkeit, bzw. eher aktuelle Tendenz zur Konfliktvermeidung. Du hast nur dieses eine Leben. Setz dich für dich selbst ein.
Ich kann verstehen, dass dich das sehr beschäftigt. Aber ich fürchte, es führt kein Weg daran vorbei, mit deinen Eltern zu reden.
Wie willst du es sonst regeln? Indem du ihnen das Lieblingskind entziehst?
Ist dein Sohn denn evtl. wirklich anstrengend?
Mmh, das ist wirklich nicht das, was man sich von seinen Eltern wünscht, wenn man selber Kinder kriegt. Denkst du dass ihnen das vielleicht gar nicht bewusst ist, dass sie da sehr unfair sind? Und merkt man das deinem Sohn schon an, dass ihn das verletzt?
Darüber reden bringt nichts.
Warum, was sagen deine Eltern/deine Mutter denn dazu?