Goldkauf WoW Classic, warum keine Banns?

Das Ergebnis basiert auf 2 Abstimmungen

Blizzard sollte härter vorgehen 50%
Ist schon Ok 50%
Man muss damit Leben 0%

2 Antworten

Weiß nicht, wie lange Du schon spielst - aber das Problem ist deutlich älter als nur 10 Jahre.

"China-Farmer", Account-Plünderungen - alles bekannte Probleme mit lediglich einem Ziel: Gold.

Meiner Meinung nach ist die Schuldfrage nicht wirklich eindeutig zuzuordnen. Wenn keiner der so seriösen und vorbildlichen Spieler jemals Gold gekauft hätte, dann wäre auch niemand auf die Idee gekommen, daraus ein Geschäft zu machen.

Wenn man heute ins Auktionshaus schaut und nach "grünen Gegenständen" im low-lvl-Bereich sucht, hat man das Gefühl, es geht um epische Jahrhundert-Drops der höchsten Spiel-Stufe.

Völlig irre und sinnlose Inflation.

Wie ist sowas möglich? Frag den Goldkäufer. Der ist Auslöser dieses Unsinns.

Schon damals ist Blizzard eher halbherzig mit den Farmern zu Gericht gegangen. Genau genommen sind es zahlende Kunden, und jeder kann das Spiel spielen, wie er will ...

Und schon damals war es tw. schwer zu verfolgen, auf welchem Wege das Gold den Besitzer gewechselt hat. Die Anbieter haben mehrere Accounts und mit listigen Tricks Gold gewaschen - da muss man erstmal drauf kommen...!

Natürlich ist sowas nervig - aber mir gehen mittlerweile noch viel mehr Dinge bei WoW auf den Sack, das Spiel ist meiner Meinung nach zugrunde saniert worden. Wo es früher noch echter Kriegskunst "Warcraft" bedurfte, um Aufgaben zu bestehen, so reicht heute die Fähigkeit seine Maus einigermaßen führen zu können.

Schade.

Blizzard war in dieser Angelegenheit schon immer etwas träge, auch damals schon zum richtigen Classic.

Ich habe damals beim Ur-WoW angefangen und bis Legion gespielt, mit Ausnahme von WoD und zwischendurch hier und da mal ein paar Pausen. Die Goldkäufe waren in Classic am stärksten vertreten weil es zu der Zeit teils sehr schwer war an Gold zu kommen und das damalige Vorzeigeobjekt "Epic-Mount" mit 1.000g sehr teuer war. Auch die Hexer-/Palaquest für das Epic-Mount war recht teuer.

Ich kannte damals selbst einige Leute die sich dann gegen Echtgeld Gold gekauft haben um dieses Epic-Mount zu erhalten, einfach weil es ein gewaltiger Unterschied zwar zwischen 60 und 100% Reitgeschwindigkeit. Über die AddOns kamen einige Verbesserungen bezüglich des Komfort hinzu und das Epic-Mount wurde immer weniger Interessant.

Gut, das war nur ein Grund von vielen, Fakt ist aber das Gold war im klassischen WoW häufig Mangelware aber trotzdem notwendig um die großen Raids bewältigen zu können. Viele der Casual-Spieler hatten keine Chance Gold anzuhäufen weil es für Flasks, Tränke und zum Reparieren drauf gegangen ist.

Mit BC und den weiter folgenden AddOns wurde das Epic-Mount weniger interessant, insbesondere zu BC als man das Fliegen eingeführt hat. Es gab dann zwar mit den weiteren AddOns immer mehr "besondere" Mounts wie den Chopper oder den Sandsteindrachen, aber es wurde auch deutlich einfacher an Gold zu kommen. Ich habe mir damals, noch bevor die Mounts charakterübergreifend wurden, für drei Charaktere den Sandsteindrachen gekauft und sofern ich das noch im Kopf habe gingen dafür um die 750k Gold drauf. Ich habe das Gold eigenhändig "erfarmt" (sofern man das Handeln im AH als farmen Bezeichnen kann), ein Gildenkollege hat sich den auch gekauft, allerdings mit gekauftem Gold.

Was ich aber eigentlich sagen wollte...

Der Goldkauf wurde immer uninteressanter je weiter die AddOns vorangeschritten sind. Gold hat man ab Wotlk an jeder Ecke hinterhergeworfen bekommen und selbst die ärmsten aller armen konnten sich die Kosten für die Raids leisten - ohne großartig dafür farmen zu müssen. Ein guter Freund (mit dem ich heute noch aktiv diverse Spiele zocke) war einer der Kategorie "ich hab Gold, also raus damit" und entsprechend knapp war er immer bei Kasse. Für ihn war das kein Problem denn mit ein paar Dailys (die er brav gemacht hat) konnte er sich alles leisten was nötig war.

Ich sehe darin zwar nur eine Vermutung, aber ich denke es war von Blizzard durchaus gewollt, dass das Gold leichter erhältlich ist um auch dem Goldkauf gegen Echtgeld etwas entgegen zu wirken. Ich denke das hat auch gefruchtet und deshalb wurde da weniger Arbeit rein investiert auch die Käufer von Gold zu verfolgen.

Auch hat Blizzard gegen Nutzer von Bots relativ wenig unternommen, ich kann mich noch gut erinnern das ich damals zu Cata mit einem Botter viel gehandelt habe da ich Unmengen an Pflanzen benötigt habe. Ich habe eigentlich das gesamte AddOn hindurch mit dem einen gehandelt und er hat mich regelmäßig mit größeren Mengen an verschiedenen Kräutern beliefert woraus ich dann ebenfalls Unmengen Gold im AH verdient habe. Aufgrund der Mengen die da 2 bis 3x die Woche gehandelt wurden, haben wir das über eine Gildenbank erledigt. Ich hab das Gold drauf geworfen, er hat es sich genommen und die Bank mit Kräutern gefüllt. Über das gesamte AddOn hatte ich so ein paar Millionen Gold verdient und der Botter ebenfalls.

Blizzard ist dem nie dahinter gekommen und das obwohl der Bot echt wahnsinnig viel gefarmt hat. Blizzard hat auch immer getönt sie würden aktiv gegen Nutzer und Ersteller von Bots vorgehen, aber das war m.E. nur viel "blabla". Gut, Blizzard hat aktiv gegen die Ersteller von Bots gekämpft und da durchaus Erfolge verzeichnet, aber die "Bekämpfung" im Spiel war da eher dürftig.

Gut, ich bin schon wieder etwas abgedriftet...

Ich denke Blizzard hat mit voranschreitenden AddOns weniger Mühe darauf verschwendet Botter und Co. zu verfolgen da es zu viel Zeit und damit Geld gekostet hat. Dadurch das es immer leichter wurde an Gold zu kommen musste Blizzard weniger entgegenwirken und hat (so jedenfalls meine Ansicht) die Anstrengungen verringert.

Weniger Anstrengungen bedeutet weniger Zeitaufwand und - wie man weiß - Zeit bedeutet Geld.