Gilt diese Fußballregel?
Angenommen ein Spieler verliert seinen Schuh auf dem Feld. Als er ihn wieder anziehen will, erlangt die gegnerische Mannschaft den Ball und der Spieler mit Ball läuft neben ihm vorbei. Dem Spieler würde mit dem Anziehen des Schuhs wertvolle, womöglich spielentscheidende Sekunden verschenken. Wäre es in dieser Situation erlaubt, den Schuh auf den Ball zu werfen? Sprich, der Schuh trifft dann den Ball und NICHT den Spieler. Das wäre doch eine alternative Grätsche, oder? Wenn man nur festgenug wirft, dann kann man den Kurs des Balles verändern oder?
Habe mich das nur einfach mal so gefragt, weil das doch sicher nicht erlaubt sein kann. Aber die Grätsche ist ja auch erlaubt, insofern...
PS: Es handelt sich hierbei nicht um eine Troll Frage, sondern einfach nur um ein hypothetisches Szenario, dass sich ein Fußballunwissender ausgedacht hat
1 Antwort
Das Thema mit dem verlorenem Schuh ist eine der Standardfragen nahezu jeder Schiriprüfung für Schiedsrichteranwärter.
Dazu folgende Informationen
Schuhe sind ein zwingend vorgeschriebener Ausrüctungsgegenstand
Ohne Schuhe darf der Spieler nicht am Spiel teilnehmen. Es gibt jedoch eine Ausnahme: Verliert der Speiler seinen Schuh während des Spiels, so darf er bis zur nächsten Spielunterbrechung (bspw. Einwurf, Echstoß, Freistoß usw,) ohne diesen Schuh weiterspielen und muss ihn dann erst in der Spielunterbrechung wieder anziehen.
Das Werfen eines Fußballschuhs
Das Werfen von Gegenständen (Fußballschuh, Schienbeinschohner, Trinkflasche usw) ist ein Wurfvergehen, welches nach Regel 12 generell mit einem direktem Freistoß bestraft wird (Der Spielball oder irgendein anderer Ball gilt hier auch als Gegenstand).
Der Direkte Freistoß ist dann an der Stelle auszuführen, an der getroffen werden sollte. Es ist also egal ob der Spieler mit dem Schuh trifft oder nicht, es zählt die Absicht jemanden oder etwas treffen zu wollen. Im Strafraum gibts dann natürlich Strafstoß. Wird versucht jemanden Aussrerhalb des Feldes zu treffen gibts für den Ort noch eine Sonderregel (die ist aber hier irrelevant).
Über diese Spielstrafe (direkter Freistoß oder Strafstoß) hinaus erhält der Werfer auch noch eine persönliche (Disziplinar) Strafe, die sich danach richtet, was getroffen werden sollte.
Feldverweis auf Dauer (FaD oder Rote Karte)
wenn irgendeine Person (Spieler, Mitspieler, Gegenspieler, Schiedsrichter, Teamoffizielle, Zuschauer) oder der Ball das Ziel des Wurfes ist. Wie gesagt, der Wurf muss nicht erfolgreich sein, es reicht die Absicht treffen zu wollen.
Wurfvergehen sind grobe Unsportlichkeiten, die generell zum Spielausschluss führen. Der Feldverweis ist also keine Kann oder "Fingerspitzenentscheidung" sondern ZWINGEND vorgeschrieben.