Gibt es noch eine Titanoboa?

4 Antworten

Naja rein hypothetisch wäre das denkbar. Allerdings halte ich das eher für unwahrscheinlich. Warum?

Man nimmt an, das die Titanboa eine ähnliche Lebensweise wie die heute noch lebende große Anakonda hatte. Sie würde also im Wasser leben und größere Beutetiere benötigen. Aufgrund ihrer Größe und der Tatsache das Schlangen wechselwarm sind, bräuchte sie eine durchgehend hohe Umgebungstemperatur, um aktiv bleiben zu können. Glaubt man Wikipedia (zugegeben nicht gerade die zuverlässigste Quelle), dann hatte die Titanboa eine Jahresdurchschnittstemperatur von 30°-35°C nötig. In Manaus zum Beispiel liegt der Jahresdurchschnitt aber nur bei ca. 27,4°C. Zu Zeiten der Boa war es also wohl um einiges wärmer in der Region. Nun könnte man auch argumentieren, das sich die Boa an die Temperaturen angepasst hat. Entweder indem sie nicht mehr diese gigantische Größe erreichen konnte und vorher verendete oder aber in irgendeiner genetischen Mutation, die dann aber evtl. eine neue Art bilden würde. DIe Titanboa wäre also ausgestorben, ihre Nachfahren aber am Leben. Das ist der eine Grund. Der andere ist der, das eine derart gigantische Schlange mit Sicherheit irgendwann gesichtet worden wäre. Der Amazonas ist in weiten Teilen besiedelt, zu Zeiten vor der Besiedlung durch die Europäer gab es sogar wesentlich mehr indigene Völker als heute. Tragischerweise starben viele Ureinwohner durch eingeschleppte Krankheiten. Aber auch heute leben viele Menschen in dem Gebiet, es gibt Landwirtschaft, Tourismus, Jäger und Ölfirmen. Es liegen Städe und Dörfer an den Ufern der Flüsse. Da im Regenwald die Flüsse oft die einzigen Verkehrswege darstellen, werden sie seit jeher genutzt. Der Lebensraum der Menschem überschneidet sich also mit dem, den die Titanboa hätte und den die Anakonda hat. Nun habe ich selbst in Ecuador schon Geschichten von 20 Meter langen Anakondas gehört, ein solches Exemplar wurde aber nie irgendwo wirklich dokumentiert. Solche Geschichten entstehen, weil auch eine 7 Meter Lange Schlange unglaublich riesig wirkt und viele Erzähler ihre Geschichten gerne ausschmücken (quasi das Gegenstück zum Seemannsgarn).

Und mal ehrlich- eine 13 Meter lange Schlange müsste sich nicht verbergen; Warum sollte sie in irgendeinem abgelegenen Winkel bleiben, wenn es auch anderwo Lebensraum und Nahrung gibt? Man würde sie wohl überall da antreffen, wo man heute ANakondas antrifft. Ähnlich wie diese wären sie wohl oft nicht ganz leicht zu sehen, aber sie wären wie die Anakonda oder der auch wie der Mohrenkaiman ganz oben an der Nahrungskette. Selbst wenn sie bei Annäherung abtauchen würden, irgendwann müssen Schlangen Sonne und Wärme tanken und würden am Ufer liegen. Man würde sie beim Sonnenbad entdecken, es gäbe Gruselgeschichten, in denen Titanboas Hunde oder Kinder gefressen hätten. Solche Geschichten gibt es jedoch meines Wissens nicht.

Abgesehen nun von allem bisher gesagten, könnten natürlich einige wenige Exemplare in irgendeinem ganz abgelegenen Winkel überlebt haben. Da würde sich dann aber wieder die Frage stellen, ob eine so geringe Popualation überhaupt die nötige genetische Vielfalt aufbringen würde, um überleben zu können.

Vorstellbar wäre allenfalls, das die Titanboas, wenn sie denn überlebt hätten und gesichtet worden wären, dann mit Anakondas verwechselt wurden.

Die meisten Tiere, die man für ausgestorben hielt und die dann doch wieder "aufgetaucht" sind, leben eher in Lebensräumen, die sich nicht so unmittelbar mit dem des Menschen überschneiden. Im Regenwald findet menschliches Leben so gut wie immer in direkter Nähe zu den Flüssen statt, also in direkter Nachbarschaft mit dem Lebensraum, den die Boas hätten.

Nein gibt es nicht mehr. Es müsste schon eine ganze Population geben wenn eine Art auf Dauer überleben soll nicht nur eins oder einige wenige. Es müssten schon mehr als 100 sein wenn eine Art dauerhaft überleben will. So viele könnten sich nicht dauerhaft verbergen auch müsste man Häute usw finden.

Ach unsere Wissenschaftler. Die Wissen viel, aber sicherlich auch nicht alles. So viele Teile der Erde sind unbetreten. Und so eine Schlange bleibt ja auch nicht ständig auf einem Platz hocken.

Warum sollte es nicht noch ein paar Exemplare irgendwo geben?

Das wäre gut möglich, jeden Tag werden etliche neue Tiere (wieder) entdeckt