Gibt es auch Obstbäume mit tiefen Würzeln für Privatgartenstück?
Abhanglage im Garten, würde gern dort nutzliche Bäume, also welche die Früchte bringen, platzieren. Obstbäume haben normalerweise breite flache Würzeln, doch die könnten bei Abhanglage an einer Seite herausstehen und nicht so den festen Halt bieten.Doch Laubbäume wie Eiche oder Tanne mit sehr langer tiefer Wurzel hat ausser der Festigung des Bodens auf diesem Gartenstück kein Nutzen. Gibt es hier ein Bäumschullehrer oder Hobbygärtner der eine guten Rat geben kann?
7 Antworten
Bei Deiner Schilderung von Deiner Abhanglage, denke ich auch einen recht krassen Abhang..
- Zur Sicherung eines Hanges eignen sich Wurzelsysteme mit einem vielverzweigten Geflecht. Das Geflecht breitet sich im Erdreich netzartig aus und festigt das Erdreich. Also mit einer Pfahlwurzel schaffst Du das nicht so gut. Die Gewächse( Büsche/ Bäume) haben aber meist beides, zumindest die Tiefwurzler haben auch feinere Wurzeln...
- Obstgehölze brauchen in der Regel Pflege. Wie willst Du an einem Hang das bewerkstelligen? Ist er so, dass Du mit einer Leiter in die Bäume steigen kannst zum Ernten und Schneiden?
- Gibt Dein Abhang genug Erdreich her, damit solche Gehölze gedeihen können? Wenn es zu steinig und karg sein sollte, wirst Du andere Bäume bekommen als auf den Katalogseiten zu sehen sind. Der Wuchs und der Ertrag werden kärger ausfallen.
- Vielleicht meinst Du mit nützlich ja auch nützlich für Tiere/Insekten/Mensch/Natur? Dann greife auf einheimische Arten zurück und beachte die vorliegenden Klima- und Bodenverhältnisse.
Zum Beispiel:
Eberesche, Holunder, Pfaffenhütchen, europ., Haselnuss, Kornellkirsche, auch Felsenbirne (Vögel lieben die Früchte!), Eiben (auch im Winter grün), Ribes Arten, Wildäpfel, -birnen, ... Am Boden auch Efeu, wilder Wein kriecht auch und verzaubert Hänge im Herbst mit dem roten Laub, Vögel, Amphibien, Insekten haben Heim und Nahrung.
Obstbäume am Hang = Angenommen der Wurzelballen ist 80cm im Ø und hat eine Höhe von 40cm. Du gräbst somit Hangabwärts 40cm tief in den Boden und 100cm im Ø in den Boden hinein, lockerst diese Schicht.bis 60cm Tiefe auf und stellst den Wurzelballen dort hinein.
Hangoberkannte wird dann etwa ( je nach Neigung der Böschung ) 80 - 100cm tief sein. Mit gutem Humus das Pflanzloch in Wage befüllen, Erde ringsherum antreten , und Richtung Hangabwärts einen kleinen Erdhügel ( Gießrand ) anlegen und mit 20 Liter Wasser einschlämmen. Siehe Skizze. Etwas dumm gezeichnet. Die Linke kannte wird nach wenigen Monaten von selber abrunden, oder man gleicht nach einem Jahr mit der Hand an die Pflanzstelle an,. Die flachen Wurzeln ( Wurzelteller passt sich auch im Wachstum der Böschung an, denn sonst gäbe es in Gebirge ja auch kein Obst :)) Wie auf der Skizze , habe ich es jedenfalls einmal gelernt.
Gruß Wolf

Kirschen haben eine herzförmige , tiefe Wurzel. Nimm aber Sauerkirsche, dann lassen die Vögel Dir welche übrig. Wenn die richtig reif sind, haben sie ein kräftiges Aroma und sind nicht sehr sauer ! ;-)
Selbst wenn Du Flachwurzler pflanzt ist es ok. Die Wurzeln passen sich doch dem Boden an. Eine kleine Terasse in der Größe des Pflanzloches angelegt sollte völlig ausreichen.
Laut http://www.garten-treffpunkt.de/lexikon/baeume.aspx sind
- Tiefwurzler: Eibe, Eiche, Esche, Kiefer, Kiri, Lärche, Tanne, Wacholder, Zeder
- Flachwurzler: Ahorn, Apfelbaum, Birke, Douglasie, Eberesche/Vogelbeere, Fichte, Hainbuche, Hasel-Baum, Lebensbaum/Thuja, Silberweide
Du wirst also vermutlich Pech haben, und keine Obstbäume mit tiefen Wurzel (bzw. "Würzeln" ;-) finden. Andererseits ist ein Mischen ja ggf. möglich.
fall's noch nich zu spät is: mal zum einem landschaftsgärtner gehn und dich da mal beraten lassen, der kann dir das ziemlich genau erklären...