Geschlechterrollen in der Gesellschaft

6 Antworten

Das kommt aus der Industraliesierung. Frauen durften früher nicht arbeiten. Als die Menschen (die meisten) noch Bauern waren, mussten alle aus der Familie arbeiten. Als dann immer mehr die Fabriken aufkamen und Frauen nicht arbeiten durften, waren sie daheim und haben Kinder gehütet.

Außerdem hat bspw Aristoteles auch ein sehr verachtendes Frauenbild. Und der ist sehr bekannt


Atrame753 
Beitragsersteller
 01.11.2014, 22:57

Klingt plausibel, jedoch, wie oben schon geschrieben, frage ich mich einfach, warum sich das auch noch in der heutigen Gesellschaft durchsetzt, wenn sich doch so vieles verändert hat.

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Scheisula5000  01.11.2014, 23:04
@Atrame753

Die Menschheit hat über 1500 Jahre geglaubt, dass die Erde eine Scheibe wäre, weil die Kirche das vorgab. Im 18. Jhd hat ein Bischof immer noch bezweifelt, dass Frauen eine Seele haben...

Ein Reli Lehrer meinte mal, dass früher Männer neidisch auf Frauen waren, weil sie sozusagen das Leben spenden und sie deshalb so behandelt. Aus heutiger Sicht natürlich schwachsinn

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Warum gibt es heute noch das typische Bild von der Frau in der Küche mit den Kindern und der Mann bei der Arbeit, der die Kohle nach Hause bringt?

Ich weiß ja nicht wo du lebst, aber ist das so? Ich erlebe das Gegenteil. Frauen müssen meistens mitverdienen und zusehen, wie sie Job und Kinder unter einen Hut kriegen. In den Medien wird wohl eher das Bild vermittelt, dynamische Karrierefrau managt alles mit Leichtigkeit, sie verrichtet top gestylt den Haushalt und kümmert sich um ihre glückliche Familie.

Sind Mann und Frau wirklich gleich? Norwegischer Komiker demontiert Genderforschung. Der Film ist sehenswert und wirklich komisch.

http://m.youtube.com/watch?v=2Rzd2UmpkZs


Lennister  02.11.2014, 10:40
Der Film ist sehenswert und wirklich komisch.

Vor allem deshalb, weil man sehr deutlich merkt, dass die Verantwortlichen eigentlich keine Ahnung vom Thema haben. Sie wissen z.B. ganz offenbar nicht, womit Genderforschung sich beschäftigt.

Nämlich nicht mit menschlichem Verhalten. Sondern nur mit der Kategorisierung von Menschen mit Geschlechterbegriffen, mit den Erwartungen, die an Menschen auf Basis ihres Geschlechts gestellt werden und mit den Auswirkungen, die das hat.

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Atrame753 
Beitragsersteller
 02.11.2014, 00:26

In meinem Umfeld ist das zwar nicht so verbreitet, aber es geht vielmehr um das allgemeine Bild, was einem schon im frühen Alter (entweder durch das Umfeld oder durch die Medien) vermittelt wird.

Den Film werde ich mir mal anschauen, wenn ich Zeit habe, danke.

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Der von Nikfreit verlinkte Film beantwortet Deine Frage umfassend. Du solltest Dir wirklich die Zeit nehmen, ihn anzusehen. Eine ganz wesentliche Rolle spielen biologische/ angeborene Unterschiede.

Interessant ist in diesem Zusammenhang auch die Horrorstory des David Reimer.

Es hat sich einfach in den Köpfen so festgesetzt... warum es überhaupt dazu kam.. hmm.. ich denke es ist, weil die Menschen früher sehr gläubig waren und viele die Bibel wörtlich genommen haben. Und da steht nun mal drin, dass der Mann mehr wert ist und die Frau dem Mann Untertan sein muss (also nicht so wörtlich aber zwischen den Zeilen schon). Meine Religionslehrerin hat uns erzählt (ihre Qulle kenne ich aber nicht (!)), dass z.B. viele Jünger von Jesus, die in der Bibel gennant werden, eigentlich Frauen waren und einfach zu Männern umgedichtet worden sind, damit Frauen kein Ansehen bekommen...

Aber wie gesagt, dass ist meine Theorie.. ob man das wirklich daran festmachen kann, weiß ich natürlich nicht.


Atrame753 
Beitragsersteller
 01.11.2014, 22:55

Anscheinend ist es wohl wirklich etwas Übergebliebenes von damals, nur wundert es mich, warum sich das in die heutige Zeit festgesetzt hat und dass sich Menschen nicht davon lösen kann.

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dumbace  01.11.2014, 23:02
@Atrame753

wenn man so erzogen wird, ist es sehr wahrscheinlich, dass man seine Kinder genauso erzieht!

Ich glaube es gibt kaum einen Jugendlichen der nicht irgendwann sagt oder zumindest denkt, dass er wenn er mal Kinder hat, seine Kinder ganz anders erziehen wird und ihnen mehr Freiheit geben wird.. Fakt ist aber, dass man wenn das Kind dann da ist, instinktiv auf das früh gelernte zurückgreift und das Kind ziemlich ähnlich erzieht, wie man selbst erzogen worden ist, selbst wenn man das nicht 100%ig vertritt.. so wird es damit wahrscheinlich auch gewesen sein.

Zudem war in vielen Ländern bis vor 100 Jahren auch verboten, dass Frauen wählen dürfen und sie hatten allgemein eine niedere Stellung. Hätten Eltern ihre Töchter dann feministischer erzogen, hätten die wahrscheinlich Probleme bekommen 1. einen Mann zu finden und 2. mit ihren Rechten zufrieden zu sein. Und welche Mutter wünscht sich schon, dass ihre Tochter mal im Gefängnis sitzen wird, weil sie z.B. vor dem weißen Haus für das Frauenwahlrecht demonstriert hat?

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dumbace  01.11.2014, 22:55

Und wahrscheinlich spielt einfach schon mit rein, dass Frauen von Natur aus "weicher" sind.. wenn z.B. ein Baby weint, fällt es den meisten Frauen viel schwerer als Männern, das Baby nicht zu beachten. Wahrscheinlich gelten sie auch deshalb als das schwächere Geschlecht..

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Der Fachausdruck dafür lautet Gender: Gender bezeichnet die Erwartungen, die aufgrund des biologischen Geschlechts(sex) an das Verhalten und den Charakter eines Menschen gestellt werden.

Z.B. gibt es in unserer Gesellschaft das Gender "weiblich". Verbunden damit sind die Dinge, die du nennst: Kann sich um den Haushalt kümmern, freundlich, nett, sanftmütig, nicht wild.

Daneben gibt es dann das Gender "männlich": Führungsposition, wild, kann eher nichts im Haushalt.

Natürlich gelten diese Gender nicht überall. Sie sind immer von dem Umfeld abhängig, in dem man sich bewegt. Außerdem haben sie sich im Laufe der Zeit gewandelt.

Wenn dir diese Gender begegnen, dann also deshalb, weil du dich in einem entsprechenden Umfeld bewegst. In diesem Umfeld werden Menschen noch im Sinne solcher Geschlechterrollen(nichts anderes meint der Begriff Gender nämlich) erzogen.

Und gerade da liegt die Ursache dafür, dass solche Vorstellungen immer noch verbreitet sind: Weil die Menschen dazu erzogen werden, sie zu glauben. Und solange es noch Menschen gibt, die das tun, wird es auch diese Vorstellungen geben.

Und Geschlechterrollen an sich wird es wohl immer geben. Damit die aussterben, müsste die Menschheit nämlich aufhören, Menschen als "männlich" oder "weiblich" zu kategorisieren. Und ich glaube, wir sind uns einig, dass das wohl nicht passieren wird.